Die UNESCO hat auf ihrer 29. Generalkonferenz 1997 beschlossen, eine Liste repräsentativer Werke des mündlichen und immateriellen Erbes der Menschheit zu errichten. Nach entsprechenden Bewerbungen, Untersuchungen und Qualifikationen sind inzwischen 19 traditionelle Kunstwerke aus Amerika, Europa und Asien in diese Liste aufgenommen worden, die die große Kreativität und kulturelle Vielfalt der Menschheit widerspiegeln sollen. Darunter ist auch die 700jährige Kunqu-Oper aus China.
Das mündliche und immaterielle Erbe ist ein von der UNESCO erweiterter Kulturbegriff. Es steht natürlich im Gegenzug zum materiellen Erbe wie beispielsweise Architektur-Denkmälern. Das immaterielle Erbe ist zwar inhaltlich nicht materiell, es existiert aber auf Basis materieller Ausdrucksformen.
Die chinesische Kunqu-Oper ist zwar eine traditionelle Opernart, die man sich nur ansehen und anhören kann. Aber sie muß unbedingt auf der Bühne aufgeführt werden und wird dabei durch ausgezeichnete Schauspieler und bunte Kostüme charakterisiert. Also, die wichtigsten Eigenschaften des immateriellen Kulturerbes sind daher ein reicher Inhalt, hohe Kunstfertigkeit und Präsentation des intellektuellen Gehalts. Diese Form des Erbes ist ein in langer Zeit gereiftes Kulturphänomen, dessen Träger die Menschen mit ihrem Wissen sind.
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