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Elementarbildung 15

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Die bestehende Prüfungsmethode schränkt die individuelle Charakterbildung und die Entwicklung der Schöpferkraft ein. Die standardisierte Prüfung mit ihrer Wissenschaftlichkeit und Genauigkeit, die in allen Fächern der Mittelschulen durchgeführt wird, steht, weil sie einzig mögliche Antworten erlaubt, im Widerspruch z.B. mit den Besonderheiten des Fachs Chinesisch. Um mit der Prüfung fertig zu werden, zerstückelt man einen schönen Aufsatz im Lehrbuch in Kapitel, Sätze, Worte und Schriftzeichen. Übungen in der Technik der Fragebeantwortung wurden zu einer Lehrmethode, die die Lehrer anwenden müssen. Der Widerspruch zwischen Unterricht und Prüfung einerseits und der Förderung von schöpferischem Denken andererseits wird durch folgendes Beispiel klar: Ein Sprachlehrer fragt, was nach dem Schneeschmelzen kommt. Ein Schüler antwortet, der Schnee wird zu Wasser, wenn er Schmilzt. Ein anderer Schüler sagt, aus dem geschmolzenen Schnee entstehen Pfützen. Ein dritter antwortet, nach dem Schneeschmelzen kommt der Frühling. Die dritte Antwort ist klug und dichterisch, doch nach der standardisierten Prüfung mit ihren festgelegten Antworten würde der Schüler eine Null erhalten.

Die heutige Zeit rapiden Entwicklung der Wissenschaft und Technik erfordert eine umfassende Qualifikation der Fachkräfte. Eine gute ideologisch-moralische Qualifikation, physische und psychische Gesundheit, eine optimale Wissensstruktur, Erneuerungsgeist, Wettebewerbsbewusstwein, gesunde Kommunikations- und Kooperationsfähigkeit sowie gute Anpassungsfähigkeit, all dies sind Anforderungen, die heute erfüllt werden sollen. Bildung kann heute nicht nur die Vermittlung von Wissen bedeuten, sondern muss die Anleitung der Schüler in allen Bereichen bei ihrem Heranwachsen beinhalten. Die Bildung um der Prüfung willen, die allein die Kenntnisse für die Bewältigung der Prüfung betont, lässt die umfassende Qualifikationsbildung der Schüler außer acht. Die Prüfung ist eigentlich ein Mittel der Kontrolle, man hat sie jedoch zum Ziel der Bildung gemacht.

Vielen Lehrern, Experten, Schülern und Eltern ist dieser Missstand klar. Eine pädagogische Zeitschrift, die im Jahr 1986 auf die an den Grund- und Mittelschulen allgemein bestehende Tendenz der Fixierung auf Noten und auf die schwere Belastung der Schüler aufmerksam machte, prägte den Begriff "Qualifikationserziehung". Dieser Begriff, der die Beachtung der individuellen Charakterbildung der Schüler und die Steigerung ihrer umfassenden Qualifikation beinhaltet, fasst die jahrelangen Überlegungen pädagogischer Kreise Über die Bildung zusammen. Er löste umfangsreiche Diskussionen aus.