Der stellvertretende chinesische Landwirtschaftsminister Liu Jian hat auf der Pressekonferenz über die jüngsten Maßnahmen im Rahmen der Vorbeugungsarbeit im chinesischen Binnenland gegen die Vogelgrippe informiert. Dabei sagte er:

?China hat am 27. Januar den ersten bestätigten Fall der hochansteckenden Vogelgrippe bekannt gemacht. Bis Donnerstag sind landesweit insgesamt 23 derartige Fälle gemeldet worden, 5 Fälle hätten sich bestätigt, und 18 Fälle stehen noch unter Verdacht. Im ganzen Land sind mehr als 50 000 Geflügeltiere von der Geflügelpest-Epidemie angesteckt worden. Über 1,2 Millionen Geflügeltiere wurden geschlachtet. Die entdeckten Fälle wurden bereits unter effektive Kontrolle gebracht. Zur Zeit gibt es keine menschlichen Infektionsfälle."

Der erste Vogelgrippe-Fall in China erschien Ende Januar im autonomen Gebiet der Zhuang-Nationalität Guangxi, das an Vietnam angrenzt. Wie Vizelandwirtschaftsminister Liu Jian erläuterte, habe die chinesische Regierung unverzüglich die UN-Ernährung- und Landwirtschaftsorganisation FAO und die Weltgesundheitsorganisation WHO darüber informiert. Die Anfragen von betreffenden Medien und Botschaften seien rechtzeitig beantwortet worden. Verschiedene Behörden wie Qualitätskontroll- und Quarantäne-Abteilungen und Zollämter hätten ihre Kontrollen in den Häfen verstärkt, um eine Ein- und Ausfuhr der Epidemie zu verhindern. Gleichzeitig seien tatkräftige Maßnahmen zur Vorbeugung der Epidemie wie das Schlachten und Vergraben von Hausgeflügel ergriffen worden. Dazu teilte Liu Jian mit, dass in China bereits ein System zur täglichen Berichterstattung über die Lage der Vogelgrippenepidemie aktiviert worden sei. Alle lokalen Regierungen seien aufgefordert, über die Epidemielage in ihren Regionen wahrheitsgetreu zu berichten. Dabei dürfe die Wahrheit nicht verheimlicht oder vertuscht werden. In ganz China sei ein Informationssystem zur Lage der Vogelgrippe in Gang gesetzt worden. Dadurch würden die Medien und alle Menschen über die Epidemielage sowie betreffende Informationen in Kenntnis gesetzt.

In den Epidemiegebieten Chinas wurden zudem weitere entschiedene Maßnahmen getroffen. Die Aus- und Einreise in die Gebiete ist nur beschränkt möglich, und das dort gehaltene Hausgeflügel wird geschlachtet und sorgfältig entsorgt. All diese Maßnahmen dienen der Beseitigung von Epidemiequellen. Gleichzeitig wird in den epidemiefreien Gebieten die Vorbeugungsarbeit intensiviert. Die Zentralregierung plant die Entsendung von Inspektionsgruppen in verschiedene Landesteile mit dem Ziel, die Vorbeugungsarbeit der Lokalregierungen gegen die Vogelgrippe zu kontrollieren. Lokale Beamte, die ihren Pflichten in diesem Bereich nur unzureichend nachkommen, sollen bestraft werden.

Der stellvertretende chinesische Gesundheitsminister Wang Longde betonte, dass China auch Maßnahmen gegen ein Übergreifen der Vogelgrippe auf den Menschen ergriffen habe, obwohl die Wahrscheinlichkeit einer solchen Epidemieübertragung gering sei. Alle Behörden seien vorbereitet, menschliche Geflügelpest-Fälle zu behandeln, so Wang Longde weiter:

?Während des Frühlingsfests Ende Januar wurde ein Vorbeugungsplan zur Vermeidung einer Vogelgrippe-Übertragung auf Menschen in ganz China bekannt gemacht. Vor allem gilt es, so einen Fall so früh wie möglich zu entdecken. Einen infizierten Patienten gilt es sofort zu isolieren und entsprechend zu behandeln. Personen, die mit dem Patienten Kontakte gepflegt haben, müssen unter Beobachtung gestellt werden. Und Personen mit sehr engen Kontakten müssen isoliert werden. Dies gilt als der Schlüssel zur Eindämmung der Epidemie. "

Ferner wies Wang Longde darauf hin, dass seit der SARS- Epidemie im vergangenen Jahr das chinesische Gesundheitswesen seine Überwachung der Epidemielage verstärkt habe. Im Falle eines menschlichen Vogelgrippe-Falles würden Krankenhäuser auf Kreisebene direkt an das Gesundheitsministerium Bericht erstatten.