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(GMT+08:00) 2004-06-23 16:16:57    
Die Mogao-Grotten

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Die Mogao-Grotten, auch Tausend-Buddha-Höhle genannt, sind weltbekannte buddhistische Relikte. Sie liegen am Fuße des Mingsha-Berges 25km südöstlich der Stadt Dunhuang. Durch rund 1000jährige harte Arbeit waren bis zum 14. Jahrhundert die 1680 m langen Grotten zustande gekommen. Sie wurden 1987 in die UNESCO-Liste der Weltkulturerben aufgenommen.

Erhalten geblieben sind bislang über 700 Grotten. 492 davon enthalten farbige Skulpturen und Wandmalereien. Die Grotten und Skulpturen sind unterschiedlich groß. Die Wandmalereien haben seit Jahrtausenden Wind und Sand standgehalten und ihre leuchtenden Farben und klare Linien nicht eingebüsst. Sie zeigen meistens buddhistische Geschichten. Besuchern sind zurzeit nur 25 Grotten zugänglich. Ein Besuch ist unter Leitung eines Reiseführers erlaubt. Für die Besichtigung von rund 10 Grotten benötigt man ungefähr 2 Stunden. Inklusive Fahrzeit ist ein halber Tag erforderlich. Für eine genauere Besichtigung muss man aber mit einem ganzen Tag rechnen.

Obligatorisch ist normalerweise die Besichtigung der Grotte Nr.96. Außerhalb der Grotte gibt es eine 9stöckige Tempelhalle, im Volksmund "neunstöckiges Gebäude".

Wie der Reiseführer mitteilte, ist es das Wahrzeichen der Mogao-Grotten. Die Grotte 96 beherbergt die größte Buddha-Figur in Mogao, die Statue des Buddha Maitreja. Sie ist 35,5 Meter hoch und damit die größte Kammerbuddha-Statue der Welt. Sie stammt aus dem Jahr 695. Die Buddha-Figur hat jedoch trotz sorgfältiger Restaurierung ihr ursprüngliches Aussehen verloren, wirkt aber immer noch majestätisch.

Auch die Wandmalereien sind ein wichtiger Bestandteil der Mogao-Kunst. Besonders nennenswert sind die Feitian-Figuren in den Malereien. Feitian ist die buddhistische Bezeichnung für fliegende Gottheiten. Sie singen, tanzen und verstreuen Blumen, wenn Buddhas ihre Lehren verkünden. An den Wänden in fast allen der 492 Grotten in Dunhuang sind Feitians zu finden. Sie halten Lottosblumen oder die chinesische, viersaitige Laute, Pipa, in der Hand. Sie haben zwar keine Flügel, doch die bunten Bänder haben wohl die gleiche Funktion und helfen ihnen in der Luft tanzen.

Empfehlenswert sind zudem die bekannten Tänzerinnen in den Wandmalereien die Pipa auf dem Rück spielen können. Es scheint, als ob sie mit der Musik tanzen würden. Die Tänzerinnen findet man an den Wänden der Grotten 172 und 112.

Die Grotte 158, deren Besuch extra kostet, ist bekannt für den 16m langen liegenden Buddha in der Mitte der Höhle. Es ist die Nirvana-Figur des Schakjamuni. Nirvana ist die buddhistische Bezeichnung für den Tot von Buddhas bzw. Mönchen. Es ist in den Augen von Buddhisten eine Welt, in der Leben und Tod ignoriert werden. Die Grotte hat aus diesem Grund die Form eines Sargs genommen.

Nach den Worten des Reiseführers gibt es eine 11 m lange Kopie des liegenden Buddha, die in Beijing, Hongkong und Taipei ausgestellt und von vielen Menschen bewundert wurde. Das Original ist jedoch noch eindrucksvoller. Die Körperzüge sind sehr schön. Das Gesicht ist voll, die Brauen gekrümmt und das Verhältnisse zwischen Augen, Mund und Nase ist besonders harmonisch. Der Buddha liegt auf einer Plattform, die rechte Hand unter dem Kopf, der linke Arm ausgestreckt auf dem Körper. Seine Augen sind halb aufgeschlagen. Der tief sinkende Mundwinkel erzeugt ein unerfassbares Lächeln.

So, wir haben Ihnen schon viel erzählt, interessieren Sie sich für eine Reise zu den Mogao-Grotten? Nun noch ein paar Hinweise für die Reise: Wer zu den Mogao-Grotten fahren will, muss zuerst nach Dunhuang. Den Touristen stehen Flug- und Bahnverbindungen zur Verfügung. Die Bahnstation Dunhuang liegt 130km von der Stadt entfernt. Von Dunhuang aus kann man mit Taxi oder Bus zu den Grotten gelangen.

Von März bis Oktober ist es am besten, die Grotten zu besichtigen. Denn die Winter von Dunhuang sind ziemlich kalt. Besonders günstig ist die Zeit zwischen Mai und September mit der längsten Sonnenscheindauer. Und vormittags ist ideal, denn die Grotten öffnen sich gegen Osten. So erhellt direktes Tageslicht das Innere der sonst unbeleuchteten Grotten.

Und noch ein paar Punkte, die man beachten muss: Erstens, die Grotten sind gewöhnlich geschlossen. Ein Eintritt ist nur unter Leitung eines Führers erlaubt. Zweitens, das Fotographieren in den Grotten ist verboten. Fotoapparate dürfen nicht in die Höhlen mitgenommen und können am Eingang aufbewahrt werden. Drittens, wegen der Dunkelheit in den Grotten ist eine Taschenlampe notwendig. Die kann man aber auch am Eingang ausleihen.