Angeklagte US-Soldatin rechtfertigt sich
Washington
Die wegen der Misshandlung von irakischen Gefangenen angeklagte US-Soldatin Lynndie England hat sich für ihr Handeln öffentlich gerechtfertigt. In einem Interview mit einem amerikanischen Fernsehsender betonte sie, sie habe nicht aus Eigeninitiative, sondern auf Befehl gehandelt.
Unterdessen waren am Mittwoch auf einer geschlossenen Sitzung des US-Kongresses noch unveröffentlichte Fotos und Videos von den Misshandlungen irakischer Kriegsgefangener durch US-Soldaten gezeigt worden. Die Teilnehmer der Sitzung meinten, das Bildmaterial zeige noch brutalere Handlungen, als die bereits vom amerikanischem Verteidigungsministerium veröffentlichten Fotos.
In London hatte der Vertreter der internationalen Hilfsorganisation "Kinder im Krieg", Jo Baker, die Lebensbedingungen irakischer Kinder als katastrophal beschrieben. Sie seien schlechter als unter der Saddam-Regierung während der US-Sanktionen. Mittlerweile sei von einer "humanitären Katastrophe" auszugehen, so Baker.
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