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Die Yungang-Grotten befinden sich in der Nähe von Datong in der Provinz Shanxi. Die berühmten buddhistischen Felsengrotten erstrecken sich auf einer Länge von einem Kilometer am Südhang der Hügelkette Wuzhoushan. In den 53 wichtigsten Höhlen und Nischen befinden sich insgesamt etwa 51.000 Buddha- und Bodhisattwa- Statuen, Plastiken fliegender Feen und Reliefs, die religiöse Geschichten darstellen. Die Yungang-Grotten sind die wichtigsten religiösen Kunstwerke neben den Grotten von Dunhuang und Longmen. Die größte Figur misst 17 Meter, die kleinste 2 Zentimeter. Der indische und sogar griechische Einfluss ist unübersehbar. Das meistfotografierte Objekt ist die etwa 14 Meter hohe Skulptur des in Meditation versunkenen Buddha in Grotte Nummer 20.
Die Yungang-Grotten entstanden vor 1.500 Jahren zur Zeit der Nördlichen Wei-Dynastie. Damals war die Stadt Pingcheng die Hauptstadt dieser Dynastie. Der Buddhismus hatte sich schon in China verbreitet. Mehrere zehntausend Handwerker verschiedener Nationalitäten kamen auf Befehl des Kaisers zum Wuzhoushan, um die Grotten in den Fels zu meißeln. Selbst bei eisiger Kälte und sengender Hitze mussten sie arbeiten. Mit ihren Skulpturen, die zu den besten ihrer Art in China zählen, stellen die Yungang-Grotten eine in der ganzen Welt berühmte "Schatzkammer der Steinmetzkunst" dar.
In der Höhle Nummer 5 befindet sich eine 17 Meter hohe und 15,3 Meter breite sitzende Buddha-Statue: Die Füße sind 4,6 Meter (4 Meter 60) lang, ein Mittelfinger ist mit 2,3 Metern (2 Meter 30) größer als der größte Basketballspieler. Eine weitere 13 Meter hohe Buddha-Statue, die im Freien steht, ist so imposant, dass viele chinesische und ausländische Touristen sie fotografieren. Die großen Augen, die hohe Nase, die dünnen Lippen, das volle Gesicht sowie die breiten und kräftigen Schultern charakterisieren diese Buddha-Statue als ein hervorragendes Werk der Bildhauer des chinesischen Altertums. Überdies ist erwähnenswert, dass etwa tausend gerade mal zwei Zentimeter große Buddha-Figürchen in die Kutte einer großen Buddha-Statue eingearbeitet sind. Diese winzigen Statuetten, deren Gesichter von Verwitterung schon ziemlich angegriffen sind, sind alle unterschiedlich gestaltet.
Die Schakjamuni-Höhle, die bedeutendste Höhle in Yungang, ist 16 Meter hoch. Die meisten Skulpturen und Reliefs, die in zwei Reihen übereinander in die Wände der Grotte gemeißelt sind, sind im typischen Stil der religiösen Kunst ihrer Zeit ausgeführt. Unterhalb der Nischen, in denen Buddha- und Bodhisattwa-Statuen stehen, befinden sich Reliefs über die Jugend Schakjamunis. Dargestellt ist, wie er seine frühen Jahre im Palast des Vaters verbrachte und dann eines Nachts auf einem Pferde reitend seine Heimat verließ, um in der Fremde Erlösung zu suchen.
Die imposante "Schatzkammer der Steinmetzkunst" in Yungang liefert wertvolle Unterlagen für das Studium der Politik, Wirtschaft, Kunst und Religion in alten Zeiten. Besonders erwähnenswert sind die in die Wände eingelassenen Steinfiguren von sechs Schönheiten und einem fliegenden Feenorchester.
Manche Gestalten halten eine Querflöte in der Hand, andere spielen auf einer Längsflöte, wieder andere spielen auf der Pipa, einem lautenähnlichen Zupfinstrument mit vier Saiten. Die Reliefs zeugen von hoher Kunst. Sie sind nicht nur für Maler und Archäologen, die die darstellende Kunst des Buddhismus erforschen, sehr wertvoll, sondern bieten auch bedeutende Informationen über altertümliche Instrumente.
Die in Stein gemeißelten historischen Inschriften enthalten wichtige Angaben zur Geschichte der Bildhauerkunst in Yungang. Für die Erforschung der Geschichte der chinesischen Architektur sind neben den Steindächern die achteckigen oder Pagodenförmige Steinsäulen von großer Bedeutung.
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