Visum
Alle Ausländer müssen bei der Einreise nach China einen gültigen Pass haben. Gleichzeitig müssen sie vorher bei den chinesischen diplomatischen Vertretungen, Konsulaten oder anderen vom Außenministerium ermächtigten außenpolitischen Organen ein Visum beantragen und erhalten.
Um für Ausländer, die ganz dringend nach China einreisen müssen, Erleichterungen anzubieten, wurden in manchen nach außen geöffneten Hafenstädten und Gebieten Hafenvisumsorgane errichtet. Ausländer, die wirklich dringend nach China einreisen müssen, sollten in einem solchen Fall ein Empfehlungsschreiben der ermächtigten chinesischen Organe und ihren Pass vorweisen, wobei dies der Pass eines Landes sein muss, mit China diplomatische Beziehungen oder offizielle Handelskontakte pflegt. Wenn Ausländer keine Zeit haben, bei chinesischen diplomatischen Organen ein Visum zu beantragen und die entsprechenden Formalitäten zu erledigen, können die von den zuständigen chinesischen Behörden autorisierten Hafenämter ein Visum ausstellen.
Wenn ausländische Investoren in China Geschäfte führen wollen, können sie sich direkt mit den chinesischen Handelspartnern in Verbindung setzen und ihnen dabei ihre Ziele und die geplante Aufenthaltsdauer in China deklarieren. Wenn die chinesischen Handelspartner damit einverstanden sind, können sie für die ausländischen Investoren bei den vom Außenministerium ermächtigten inländischen lokalen Außenabteilungen die Ausstellung eines Visums beantragen. Wenn die ausländischen Investoren dann ein amtliches Schreiben der chinesischen ermächtigten Organe erhalten, können sie damit bei der Botschaft oder dem Konsulat Chinas in ihrem Land ein Einreisevisum beantragen.
Leben
Ausländer führen Geschäfte oder arbeiten normalerweise in großen und mittleren Städten in China. Deshalb brauchen sie sich keine Sorge um ihr alltägliches Leben zu machen. Generell gesagt sind die Bedingungen für Verkehr, Telekommunikation, Gastronomie, Vergnügen und Einkaufen sowie das Niveau der öffentlichen Hygiene und der medizinischen Betreuung in großen und mittelständigen Städten zufriedenstellend. Die kleinen Orte haben sich ebenfalls ganz schnell entwickelt. Die meisten Orte haben Gesellschaften der Handels- und Lebensdienstleistungen speziell für Ausländer errichtet.
Wenn Ausländer in China nur einen kurzen Aufenthalt machen, ist es für sie die beste Alternative, im voraus Zimmer zu reservieren. Vor einer China-Reise empfiehlt es sich, dass die Ausländer durch Empfangsstellen, Reisebüros, Bekannte oder direkt per Fax bei den Hotels Zimmer reservieren sowie individuelle besondere Ansprüche bestätigen.
Die Anlagen und das Serviceniveau der großen Hotels in China entsprechen dem internationalen Standard. Viele Spitzenhotels sind chinesisch-ausländische Joint-Venture-Hotels. Die Hotels sind mit den international üblichen Sternkategorien versehen. Die Anlagen und Dienstleistungen von Fünfsterne-Hotels sind natürlich ausgezeichnet. Aber auch Vier- und Drei-Sterne-Hotels mittlerer Klasse sind ganz gut, und Reisegruppen wollen normalerweise gern dort untergebracht werden. Hotels unterhalb der internationalen Kategorie Drei Sterne ähneln ausländischen Motels oder Jugendherbergen, dafür sind sie in aller Regel sehr billig. Bei rein chinesischen Hotels durfte das Bedienungspersonal früher kein Trinkgeld nehmen. Allerdings hat sich hier in den letzten Jahren einiges verändert, und in Guangdong dürfen die Hotels selbst entscheiden, ob das Bedienungspersonal Trinkgeld nehmen darf oder nicht.
Auf den chinesischen Straßen gibt es zahlreiche Restaurants mit verschiedenen Spezialitäten. Egal, aus welchen Orten Sie stammen und welche Geschmacksrichtung Sie bevorzugen, können Sie überall die Atmosphäre ?Essen in China" spüren. Wenn Sie nur westliche Speisen mögen, ist auch dies möglich. Hier gibt es auch französische Küche, russische Speisen, italienische Spezialitäten und amerikanische Snacks. Natürlich können Sie auch selbst kochen.
In den meisten Gebieten Chinas sind Geschäftsreisen bequem und unkompliziert. Die am meisten Zeit sparende Reisemethode ist natürlich das Fliegen. Von Beijing im Norden sind es nur reichlich 2 Flugstunden bis nach Shenzhen im Süden. Die benachbarten Städte sind inzwischen zumeist durch Autobahnen verbunden. Zudem gibt es auch Züge, die am Morgen abreisen und am Abend ankommen oder am Abend abreisen und am Morgen ankommen. Und nicht zuletzt wird die Geschwindigkeit der Züge derzeit systematisch erhöht, was die Bahnreisen verkürzt.
Reisen in China sind eine wunderbare Erfahrung. Es wäre verfehlt, versuchen zu wollen, in nur wenigen Worten die Geschichte und Zivilisation, das nationale Leben, die natürliche Landschaft, Tradition und Moderne sowie Stadt und Land in China vorstellen zu wollen. Im letzten Kapitel des Buches haben wir einige Reisewebseiten aufgelistet. ?Einmal selbst sehen ist besser, als hundertmal hören" ? unter diesem Motto ist eine China-Reise nur zu empfehlen.
Sprachen und Medien
Wenn Sie glauben, dass Sie nach dem Erwerb einiger Grundkenntnisse der chinesischen Sprache keine Sprachprobleme in China mehr haben werden, dann irren Sie sich. Gleiche Schriftzeichen werden in verschiedenen Orten höchst unterschiedlich ausgesprochen. In China gibt es zahlreiche Dialekte. Zudem haben einige nationale Minderheiten ihre eigenen Sprachen. Wenn Chinesen ihre jeweiligen Dialekte sprechen, können sie sich miteinander nicht unterhalten. Allerdings brauchen Sie sich als Ausländer darum keine Sorge zu machen. Die Chinesen können mit Ihnen in Hochchinesisch reden. Das Hochchinesische ist eine landesweit verbreitete standardisierte Sprache. Einige in abgelegenen Gebieten wohnende Leute oder wenige alte Menschen können vielleicht diese Hochsprache nicht sprechen. Aber Sie werden auch kaum in Verlegenheit kommen, mit ihnen Geschäfte zu führen. In China gibt es immer mehr Menschen, besonders junge Leute in großen und mittleren Städten, die Englisch gelernt haben.
In China stehen zahlreiche englische Zeitungen, Zeitschriften, Webseiten, Rundfunk- und Fernsehenskanäle zur Verfügung, einschließlich vieler spezieller Medien. Zu den größten Medien landesweit gehören u.a. die Webseite der Presseagentur Xinhua, die Webseite der Volkszeitung "Renmin Ribao", die Webseite "china.org", China Daily, Radio China International (CRI), sowie der englische Kanal 9 des Zentralen Chinesischen Fernsehens CCTV.
In China können Sie auch viele ausländische Zeitungen und Magazine kaufen. In besseren Hotels in allen Städten können Sie darüber hinaus auch ausländische Fernsehprogramme empfangen. Allerdings gilt das Internet als die Medien mit der größten Bequemlichkeit.
Nationalitäten
In den Städten können die Ausländer normalerweise die bunte und reiche Kultur und Leben der Nationalitäten in China nicht spüren. Tatsächlich gehört dies aber zu den Attraktionen des Landes.
In China leben insgesamt 56 Nationalitäten. 2001 machten die Han-Chinesen 91,6% der Gesamtbevölkerung aus. Sie sind in allen Teilen des Landes verbreitet. Die anderen 55 Nationalitäten sind demzufolge nationale Minderheiten mit einem Anteil von insgesamt 8,4% an der Gesamtbevölkerung. Die Minderheiten leben vor allem in Südwest-, Nordwest- und Nordostchina, zumeist in den Grenzgebieten. 18 nationale Minderheiten sind mehr als eine Million Einwohner stark. Davon gilt die Zhuang-Nationalität mit mehr als 15 Millionen Angehörigen als die bevölkerungsreichste nationale Minderheit in China.
Die Gebiete, in denen die nationalen Minderheiten konzentriert leben, waren früher relativ rückständig. Um die wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklung zu fördern und die Kultur und die Besonderheiten der nationalen Minderheiten zu schützen, sind in China nationale autonome Gebiete errichtet worden. Die autonomen Gebiete verfügen über reiche natürliche und menschliche Sehenswürdigkeiten, und insbesondere die eigenartige nationale Atmosphäre zieht zahlreiche Touristen an. Inzwischen sind viele abgelegene Gebiete mit modernen Verkehrslinien und Telekommunikationsanschlüssen verbunden. Die lokalen Regierungen haben bereits großen Wert auf die Entwicklung des Tourismus und der Wirtschaft mit nationalen Besonderheiten gelegt. In- und ausländische Unternehmen werden angespornt, dort zu investieren und am Aufbau teilzunehmen.
Wegen der unterschiedlichen natürlichen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Bedingungen haben die verschiedenen Landesteile und Nationalitäten in China ein unterschiedliches Entwicklungsniveau. Es gibt Unterschiede in den Sitten und Gebräuchen in den Bereichen Essen, Kleidung und Leben. Ein kluger Ausländer wird sich, wenn er nicht egozentrisch ist, beim Eintreffen in einen fremden Ort über die dortigen Sitten und Gebräuche gut informieren.
Religionen
Die chinesische Kultur nimmt immer eine Übernahmehaltung gegenüber allen Religionen ein. Landesweit gibt es insgesamt 5 wichtige Religionen: Buddhismus, Taoismus, Islam, Katholizismus und Protestantismus. Die Zahl der Gläubigen aller Religionen beträgt mehr als 100 Millionen und macht damit knapp 10% der Gesamtbevölkerung des Landes aus. Darunter sind rund 18 Millionen Moslems, rund 4 Millionen Katholiken und rund 10 Millionen Protestanten. In den meisten hauptsächlich von Han-Chinesen bewohnten Gebieten ist der Anteil der Anhänger dieser Religionen an der Gesamtbevölkerung ganz niedrig. Dies unterscheidet sich sehr von der Situation weltweit, wonach über 80% der Weltbevölkerung Gläubige sind. Der Einfluss der Religionen auf Gesellschaft und Politik ist ebenfalls nicht so beträchtlich wie in anderen Ländern und Gebieten. Allerdings gibt es rund 20 nationale Minderheiten, deren Angehörige mehrheitlich Gläubige sind. So ist beispielsweise der tibetische Buddhismus in der tibetischen und der mongolischen Nationalität weit verbreitet, und die meisten Hui-Chinesen sowie die meisten Angehörigen der uigurischen Nationalität sind Moslems. In solchen Gebieten haben die Religionen einen größeren Einfluss auf die Gesellschaft, als in anderen Gebieten des Landes. Manche religiöse Feste und Riten sind schon zu traditionellen nationalen Feiern geworden.
In China gilt die Trennung von Religion und Politik. Die Religionen dürfen nicht in Politik, Bildung und Ehe eingreifen. Alle Religionen sind gesetzlich gleichberechtigt, und es gibt keine dominierende Religion. Es gehört zu den privaten Angelegenheiten der Bürger, einen Religionsglauben zu wählen und zu praktizieren, und die Bürger genießen Glaubensfreiheit. Die chinesische Regierung respektiert die Glaubensfreiheit der Ausländer in China. Egal, ob die Ausländer einen Religionsglauben haben oder nicht, und unabhängig davon, welcher Glaube es ist und ob es diese Religion in China gibt, wird die chinesische Regierung sie respektieren. Zudem schützt China die normalen Religionsaktivitäten der Ausländer im Land. Näheres darüber können Sie in den vom Staatsrat erlassenen ?Vorschriften über Verwaltung der Religionsaktivitäten der Ausländer in der Volksrepublik China" nachschlagen.
Feste und Feiertage
In China gilt die 5-Tage-Arbeitswoche. Regierungsbehörden arbeiten normalerweise von 08.00 bis 17.00 Uhr, wobei mancherorts eine Mittagspause von 11.30 bis 13.00 oder auch eine Arbeitszeit von 09.00 bis 17.00 Uhr gelten kann.
Nationale Feiertage:
Neujahr (1. Januar), mit einem Feiertag landesweit;
Frühlingsfest (Neujahr nach dem traditionellen chinesischen Mondkalender, beweglich und zumeist im Februar) mit 3 Feiertagen landesweit;
Internationaler Tag der Arbeit (am 1. Mai) mit 3 Feiertagen landesweit; Staatsfeiertag (am 1. Oktober) mit 3 Feiertagen landesweit.
Weitere wichtige traditionelle Feste sind u.a. das Laternenfest, das Qingming-Fest, das Drachenbootfest, das Mondfest, und das Chongyang-Fest.
Darüber hinaus haben die nationalen Minderheiten auch ihre eigenen traditionellen Feste, wie z.B. das Wasserfest der Dai-Nationalität, das Nadam-Fest der mongolischen Nationalität, das Fackelfest der Yi-Nationalität, und das Neujahr nach dem tibetischen Kalender sowie das Wangguo-Fest der tibetischen Nationalität.
Normalerweise wird die Regierung die arbeitsfreien Tage zum Frühlingsfest, zum 1. Mai sowie zum Staatsfeiertag am 1. Oktober auf 7 Tage verlängern. Dies trägt zu einer Belebung des Tourismus und der Einzelhandelumsätze bei, und die Feiertagswirtschaft ist zum neuen Fokus des Konsums geworden. Allerdings bringen die sogenannten "Goldenen Wochen" auch Spitzenzeiten für Verkehr und Unterkunft mit sich.
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