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(GMT+08:00) 2004-08-24 10:20:54    
Immer mehr Chinesen schätzen Milch und Milchprodukte wert

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F: Sag mal, Huang Gang, wie hältst Du es eigentlich mit dem Frühstück?

M: Komm, das Thema Frühstück gab' s im Leben auf Chinesisch schon mal.

F: Huang Gang!!! Lenk jetzt mal bitte nicht ab! Ich wollte wirklich wissen, was Du heute zum Frühstück hattest.

M: Ein Glass Milch und zwei Spiegeleier.

F: Na ja, nicht zu üppig, aber es reicht schon. Aber sag Mal - Milch zum Frühstück? Und das in China - wo doch Milch und vor allem Käse hierzulande traditionell als verfault und eklig gelten.

M: Na ja, an dem traditionellen Vorurteil ist was dran, aber die Ernährungswissenschaftler predigen dagegen an. Aber damit es hier nicht so wissenschaftlich wird, lassen wir mal die fünfjährige Shen Yuqiu zu Wort kommen:

"Milch riecht gut und schmeckt sehr lecker. Meine Mutter hat mir gesagt, Milch sei nahrhaft. Die Kinder, die Milch trinken, bleiben gesund und werden klug. Ich trinke jeden Tag Milch."

F: Sehr brav, das kluge Kind - das offenbar auch schlaue Eltern hat. Aber mal ernsthaft, inzwischen gibt es ja in den Supermärkte riesige Regale - zwar nicht mit sonderlich viel Käse, aber mit viel, viel Milch und diversen süßen Joghurts. Und das deutet ja darauf hin, dass immer mehr Leute tatsächlich jeden Tag Milch trinken.

M: Ja, sicher. Aber weißt Du, dass bis zum Beginn der Reform und Öffnung in China 1978 Milch und Milchprodukte ziemlich entfernt waren vom Leben normaler Leute hier in China?

F: Warum? Klappte die Zuteilung nicht? Oder wurde keine Milch produziert? Oder hielt man das für unnötigen Luxus?

M: Leider von allem etwas. Hinzu kam noch, dass Molkerei-Wirtschaft in China auch wegen der vorhin erwähnten traditionellen Vorteile nur sehr schwach entwickelt war. Es gab nur in einigen großen Städten ein paar Betriebe zur Verarbeitung von Molkereiprodukten mit ganz geringer Kapazität.

F: Na ja, und wenn das Angebot knapp ist, kann selbst Milch zum Luxusgut werden.

M: Na ja, und eben wirklich die Auswirkungen der traditionellen chinesischen Kultur und Essgewohnheiten. Damals waren die meisten Chinesen nicht daran gewöhnt, Milch zu trinken oder Milchprodukte zu essen.

F: Soviel ich weiß, gelten Reis und Sojabohnenprodukte in China als die Grundnahrungsmittel schlechthin. Eine derartig einseitige Ernährung führt allerdings zu schwerem Mangel an einigen Vitamine und vor allem an Kalzium.

M: Stimmt. Es gibt in den traditionellen chinesischen Essgewohnheiten einige Nachteile, die durch Milchtrinken und Konsum von Molkereiprodukten ganz schnell behoben werden können. Wie gesagt, seriöse Ernährungswissenschaftler hier in China betonen dies schon seit langem.

F: Dazu verwies Song Kungang vom chinesischen Verein für Molkerei-Industrie darauf, dass die Stimulierung des Konsums von Milchprodukten in China von ganz großer Bedeutung sei:

"Sowohl Milch als auch Milchprodukte können uns Gesundheit und Vitalität bringen. Deshalb müssen wir die breite Öffentlichkeit dazu bringen, jeden Tag Milch zu trinken. Ziel muss es sein, die Ernährungsgewohnheiten der Chinesen zu verbessern und vor allem den Anteil von Milch und Milchprodukten an der täglichen Diät zu erhöhen. Dies ist für die Verbesserung der allgemeinen körperlichen Konstitution der Chinesen von ganz großer Bedeutung."

M: Weiter sagte Song Kungang, viele Chinesen hätten bislang Vorurteile gegenüber Milch und Milchprodukten. Beispielsweise sei die Auffassung verbreitet, Milch sei eine Art Aufbaumedikament und daher nur etwas für Säuglinge oder ganz alte Leute.

F: Sicher, diese Auffassung war und ist verbreitet in China. Aber genauso verbreitet ist ja die Kehrseite dieser traditionellen chinesischen Essgewohnheiten: Viele Chinesen leiden tatsächlich an gravierendem Kalziummangel.

M: Stimmt, wobei man ihnen ja Hoffnung machen kann und muss. Es wird sicher nicht jeder über Nacht zum Milchfan. Aber die Erkenntnis, dass Milch gesund ist und man durch Milchtrinken schnell und problemlos den Kalziummangel überwinden kann, kann man nicht oft genug wiederholen. Deshalb wirbt der chinesische Molkerei-Verein durch zahlreiche Veranstaltungen dafür, mehr Milch zu trinken und mehr Milchprodukte zu essen.

F: Zudem machen die Medien kräftig Reklame für Milch. Und in Radio- und Fernseherprogramm vermitteln Ernährungswissenschaftler immer wieder die gute alte Weisheit von der Wunderwirkung der Milch.

M: Diese Bemühungen zahlen sich inzwischen aus. Immer mehr Chinesen haben herausgefunden, dass Milch und Milchprodukte über einen hohen Nährwert verfügen, und dass sie nicht nur nahrhaft und gesund, sondern zudem auch noch lecker sind.

F: Ich finde es gut, nicht nur aus Eigennutz, dass ich mittlerweile in jedem Supermarkt Milch und Milchprodukte finden kann, nicht nur Milch und Joghurt, sonder auch Milchpulver, Käse oder Sahne. Selbst Eis - und da meine ich jetzt nicht solches von namhaften internationalen Firmen, sondern das von ur-chinesischen Herstellern - ist heutzutage hier in China nicht mehr automatisch Wasser-Eis, sondern richtiges Vollmilch-Eis.

M: Ja. Wang Fangfang, eine Verkäuferin in einem Supermarkt, sagt dazu:

"Bei uns verkaufen sich Milchprodukte unterschiedlicher Art sehr gut. Zum Beispiel kaufen viele Kunden die Milch inzwischen kistenweise. Im Vergleich zu den vergangenen Jahren ist auch der Umsatz bei Joghurts deutlich viel gestiegen. Und da es jetzt sehr heiß ist, sind die verschiedenen Eiscremes natürlich ein Renner."

M: Also, es stimmt schon, Milch und Milchprodukte haben nicht nur Einzug gehalten in das tägliche Leben der Chinesen, sondern gehören für viele Leute inzwischen einfach dazu. Pan Beilei, eine 50jährige Beamtin in Beijing, ist ein Beispiel dafür:

"Seit ein paar Jahren besteht mein Frühstück hauptsächlich aus Milch. Obwohl Milchtrinken nicht sofort Wirkung zeigen kann, kann der Körper nach einer bestimmten Zeit davon profitieren. Beispielsweise werde ich jetzt seltener krank. Ich glaube, meine Gesundheit hat auch etwas mit meiner Gewohnheit zu tun, Milch zu trinken."

M: Meine Eltern sagten immer, als sie noch Kinder waren, bestand das traditionelle Frühstück aus Sojamilch und in Öl gebackenen Krapfenstangen.

F: So etwas gibt es natürlich auch heute noch, aber auch chinesische Untersuchungen jüngeren Datums weisen nunmehr aus, dass die in Öl gebackenen Krapfenstange nicht der Gipfel der gesunden Ernährung sind, Tradition hin, Tradition her.

M: Genau. Deshalb trinke ich ja zum Frühstück immer Milch und esse Spiegeleier.

F: Na, dann lebst Du ja richtig gesund. Außerdem sang mein Opa immer ein Lied, in dem es hieß ?Milch macht müde Männer munter"....