Bei der Olympiade 2000 in Sydney rangierte die chinesische Sportdelegation mit insgesamt 28 Goldmedaillen an dritter Stelle der Länderwertung. Kann China vier Jahre später in Athen diese Position weiter behaupten? Welche Länder gehören zu den Hauptkonkurrenten für China? Und welche Ziele hat China in Athen? In den folgenden Minuten gehen wir diesen Fragen nach.
Auf einer Pressekonferenz hat kürzlich das staatliche Hauptamt für Körperkultur und Sport die Öffentlichkeit über die Aufgaben und das Ziel der chinesischen Sportdelegation bei der Olympiade in Athen informiert. Dabei sagte Xiao Tian, Vizevorsitzender des chinesischen nationalen Olympischen Komitees, die chinesischen Sportler hätten sich insgesamt für 26 olympische Disziplinen qualifiziert. Erwartet werde in Athen eine 620köpfige chinesische Sportdelegation. Dies sei die größte in der olympischen Gesichte Chinas. Der stellvertretende NOK-Präsident Xiao Tian dann weiter:
"Bis heute haben chinesische Sportler Olympia-Qualifikationen in insgesamt 200 Einzeldisziplinen von 26 Sportkarten erhalten. In Athen werden 400 chinesische Sportler an den Start gehen. Das ist die größte Sportdelegation Chinas in seiner olympischen Geschichte".
Bei den Sommerspielen in den letzten Jahren belegte China eine führende Position in der zweiten Gruppe. Diese Position wolle China auch in Athen behaupten, sagte der Vizeleiter des Hauptamtes für Körperkultur und Sport, Li Furong. Es sei jedoch schwer, die USA und Rußland als erste Gruppe in der Goldmedaille-Rangliste zu überholen. Doch selbst in der zweiten Gruppe habe China starke Konkurrenz. Li Furong:
"Die Lage in der zweiten Gruppe hat sich auch verändert. Bei wichtigen internationalen Turnieren in letzter Zeit hat der Leistungssport Deutschlands einen Aufschwung erlebt, und Deutschland gehört selbstverständlich zu den Hauptkonkurrenten für China. Auch Länder wie Australien und Frankreich darf man auf keinen Fall unterschätzen, die in einigen Disziplinen China gefährlich werden können".
Gemäß dem olympischen Anmeldungsverfahren wurde China in einigen starken Disziplinen beschränkt. Es geht dabei vor allem um die Zahl der Sportler, die in bestimmten Disziplinen antreten dürfen. Auch das Wetter, die Zeitdifferenz und die Essgewohnheiten in Athen würden die chinesischen Sportler negativ beeinflussen, so Li. Zudem setzten die wachsenden Erwartungen in China die Sportler mehr oder weniger unter Druck. Trotzdem sah der Sportfunktionär die Zukunft der chinesischen Sportler in Athen optimistisch. In Disziplinen wie Turnen, Wasserspringen, Schießen und Gewichtheben der Damen, so Li wörtlich, bleibe China weltweit weiter in Führung. Auch in anderen Disziplinen habe China in den letzten Jahren viel aufgeholt. Als Beispiel nannte er Leichtathletik, Schwimmen und Wassersport. Zwischenzeitlich würden leistungsstarke Nachwuchsschwimmer ins Auge fallen, und in den Disziplinen 100m- und 200m-Brustschwimmen und 4x100m-Staffel im Freistil der Damen gehörten die Chinesinnen bereits zu den Titel-Favoriten.
Laut Li wird China gezielt Nachwuchskräfte in einigen traditionell starken Disziplinen nach Athen schicken, um sie für die Sommerspiele 2008 in Beijing heranzubilden.
Auch der Kampf gegen das Doping steht im Mittepunkt des öffentlichen Interesses. Dazu bekräftigte Li Furong, China lehne Doping wie eh und je ab. Falls Doping-Fälle festgestellt würden, müssten die Betroffenen gemäß den neuen Anti-Doping-Regeln des Staatsrates mit strengen Strafen rechnen. Alle Sportler würden zudem regulären Doping-Tests unterzogen, die inzwischen intensiviert wurden. Das staatliche Hauptamt für Körperkultur und Sport habe schon die Sportteams aller Ebenen aufgefordert, sich vom Doping fernzuhalten.
Die Sommerspiele in Athen rücken immer näher, und um den chinesischen Sportlern gute Leistungen bei der Olympiade zu garantieren, wurden bereits etliche Maßnahmen getroffen. Dazu sagte Li Furong:
"Unsere jetzige Aufgabe ist es, die Qualität und Effizienz des Trainings zu erhöhen und die Sportler fit zu machen, damit sie bei den Spielen ihr Niveau in vollem Maße entfalten können. Ich bin überzeugt, die chinesischen Sportler können in Athen gute Leistungen und Wettkämpfe bieten und das geplante Ziel erreichen, um dem Vaterland Ehre zu machen!"
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