Bagdad:
Im ersten Prozess des US-Militärgerichts im Irak wegen der Misshandlungen irakischer Gefangener ist der US-Militärpolizist Jeremy Sivits zu einer einjährigen Haftstrafe verurteilt worden. Außerdem soll er in einem Jahr in Unehren aus der Armee entlassen werden.
Gegen drei weitere US-Soldaten wird das Verfahren am 22. Juni eröffnet. Ihnen drohen im Zusammenhang mit den Folterungen im Abu-Ghraib-Gefängnis höhere Strafen als Sivits.
Am gleichen Tag kündigte der Kommandeur der amerikanischen Truppen im Irak, General Ricardo Sanchez, bei einer Anhörung vor einem Senatsausschuss eine gründliche Untersuchung des Folterskandals an.
Der Befehlshaber des US-Oberkommandos Mitte, General John Abizaid, bezeichnete die Misshandlung irakischer und afghanischer Gefangener als "nicht systematisch". Er räumte allerdings organisatorische Probleme in der US-Armee ein.
Beide US-Generäle und übernahmen vor dem Senatsausschuss die Verantwortung für den Misshandlungs-Skandal. Ein Mitglied des US-Militärgeheimdienstes warf der US-Armee vor, das wahre Ausmaß der Affäre zu vertuschen.
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