Im vergangenen Jahr haben immer wieder Doping-Skandale die Sportwelt erschüttert: Die Einnahme der neuen Stimulationsmittel THG (Tetrahydrogestrinon) durch amerikanische Sportler wurde enthüllt, und gegen den italienischen Fußballklub Juventus Turin und das französische Radsportteam Cofedis wurden wegen des Verdachts auf Anstiftung ihrer Sportler zur Einnahme illegaler Stimulationsmittel ermittelt. Dies hat beispiellose Aufmerksamkeit der Welt erregt.
Als großes Sportland legt China seit jeher großen Wert auf die Bekämpfung des Dopings. Am 1. März traten die vom Staatsrat erlassenen Anti-Doping-Regeln offiziell in Kraft, die strenge Kontrollmaßnahmen für Produktion, Verkauf sowie Im- und Export von derartigen illegalen Stimulationsmitteln vorsehen und zur Ausarbeitung und Umsetzung vollständiger Untersuchungsregeln aufrufen. Damit gehört China zu wenigen Ländern der Welt, die einen gesetzlichen Rahmen für den Kampf gegen das Doping geschaffen haben.
Seit Jahren hat sich China auch aktiv an internationalen Anti-Doping-Aktionen beteiligt: So wurde auf der internationalen Anti-Doping-Konferenz im März vergangenen Jahres in Kopenhagen eine entsprechende Erklärung unterzeichnet, und zu den mehr als 80 Vertragspartnern gehört auch China. Vor kurzem wurden die von der Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) ausgearbeiteten Regeln gegen das Doping vom chinesischen Olympischen Komitee und seiner Anti-Doping-Kommission unterzeichnet und anerkannt. Auch das chinesische staatliche Hauptamt für Körperkultur und Sport beteiligt sich derzeit aktiv am Entwurf einer internationalen Anti-Doping-Konvention der UNESCO.
Alle diese Dokumente stellen höhere Anforderungen an die Bekämpfung des Dopings in China. Dementsprechend wurde in China ein modernes Kontroll- und Verwaltungssystem für Stimulationsmittel eingerichtet. Dazu sagte der Vize-Leiter des staatlichen Hauptamtes für Körperkultur und Sport und Leiter der Anti-Doping-Kommission, Li Furong:
"Das Kontroll- und Verwaltungssystem für Stimulationsmittel hat die Untersuchungsregeln weiter vervollständigt und die Kontrolle der einzelnen und komplexer Abläufe verstärkt. Dies dient dazu, die entsprechenden Mitarbeiter zu qualifizieren, in der Welt Vertrauen in die Anti-Doping-Aktionen in China aufzubauen und die entsprechenden Arbeiten in China zu verbessern. Das ist zugleich ein Zeichen dafür, dass die Verwaltung der Stimulationsmittel in China bereits in eine neue Phase eingetreten ist. Damit ist China zu einem der wenigen Länder in der Welt geworden, die eine internationale Legitimation für ihr nationales Kontroll- und Verwaltungssystem für Stimulationsmittel erhalten haben".
Auch der Verantwortliche des norwegischen staatlichen Anti-Doping-Instituts, Anders Solheim, der an diesem Projekt beteiligt war, schätzte das System hoch ein. Er sagte:
"Es ist für die Zukunft von großer Bedeutung, dass die Anti-Doping-Maßnahmen in China die bisher umfassendste und komplizierteste Qualitätsprüfung bestanden haben. Bei der Bekämpfung des Dopings befindet sich China bereits auf einem relativ hohen Niveau. In diesem Bereich hat China ausgezeichnete Arbeit geleistet, und es kann noch besser werden".
Das chinesische Anti-Doping-Labor ist für die Doping-Tests bei den Olympischen Spielen 2008 in Beijing zuständig. Der Vize-Vorsitzende des Beijinger Olympia-Organisationskomitees, Jiang Xiaoyu, sagte dazu:
"Zur Zeit müssen wir Vorbereitungen unter drei Gesichtspunkten treffen. Zum einen werden qualifizierte Fachkräfte nach Athen geschickt, um Erfahrungen bei den Doping-Tests der Olympischen Sommerspiele zu sammeln. Zum anderen bemühen wir uns momentan, einen strategischen Anti-Doping-Plan für die Olympiade 2008 auszuarbeiten. Drittens gilt es, die Ausbildung zu verstärken. Wir werden Ende diesen oder Anfang kommenden Jahres in Zusammenarbeit mit dem IOC Ausbildungskurse zum Thema Bekämpfung des Dopings veranstalten. Dabei werden IOC-Experten zu Seminaren und Vorlesungen eingeladen".
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