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(GMT+08:00) 2004-07-12 16:53:53    
Michael Johnson zu Entwicklungshilfe in Beijing

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Michael Johnson, Doppel-Weltrekordler a.D., ist neuerdings auch Entwicklungshelfer. In Beijing, dem Schauplatz der Sommerspiele 2008, vermittelte der 36-jährige US-Amerikaner der chinesischen Olympia-Auswahl, die für Athen vornominiert wurde, wertvolle Tipps und Tricks. Zum Auftakt unserer heutigen Sportwelt berichten wir also darüber. In der kleinen Serie "Auf nach Athen" kommen dann einige chinesische Sportfunktionäre zu Wort. Dabei erfahren Sie dann noch mehr über die Vorbereitungen Chinas auf die bevorstehenden Olympischen Sommerspiele in Athen. Soviel hier als kurze Vorrede, auf geht's jetzt mit der Sportwelt von Radio China International.

In Theorie und Praxis bekommen die Chinesen diesmal ein wenig Nachhilfe. Dazu ist der amerikanische Sprintstar Michael Johnson geradezu prädestiniert. Denn er war fünf Mal Olympiasieger und neun Mal Weltmeister über 200 Meter und 400 Meter, seinen beiden Paradestrecken, auf denen er nach wie vor die Weltrekorde hält. Der US-Amerikaner wurde nun nach Beijing eingeladen und verriet dabei das Zauberwort: Systematische Trainingsmethoden für Technik und Psyche. 5 Tage lang gab er in Beijing den chinesischen Leichtathletikern und Trainern Nachhilfestunden und demonstrierte die Übungen:

"OK, die rechte Hand über den Rücken auf die linke Schulter und dabei die Muskeln ziehen. Andersrum. OK, nun die Beine spreizen und mit der rechten Hand den linken Fuß antasten. Pass auf: Die Knie nicht beugen!"

Eine typische Szene aus der Nachhilfestunde von Michael Johnson, bei der die Erklärung und Demonstration gut kombiniert wurden. Für die chinesischen "Schüler" war diese Unterrichtsmethode leicht zu verstehen und auf den Kopf zu stellen.

Der 5tägige Lehrgang in Beijing umfasste solche Themen wie eine Verlängerung der aktiven Laufbahn und Aufwärmen vor den Turnieren. Von den Erfahrungen Michael Johnsons haben die Chinesen viel profitiert. Dazu sagte Feng Shuyong, Cheftrainer der chinesischen Leichathletik-Nationalauswahl:

"Ich bin der Meinung, dass unsere Trainingsideen und ?Theorien weiterhin relativ rückständig sind. Bei uns wurden viele neue und moderne Sachen nicht herangezogen und praktiziert. Ein anderes Problem ist das Verständnis für die Technik. Darum haben wir Michael Johnson eingeladen und ihn gebeten, seine Erfahrungen in Training, Vorbereitung und Einstellung der Psyche zu vermitteln. Dies wird sicherlich uns viele neue Anregungen bringen, zumal wir einige neue Ideen akzeptieren können".

Bei den Erläuterungen und Demonstrationen hob Michael Johnson immer wieder die Notwendigkeit eines harten und sorgfältigen Trainings und einer kontinuierlichen Umsetzung des Trainingsplans hervor. "Das Geheimnis ist nun entschlüsselt worden: Alles ist einfach", so Cheftrainer Feng Shuyong wörtlich. Sorgfältig, streng und kontinuierlich heiße das Zauberwort, das die chinesischen Trainer früher vernachlässigt hätten.

Auch der Vorsitzende der chinesischen Leichtathletik-Föderation Luo Chaoyi gab zu, der Abstand zwischen China und der Welt in Leichtathletik sei offenkundig. Allein durch die qualifizierte Lehrstunden von Michael Johnson sei noch kein Vorsprung der chinesischen Leichtathletik zu erwarten. Sie seien in jedem Fall aber aufschlussreich für die chinesischen Trainer gewesen. Luo Chaoyi:

"Insgesamt ist das Niveau der chinesischen Leichtathletik relativ schwach. Dies gilt besonders für die Sportarten Gehen, Laufen, Springen und Werfen. Noch rückständiger ist die Disziplin Kurzstrecke. Dies mal ist uns gelungen, Michael Johnson zur Vermittlung seiner Erfahrungen als Olympiasieger sowie in Vorbereitungen und Training nach Beijing einzuladen. Ich bin überzeugt, dies wird den chinesischen Sportlern und Trainern gut helfen und Aufschlüsse geben. Es geht darum, durch moderne Trainingsideen und ?methoden unser Niveau zu erhöhen."

Der China-Besuch von Michael Johnson war so erfolgreich, dass man bereits in Erwägung zieht, weitere ausländische Trainer und Sportler zu derartigen Seminaren nach China einzuladen. Laut Luo will die chinesische Leichtathletik-Föderation außerdem 20 bis 30 junge Trainer zur Fortbildung ins Ausland schicken, damit China in der Leichtathletik und besonders in den Disziplinen Mittel- und Langstreckelauf, Gehen, Werfen, Springen und Hürden-Lauf international noch konkurrenzfähiger werden kann.