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(GMT+08:00) 2004-08-19 15:30:57    
Chinesische Sportschützin Du Li, die das erste olympische Gold in Athen holte

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Im Schießzentrum Markopoulo in Athen wurde das erste Gold der Sommerspiele vergeben: Im Finale des 10m-Luftgewehrs der Damen ging die Goldmedaille an die chinesische Sportschützin Du Li. Das war ein äußerst knapper Sieg, denn die Chinesin konnte erst mit dem letzten Schuss Lioubov Galkina aus Rußland vorbeiziehen. Werfen wir nun kurz einen Blick auf den Verlauf des Wettbewerbs. Mit jeweils 398 Ringen in der Vorrunde erreichten die beiden chinesischen Schützinnen Du Li, ehemalige Weltrekordlerin, und Zhao Yinghui, mehrfache Weltmeisterin, die Endrunde. Die Russin Lioubov Galkina jedoch ging mit 399 Ringen als Erste aus der Vorrunde hervor. Im Finale sah Du Li, die erstmals an Olympischen Spielen teilnahm, ein bisschen nervös aus und stieß sogar zwei Mal das Gewehrgestell um, was ihre Trainer und Teamkollegen sehr beunruhigte. Dazu sagte Du Li nach der Entscheidung:

"Meine Vorbereitungen waren nicht gut genug. Ich war aufgeregt und konnte mich psychisch nicht gut einstellen. Beim nächsten Mal werde ich vielleicht schon genügende Erfahrungen mitbringen und mit mehr Gelassenheit schießen. Trotzdem, ich war voller Zuversicht und ließ mich nicht ablenken".

Im Endkampf schwanden zunächst die Erfolgsaussichten völlig. Im ersten Schuss erzielte Du Li lediglich 9,4 Ringe, und kurz vor Ende des Wettbewerbs bestand zwischen ihr und der Russin Lioubov Galkina immer noch Rückstand von 0,4 Ringen. Doch das Wunder geschah: Im letzen Schuss versagte die Russin, und Du Li konnte unglaublicherweise im letzten Moment mit 10,6 Ringen an die Russin vorbeiziehen und mit 0,5 Ringen Vorsprung siegen. Auch Du Li erinnert sich daran:

"Im Finale habe ich im ersten Schuss 9,4 Ringe erzielt. Das lag wohl daran, dass ich nervös und nicht locker war. Aber psychisch war ich wenig negativ beeinflusst. Ich glaubte auch an mich. Beim letzten Schuss war ich zuversichtlich und sehr locker. Für mich war das ein erfolgreiches Finale".

Die 22jährige Du Li stammt aus der ostchinesischen Küstenprovinz Shangdong. Bereits in der Grundschule wurde sie in die Schießmannschaft der örtlichen Sportschule geholt. Doch 3 Monate später verließ sie das Team, weil das Schießen, so Du Li wörtlich, fade und nicht so interessant sei, wie sie es vorgestellt habe. Doch das begabte Mädchen war bereits den Schießtrainern ins Auge gefallen und wurde schließlich überredet, wieder ins Team zu kommen. 2001 sorgte die damals 19 Jahre alte Du Li mit ihrer Leistung bei den 9. Nationalspielen für Aufmerksamkeit der Schieß-Nationalmannschaft und wurde dann als Ersatzspielerin für das Nationalteam nominiert. "Ehrlich gesagt, wollte ich es damals nicht besonders gern", so die Schützin wörtlich, "Für mich war der Druck zu groß, und ich finde mich einen Nobody". Doch bei ihr bewahrheitet sich auch die Zauberregel "Begabung plus hartes Training ist Erfolg": 2002 wurde sie Weltmeisterin in der Gruppenwertung des Luftgewehrs bei der WM und holte 3 Mal Gold bei den Asienspielen, und 2003 war sie beim Weltcup vom Erfolg gekrönt und stellte einen neuen Weltrekord auf. Auch in diesem Jahr zeigt sie weiterhin eine stabile Leistung und Form. "Je heftiger der Wettbewerb ist, umso besser schießt Du Li", würdigte sie der Cheftrainer der chinesischen Schieß-Nationalmannschaft, Xu Haifeng.

Und genau dieser Charakter führte Du Li diesmal in Athen zur Spitze, wie sie nach dem Finale selbst sagte:

"Ich bin zum ersten Mal am Start eines so großen Turniers und wollte das konservative Denken loswerden und mit ganzem Einsatz schießen. Vor dem Finale bildete ich mir den ganzen Tag ein, dass ich sehr gute Leistungen bringen kann. Ich muss aber auch nicht nur das beste, sondern auch das schlimmste Ergebnis ertragen können."

Der IOC-Präsident Jacques Rogge, der das ganze Auf und Ab im Finale miterlebt hatte, überreichte Du Li die Goldmedaille. Dabei schätzte er Du Li hoch ein und sagte, diese großartige Goldmedaille habe die chinesische Sportlerin durch große Anstrengungen gewonnen. Auch der Vizeleiter der chinesischen Sportdelegation, Duan Shijie, war von Du Lis Leistung begeistert: Am ersten Tag der Sommerspiele sei die erste Goldmedaille an Du Li gegangen. Dies werde sicher den chinesischen Sportlern Auftrieb geben.