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(GMT+08:00) 2004-08-10 10:42:18    
Lin Dan, Top-Favorit aus China im Herreneinzel bei Badminton-Wettkämpfen in Athen

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Wer ist der Top-Favorit im Herren-Einzel der olympischen Badminton-Wettkämpfe in Athen? Auf diese Frage antworten die meisten Chinesen: Lin Dan. In der neuesten Rangliste der internationalen Badminton-Föderation für gesetzte Spieler bei der Olympiade rangiert der Chinese an erster Stelle.

Der chinesische Badminton-Spieler Lin Dan, vor 18 Monaten noch auf Platz 60 der Weltrangliste der internationalen Badminton-Föderation, ist im Raketentempo in den Erfolgshimmel aufgestiegen. Der 21jährige Jungstar wurde kürzlich vom Organisationskomitee der Swiss Open als "Super-Dan" gekürt. Lin Dan hat diesen Ehrentitel absolut verdient, denn er holte bei internationalen Turnieren seit September vergangenen Jahres fünf mal Gold, zum Beispiel in Dänemark, Deutschland und China, außerdem einmal Silber. Er erwarb sich große Verdienste um den Erfolg der chinesischen Badminton-Nationalauswahl der Männer beim Thomas-Cup - nach 14jähriger Pause. Lin Dans Badminton-Karriere weist noch weitere Erfolge auf: Er war Sieger im Herren-Einzel bei den Junioren in Holland und Deutschland 2001, bei den Swiss Open 2004 und bei den British Open 2004.

Der 1,78 m große Linkshänder bewegt sich sehr schnell und sicher im Spiel, seine Beinarbeit ist vorbildlich. Er besticht durch seinen knallharten und trickreichen Schmetterball. Durch Faustschwenken, Kniebeugen und Salutieren drückt er einerseits sein Temperament aus, andererseits bewahrt er beim Spiel jedoch immer einen kühlen Kopf. Bei ihm sind feine Technik, hoher Kampfgeist und Intelligenz gut kombiniert, heißt es in Fachkreisen und bei Fans. Doch das Lob gefällt dem charakterstarken Spieler scheinbar nicht. "Ich bin mit keinem anderen zu vergleichen, ich bin ich", so Lin Dan wörtlich. Cool und zuversichtlich, so ist Lin Dan.

Lin Dan, der bereits im 5. Lebensjahr mit dem Badminton-Training begonnen hat und mit 18 Jahren für das Nationalteam nominiert wurde, gewöhnt sich bei Wettkämpfen daran, zuerst einmal bei den Gegnern vorzufühlen, um dann den eigenen Spielrhythmus langsam zu finden. Man täuscht sich oft, weil er sich nicht mit vollem Einsatz ins Spiel stürzt. In Wirklichkeit aber weiß er, den Nagel auf den Kopf zu treffen und aus der Ballbehandlung der Gegner nützliche und pragmatische Tricks für sich abzuleiten.

Die routinierte und filigrane Ballbehandlung von Lin Dan hängt eng mit seiner Gelassenheit und Selbstkontrolle beim Spiel und im Leben zusammen. Bei den Gleichaltrigen gehört dies eher zur Seltenheit. Das ist vielleicht auch der Grund dafür, weshalb der Cheftrainer der chinesischen Badminton-Nationalauswahl, Li Yongbo, ihn als die künftige Nr. 1 im Herren-Einzel in China würdigte.

Doch für Lin Dan, der bereits seit 2000 Karriere im Badminton macht -- so wurde er damals Sieger im Herren-Einzel und in der Gruppenleistung bei der Asien-Meisterschaft der Junioren -- gibt es auch die berüchtigte "Achillesferse". Dem Lebensalter entsprechend ist der Nachwuchsspieler bei Wettkämpfen manchmal auch impulsiv und kann störende Gedanken nicht loswerden. Ab und zu hatte sein blinder Optimismus fatale Folgen. Ein Beispiel dafür war, dass er im Viertelfinale bei den Malaysia Open Ende vergangenen Monats einem Neuling aus Südkorea unterlag und ausschied.

Ich hoffe, dass "Super Dan" aus dieser Pleite gelernt hat und störende Faktoren außerhalb des Sportfeldes beseitigen kann. Dann ist es nur eine Frage der Zeit, ein olympisches Edelmetall zu holen. Seine Form jedenfalls und seine potentielle Stärke haben ihn jetzt schon zur Weltspitze geführt.