Das autonome Gebiet Tibet befindet sich im südwestchinesischen Grenzgebiet und grenzt über 4.000 km an Nepal, Sikkim, Bhutan, Indien und Myanmar. Tibet macht mit einer Fläche von 1,22 Millionen Quadratkilometern rund 1/8 der Gesamtflächen des chinesischen Territoriums aus. 2001 lag die Einwohnerzahl bei 2,63 Millionen.
Das Qinghai-Tibet-Hochland, auf dem das autonome Gebiet liegt, hat eine durchschnittliche Höhe von über 4.000 Metern über dem Meeresspiegel und gilt als die größte und höchste Hochebene der Welt. Wegen der langen Sonnenscheindauer, der großen Temperaturunterschiede und der langen Wachstumsperiode sind landwirtschaftliche Pflanzen und Gemüse in Tibet von hohen Erträgen und guter Qualität geprägt. Zu den Hauptagrarprodukten gehören Hochlandsgerste und Weizen. Die meisten Flächen werden durch unverschmutztes Schmelzwasser von den hohen Bergen bewässert, was einer Entwicklung ?grüner Lebensmittel" dient. Tibet gehört zu Chinas 5 großen Forstgebieten und verfügt über reiche Bestände an Heilkräutern mit dem sehr hohen Entwicklungswert.
In Tibet steht ausreichend Sonnenscheinenergie zur Verfügung, zudem findet sich hier 1/5 der Wasserressourcen des ganzen Landes. Darüber hinaus verfügt Tibetüber reiche Schwarz- und Buntmetall-Erze sowie weitere Rohstoffvorkommen. Davon liegen die Reserven an Borax und Lithium weltweit auf dem 1. Platz. Das Vorhandensein von Erdwärme hat für Produktion und Leben viele Bequemlichkeit gebracht. Und die Perspektiven für die Stromerzeugung aus Erdwärme sind äußerst groß.
Landwirtschaft und Viehzucht gelten als die Hauptwirtschaftsbranchen in Tibet, und das autonome Gebiet gehört zu den 5 großen Weidezonen im Landesmaßstab. Früher gab es in Tibet nur das traditionelle nationale Handwerk. Inzwischen ist ein industrielles System mit Bergbau- und Baustoffindustrie als Hauptbranchen wesentlich etabliert worden, und das traditionelle Handwerk wurde ebenfalls zur großangelegten nationalen Industrie entwickelt.
Tibet wird als das ?Schneegebiet" bezeichnet. Der ?Gottesberg", der ?heilige See", die einzigartige Kultur, Landschaft sowie die Sitten und Gebräuche ziehen immer mehr Touristen, Forschungsreisende und Bergsteiger an. Viele Leute betrachten Tibet als ein reines Land mit mysteriöser und romantischer Atmosphäre. In den letzten Jahren ist der Tourismus bereits zu einer wichtigen Devisenquelle und Stützbranche geworden.
Zu den Hauptfaktoren, die eine wirtschaftliche Entwicklung in Tibet behindern, gehört die schwache Infrastruktur. Deshalb wurden die staatlichen Mittel für den Auf- und Ausbau der Infrastruktur in Tibet beträchtlich erhöht. Zur Zeit werden beschleunigt Eisenbahnlinien, Autostraßen, Flughäfen, Stromversorgung, Telekommunikation und Wasserwirtschaft auf- und ausgebaut. Bei Gründung der Volksrepublik China 1949 gab es in Tibet nur eine Straße mit der Länge von reichlich einem Kilometer, die mit Autos befahrbar war. Inzwischen gibt es 26.000 km Autostraßen in Tibet. Das Verkehrswesen in Tibet ist hauptsächlich vom Landstraßentransport, ergänzt von Lufttransporten, geprägt.
Im Jahr 2001 begann der Bau der Bau der Qinghai-Tibet-Bahn von Goldmud im Osten der Provinz Qinghai nach Lhasa in Tibet. Die 1.118 km lange Eisenbahnstrecke wird voraussichtlich 2007 fertiggestellt und dem Verkehr übergeben werden. Damit können dann die reichen Kohle- und Erdölressourcen in den nordwestchinesischen Gebieten in größerem Umfang und auf wirtschaftliche Weise transportiert werden. Dies ist für die Regulierung der Energiestruktur, die Entwicklung der Tourismusressourcen in Tibet sowie für den Schutz Umwelt auf dem Hochland von weitreichender Bedeutung.
Auch die Telekommunikation in Tibet hat sich schnell entwickelt. Alle Kreise im Gebiet sind ans Telefonnetz angeschlossen und haben Verbindung zum nationalen Selbstwählnetz.
Neben traditionellen Telefondienstleistungen sind damit auch neue Geschäfte wie Sprachinformationsservice, Internet und E-Mail möglich. Das Mobilfunknetz versorgt alle Städte auf Bezirksebene und einige Kreise an wichtigen Verkehrslinien.
In- und ausländische Investoren sollten die 6 Stützbranchen mit Besonderheiten in Tibet beachten, und zwar Tourismus, Industrie der tibetischen Medizin, Bio-Branchen mit Besonderheiten auf dem Hochland, Verarbeitung grüner Lebensmittel und Getränke, Verarbeitung von Agrar- und Viehzuchtsprodukten sowie traditionelles tibetisches Handwerk, Bergbau und Baustoffindustrie.
Um die Entwicklung Tibets zu fördern, wurden einige staatliche Sondervergünstigungen erlassen. Bei Einführung auswärtiger Investitionen werden Projekte mit auswärtigen Investitionen, außer bei den vom Staat verbotenen sowie umfassend ausgewogenen Projekten, von der Volksregierung des autonomen Gebiets Tibet selbständig überprüft und genehmigt. Dabei werden keine Beschränkungen des Ausmaßes und der staatlichen Branchenpolitik praktiziert. Gleichzeitig werden weitere Vergünstigungen in den Bereichen Steuern, Finanzen, Außenhandel, Ein- und Ausreisen sowie Bodennutzung praktiziert, die über die Vergünstigungen in anderen Provinzen und Städten im Binnenland hinausgehen.
Die Hauptstadt von Tibet ist Lhasa. Die zweitgrößte Stadt ist Xigaze.
Auszug aus den Statistiken des Autonomen Gebietes Tibet
Indexe |
Jahr 2000 |
Jahr 2001 |
landesweit 2001 |
Bevölkerung |
Einwohner am Jahresende (Millionen) |
2,62 |
2,63 |
1276,27 |
Geburtenrate (Promille) |
|
18,60 |
13,38 |
Sterblichkeitsrate (Promille) |
|
6,50 |
6,43 |
Bevölkerunganteil in Städten (%) |
18,93 |
|
37,7 |
Bevölkerungsanteil auf dem Lande (%) |
81,07 |
|
62,3 |
Volkswirtschaft |
Bruttoinlandsprodukt (Milliarden Yuan) |
11,75 |
13,86 |
9593,3 |
Wachstum gegenüber Vorjahr (%) |
9,4 |
12,6 |
7,3 |
Pro-Kopf- BIP (Yuan) |
4559 |
5302 |
7543 |
Anteil primärer Sektor (%) |
30,9 |
27,1 |
15,2 |
Anteil sekundärer Sektor (%) |
23,2 |
23,2 |
51,1 |
Anteil tertiärer Sektor (%) |
45,9 |
49,7 |
33,6 |
Pro.Kopf- Konsum (Yuan) |
1823 |
|
3608 |
Wachstum gegenüber Vorjahr (%) |
7,1 |
|
6,2 |
Einzelhandelsumsatz (Milliarden Yuan) |
4,29 |
4,90 |
3759,52 |
Außenhandel |
Export (US-Dollar) |
110 Mio. |
80 Mio. |
266,16Mrd. |
Import (US-Dollar) |
40 Mio. |
20 Mio. |
243,61Mrd. |
FDI (Millionen US-Dollar) |
|
|
46877,59 |
Leben des Volkes |
Pro-Kopf-Einkommen in Städten (Yuan) |
7426,3 |
7869,2 |
6859.6 |
Pro-Kopf-Konsum in Städten (Yuan) |
5554,4 |
5994,4 |
5309 |
Pro-Kopf-Netto auf dem Lande (Yuan) |
1330,8 |
1404,0 |
2366,4 |
Durchschnittslohn Arbeiter (Yuan) |
|
19144 |
10870 |
Investitionen aus Hongkong, Macao und Taiwan (Yuan) |
|
|
12544 |
Investitionen Ausland (Yuan) |
|
17877 |
16101 |
|