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(GMT+08:00) 2004-06-01 09:11:31    
Chinesische Armee behandelte amerikanische Kriegsgefangene im Korea-Krieg human

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Der Skandal um die Misshandlung irakischer Kriegsgefangener durch US-Soldaten war ein Schlag mitten ins Gesicht der USA, die sich selbst als Menschenrechtswächter bezeichnen. Im scharfen Kontrast zu der schlechten Behandlung irakischer Kriegsgefangener durch die US-Armee hatte die chinesische Freiwilligenarmee im Korea-Krieg vor mehr als 50 Jahren die amerikanischen Gefangenen im höchsten Maße human behandelt. Daran erinnert sich die Redakteurin der chinesischen Volkszeitung Renmin Ribao, Zhou Yuanmin. Sie war damals als Englisch-Dolmetscherin im Gefangenenlager Byek Dong der chinesischen Freiwilligenarmee im Norden Nordkoreas tätig und weiß, wie human die chinesischen Soldaten die US-Gefangenen behandelten.

In einem Interview mit der chinesischen Zeitung "Global Times" sagte Zhou Yuanmin, die Kriegsgefangenen hätten das gleiche Essen bekommen wie die chinesischen Offiziere auf Ebene der Regimentskommandeure und hätten sogar vollständige Winderbekleidung erhalten. Außerdem sei ihr Privatbesitz respektiert worden. Kostbare Gegenstände der US-Gefangenen seien von der Verwaltungsstelle für Kriegsgefangene der chinesischen Freiwilligenarmee registriert und aufbewahrt und ihnen bei ihrer Repatriierung wieder ausgehändigt worden, so Zhou Yuanmin. Die Gefangenenverwaltung habe speziell für die US-Gefangenen Zucker aus China kommen lassen, da bekannt gewesen sei, dass die meisten Kriegsgefangenen aus westlichen Ländern Süßes mochten. Dagegen hätten chinesische Soldaten nur Grobgetreide zum Essen bekommen. Zhou Yuanmin erinnert sich weiter, dass die chinesischen Soldaten bei Versorgungsknappheit ihre Rationen den Gefangenen überlassen und selbst gehungert hätten. Außerdem sei kein Gefangener je misshandelt worden, da die Disziplin der chinesischen Armee die Misshandlung Gefangener kategorisch verboten habe.

Neben der reichlichen Versorgung mit Gütern seien die amerikanischen Kriegsgefangenen im Koreakrieg von den chinesischen Truppen auch gut mit geistiger Nahrung versorgt worden. So wurde für die Gefangenen z. B. eine Bibliothek errichtet. Zhou Yuanmin erzählte weiter, die gefangenen Soldaten seien zum Schreiben von Artikeln ermutigt worden und konnten über einen eigens für sie eingerichteten Drahtfund aktuelle Meldungen und Unterhaltungsprogramme empfangen. Außerdem wurden auch Schlittschuhe, Schachspiele, amerikanische Fußbälle oder Gitarren an die Gefangenen verteilt. Diese Gegenstände seien eigens für sie in chinesischen Großstädten gekauft worden, ganz unabhängig von der gravierenden Versorgungslage, so Zhou Yuanmin.

Zudem habe es zu christlichen oder islamischen Feiertagen verschiedene Veranstaltungen für die Gefangenen gegeben. Zhou Yuanmin verwies auf einen Brief eines Kriegsgefangenen, der seiner Familie Weihnachten im Lager beschrieben hatte: "Das ganze Lager befand sich in einer weihnächtlichen Atmosphäre. Von Mitternacht bis zwei Uhr morgens erklang der Gesang des Kirchenchors und wir unterhielten uns die ganze Nacht."

Zhou Yunamin erzählte weiter, dass einmal ein Korrespondent des US-Nachrichtenmagazins "Newsweek" chinesische Gefangenenlager in Nordkorea besucht und über die gute Behandlung der amerikanischen Gefangenen durch die chinesische Armee berichtet habe. Daraufhin hätten Angehörige in ihren Briefen an die chinesische Armee die Gefangenenpolitik gewürdigt, die chinesischen Truppen als "zivilisiert" bezeichnet und sich für die "mütterliche" Versorgung der Gefangenen bedankt. Damals habe auch die US-Nachrichtenagentur AP berichtet, dass "die US-Kriegsgefangenen von der chinesischen Freiwilligenarmee sehr gut behandelt" wurden und "das gleiche oder noch besseres Essen als das der Soldaten der chinesischen Freiwilligenarmee" erhalten haben.

Schließlich habe diese Behandlungsweise zum Abbau der Feindseligkeiten der Gefangenen gegenüber China beigetragen, wobei sogar Freundschaften zwischen manchen Gefangenen und chinesischen Soldaten entstanden seien, so Zhou Yunmin. Nach der Unterzeichung des koreanischen Waffenstillstands im Jahre 1953 habe man die US-Gefangenen im Lager Byek Dong gruppenweise repatriiert. Einige US-Gefangene hätten jedoch darum gebeten, sich in China niederlassen zu dürfen. Die chinesische Regierung habe diese Wünsche gemäß dem Völkerrecht berücksichtigt, so Zhou Yunmin. So konnten sich tatsächlich einige der ehemaligen amerikanischen Kriegsgefangenen in chinesischen Städten mit besseren Wohnbedingungen niederlassen und konnten je nach Wunsch und Befähigung Arbeit in Betrieben, Schulen oder Krankenhäusern finden. Manche der ehemaligen US-Gefangenen konnten sogar ohne Aufnahmeprüfung an chinesischen Hochschulen studieren. Zhou Yunmin erinnert sich auch an einem US-Gefangenen, der ein chinesisches Mädchen geheiratet hatte und für immer in China blieb.