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(GMT+08:00) 2004-04-08 10:17:11    
Chinesische Tischtennis-Nationalmannschaft weltweit weiter in Führung

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Beim Mannschaftsturnier der 47. Tischtennis-WM konnte sich das chinesische Nationalteam der Frauen und Männer wieder erfolgreich behaupten: Im Finale besiegten die Herren ihre Gegner aus Deutschland mit 3:0, während die Damen nach dem Sieg über das Team aus Hongkong 6 Mal in Folge den Meistertitel dieses Wettbewerbs holten. Nach dem Spiel sagte der Leiter der chinesischen Tischtennis-Delegation, Liu Fengyan:

"Wir haben den Sieg in der Gruppenwertung der Männer und Frauen errungen. Das ist ein Beweis dafür, dass China seine führende Position im Welt-Tischtennis weiter behaupten kann".

Bei dieser WM ist das chinesische Nationalteam der Männer stark aufgetreten: Es hatte alle 7 Spiele für sich entschieden und verlor dabei nur einen einzigen Satz. Damit verschaffte es sich die beste Siegesrate bei einer WM seit 10 Jahren. Cheftrainer Cai Zhenhua führte die starke Leistung der Herren-Mannschaft auf die Suche nach neuen Techniken zurück. Im Vergleich zur WM vor einem Jahr in Paris hätten sich die drei chinesischen Hauptspieler weiter verbessert. Ma Lin, der Weltranglistenerste, habe seine Technik bei den ersten drei Ballwechseln verfeinert. Wang Liqin, der Weltranglistenzweite, habe psychisch immer stabiler gespielt. Und Wang Hao, der sich einen dritten Platz in der Weltrangliste sichert, habe seine Rückhandtechnik ebenfalls verbessert und damit Schmetterbällen besser begegnen können. Diese technischen Verbesserungen bildeten eine feste Grundlage für den Sieg, so der Cheftrainer.

Seine Ansicht teilte auch der Cheftrainer des südkoreanischen Herrenteams, Yoo Nam Kyu:

"Das chinesischen Nationalteam der Männer hat diesmal konkurrenzlos gespielt, weil es sich technisch weiter verbessert hat. Zum Vergleich: Die Mannschaften aus anderen Ländern wie Südkorea sind auf dem alten Niveau geblieben, und so sind die Differenzen entstanden. Alle 5 chinesische Spieler sind stark. Es wäre hoch interessant, wenn Wettbewerbe zwischen dem chinesischen Nationalteam und einem gemeinsamen Team der Tischtennisstars der Welt bestritten werden könnten."

Bei dieser WM sorgte der 20jährige Wang Hao mit seiner starken Leistung für großes Aufsehen: Er bezwang in Folge den deutschen Weltcup-Meister Timol Boll und den WM-Zweiten aus Südkorea, Joo Se Hyuk. "Kometenhafter Aufstieg eines neuen Superstars" -- so das Urteil der Öffentlichkeit.

Im Vergleich zum starken Team der Männer befindet sich das Damen-Team in einer Übergangszeit: Neben der Olympiasiegerin Wang Nan und deren Kollegin Li Jü besteht das Team zum großen Teil aus Nachwuchsspielerinnen, die alle unter 22 sind. Trotzdem war das Team in allen 7 Wettkämpfen erfolgreich und holte schließlich den Meistertitel. Damit wurde auch die erst 16-jährige Guo Yue zur jüngsten Tischtennis-Weltmeisterin der Welt überhaupt.

Park Do Chen, Mitglied des internationalen Tischtennis-Verbandes aus Südkorea, bewunderte die Nachwuchskräfte der chinesischen Damen-Nationalauswahl. Er sagte:

"China hat viele Super-Spieler. Selbst in der Übergangsphase ist die Stärke der ganzen Mannschaft nicht geschrumpft. Der Höhepunkt der Spielerin Wang Nan ist vorbei, aber nun rückt Zhang Yining ins Blickfeld. Es gibt eben auch andere ausgezeichnete Spielerinnen. Aber in Südkorea ist es nicht so: Wenn ein erstklassiger Spieler seine aktive Laufbahn beendet, bleibt im Team einfach eine Lücke. Da muss ich sagen, China hat eine solidere Basis für Tischtennis".

Bei der 26. Tischtennis-WM 1961 war die chinesische Nationalmannschaft der Männer zum ersten Mal mit Erfolg gekrönt. Seitdem sicherte sich China bei der Gruppenwertung der WM mehrmals einen ersten Platz: Insgesamt gingen 14 Meistertitel an das chinesische Herrenteam und 15 an das der Damen. Top-Favorit Ma Lin bezeichnet dabei die Nachwuchsbildung als wichtigsten Grund für das Aufblühen des Teams über Jahre hinweg:

"Das sind Ergebnisse gemeinsamer Bemühungen verschiedener Generationen. Von der alten Generation in den 60er Jahren wie Xu Yinsheng, Li Furong und Zhuang Zedong bis hin zur Gegenwart: In China wurde ein vollständiges effektives System der Nachwuchsbildung errichtet. In diesem Bereich haben wir bessere Arbeit geleistet als das Ausland".

Sportexperten rechnen sogar damit, dass die chinesischen Tischtennisspieler bei den Olympischen Sommerspielen in Athen alle Goldmedaillen holen können, selbst im konkurrenzstärksten Herreneinzel.