1. Einleitung
Moderner Fünfkampf ist ein aus fünf Disziplinen bestehender Mehrkampfwettbewerb für Männer und (seit Sydney 2000) Frauen: Springreiten, Degenfechten, Schießen mit der Schnellfeuerpistole, 300 m-Schwimmen (beliebige Stilart), 4000 m-Geländelauf.
2. Regeln in Kürze
Reiten
Erste Übung ist das Springreiten (siehe Reitsport), bei dem auf ausgelosten Pferden ein ca. 800 m langer Parcours mit 15 Hindernissen und 18 Sprüngen zu bewältigen ist.
Fechten
Im Degenfechten (siehe Fechten) tritt jeder gegen jeden an, ein Treffer genügt zum Sieg.
Schießen
Geschossen wird mit der Schnellfeuerpistole (siehe Schießsport), vier Serien zu fünf Schuss auf eine 25 m entfernte Scheibe.
Schwimmen
Das 300 m-Schwimmen kann in beliebiger Stilart bewältigt werden (zu den einzelnen Schwimmdisziplinen siehe Schwimmen.)
Laufen
Ein 4000 m-Geländelauf bildet den Abschluss. Hierbei wird in der Reihenfolge des Punktstandes nach der vierten Übung gestartet, wobei die Zeitabstände der einzelnen Starter aus diesen Punkten errechnet werden.
3. Kurioses
In Stockholm 1912 wurde der amerikanische Leutnant George Patton Fünfter hinter vier Schweden. Er machte im Zweiten Weltkrieg als General militärische Karriere. Vielleicht wäre er in Stockholm sogar Olympiasieger geworden, hätte er nicht so schlecht geschossen (21. Platz).
In Montreal 1976 wurde der sowjetische Fünfkämpfer Boris Onischtschenko disqualifiziert, weil er seinen Degen so präpariert hatte, dass die elektronische Anzeige einen Treffer bei seinen Gegnern anzeigte, obwohl der Russe gar nicht getroffen hatte. Bei den Spielen in München hatte er bereits Gold mit der Mannschaft und Silber im Einzel gewonnen.
In Mexico City 1968 wurde der Schwede Gunnar Liljenvall als erster Fünfkämpfer in der Geschichte wegen "Drogenmissbrauchs" (Alkohol) disqualifiziert, und sein Team verlor die Bronzemedaille.
4. Geschichte der Sportart
Die Geschichte des Modernen Fünfkampfs ist eng mit der der olympischen Spiele verknüpft. So war es Baron Pierre de Coubertin, Begründer der modernen Olympischen Spiele und IOC-Präsident, der diese Mehrkampfdisziplin erfand.
In Anlehnung an den Pentathlon der Antike entwickelte der französische Baron den Modernen Fünfkampf im Jahre 1909 mit absichtlich militärischem Charakter, um die Offiziere in aller Welt auf die Olympischen Spiele aufmerksam zu machen.
5. Olympische Geschichte
In Stockholm 1912 konnte Coubertin bereits die olympische Premiere seines "Kindes" erleben. Bis heute war der Moderne Fünfkampf bei allen Spielen dabei.
In Helsinki 1952 wurde die Mannschaftswertung eingeführt, die aber in Atlanta 1996 wieder gestrichen wurde. In Sydney 2000 wurde der Moderne Fünfkampf auch für Frauen olympisch.
|