Zu den medizinischen Branchen gehören u.a.: Chemische Rohstoffmedizin und Präparate, traditionelle chinesische Rohstoffmedizin, TCM-Arzneimittel, TCM- Fertigarzneimittel, Antibiotika, Bio-Produkte, biochemische Arzneimittel, radioaktive Medikamente, medizinische Instrumente, Hygienematerial, Maschinen für Medizinherstellung, medizinische Verpackungsstoffe sowie der Medizinhandel.
Seit Beginn der Reform und Öffnung hat sich die medizinische Industrie mit der Erhöhung des Lebensniveaus der Bevölkerung und dem ständig zunehmenden Bedarf an ärztlichen Leistungen und Gesundheitspflege mit einem relativ schnellen Tempo entwickelt. Von 1978 bis 2000 ist die Produktion der medizinischen Industrie jährlich um durchschnittlich 16,6% gestiegen. Damit gehört diese Branche zu den am schnellsten wachsenden Sektoren der Volkswirtschaft überhaupt.
China ist ein großer Medizinhersteller. Statistiken zufolge werden in China rund 1.500 Arten chemischer Rohstoffmedikamente produziert, und mit einer Gesamtproduktion von 430.000 Tonnen liegt das Land weltweit auf dem 2. Platz. Zudem werden in China mehr als 4.000 Arten chemischer Medizinpräparate hergestellt, die sich in 34 Gruppen einteilen lassen. Einige wichtige Produkte wie Vitamin C und Penizillin rangieren weltweit an entscheidender Stelle.
Die medizinischen Branchen gehören zu den Wirtschaftssektoren in China, die am frühesten nach außen geöffnet worden sind. Inzwischen haben ausländische Medizinkonzerne, die zu den 20 führenden der Welt gehören, in China investiert und Fabriken errichtet.
Zu den Hauptproblemen der chinesischen medizinischen Branchen gehören u.a. folgende:
Die meisten medizinischen Unternehmen sind relativ klein und technologisch rückständig, die Konzentration der Betriebe ist bei weitem niedriger als in entwickelten Ländern.
Die Basis für Innovationen bei Medizin ist schwach, die Mechanismen zur Erneuerung der medizinischen Technik sowie zur schnellen Überführung wissenschaftlicher Forschungsergebnisse in die industrielle Praxis sind noch unvollkommen.
Es fehlt an neuen in China eigenständig entwickelten und patentrechtlich geschützten Produkten. Die medizinischen Instrumente, die von China selbst hergestellt werden können, sind meistens konventionelle Produkte mittlerer und niedriger Klasse mit niedrigem Extrawert. Hochwertige, präzise und technologisch moderne medizinische Instrumente sowie moderne medizinische Praxisanlagen müssen zumeist importiert werden. Obwohl China ein führender Produzent der Rohstoffmedizin ist, entsprechen die hergestellten Präparate nicht den Möglichkeiten. Zudem wird international wenig in China selbst entwickelte und hergestellte Medizin vermarktet.
Bei den nach China importierten Medizinprodukten handelt es sich zumeist um Präparate. Nach Chinas WTO-Beitritt gibt es trotz der Senkung der Zölle noch einen großen Abstand zwischen den Preisen für importierte und inländische Produkte. Diesem Problem müssen ausländische Unternehmer fest ins Auge sehen. In bestimmten Bereichen von Medizin und medizinischen Instrumenten, bei denen das Niveau der inländischen Herstellung noch niedrig ist, könnten ausländische Unternehmer nach der Senkung der Zölle jedoch Profite machen.
1993 wurde in China damit begonnen, Medizinprodukte patentrechtlich zu schützen. Zudem hat das Land von 1986 bis 1992 administrative Schutzmaßnahmen mit Bedingungen über Patentmedizinprodukte aus über 40 Ländern, darunter die USA, die EU und Japan, ergriffen. Nach dem WTO-Beitritt wird der Schutz des geistigen Eigentums noch strenger. Deshalb müssen patentierte Medizinprodukte für klinische Behandlungen nunmehr nach China importiert werden.
Vor dem WTO-Beitritt waren ausländische Investitionen in die inländische Medizinzirkulation immer eingeschränkt. Nach dem WTO-Beitritt mit der Öffnung der Medizinvermarktung im Inland können inländische Medizinzirkulationsbetriebe in den Bereichen Geschäftsführung, Qualität sowie Kapital mit den multinationalen Konzernen nicht mithalten und werden relativ großen Herausforderungen begegnen.
Zur Zeit beträgt der jährliche Pro-Kopf- Medizinverbrauch in den Schwellenländern 40 bis 50 US-Dollar, in China sind es weniger als 10 US-Dollar. Mit der Erhöhung des Lebensstandards und der Lebensqualität des Volkes sowie veränderten Konsumgewohnheiten im Bereich Medizin wird der chinesische Medizinmarkt schneller wachsen als der weltweite.
Während des 10. Fünf-Jahres-Planes wird die grundlegende Krankenversicherung der Arbeiter und Angestellten in den Städten umfassend reformiert. Das Grundprinzip besteht in niedrigen Versicherungsprämien bei umfassender Absicherung. Bei der Durchführung der Reform wird großer Wert auf 2 Punkte gelegt: Erstens soll der Kreis der Versicherten weiter ausgeweitet weren, und zwar von 160 Millionen zur Zeit auf 300 Millionen. Zweitens soll Verschwendung im Bereich Medizin- und Arzneimittelkonsum entgegengewirkt werden. Durch Eindämmung der Anwendung teuerer Medizin sowie durch die Zentralisierung großer medizinischer Einrichtungen wird gleichzeitig die kostengünstigere Allgemeinmedizin gefördert.
Der Zunahme der Bevölkerung insgesamt und insbesondere der wachsende Anteil alter Leute an der Bevölkerung sowie die Entwicklung der Urbanisierung werden zu einem Wachstum des Bedarfs an medizinischen Produkten und Dienstleistungen führen. Inzwischen gilt China bereits als Altengesellschaft. Während des 10. Fünf-Jahres-Planes wird der Anteil der Alten voraussichtlich um jährlich 3% steigen. Im Jahr 2005 wird diese Zahl 100 Millionen übertreffen, die Gesamtbevölkerungszahl wird auf 1,33 Milliarden steigen.
Während des 10. Fünf-Jahres-Planes wird die Zahl der Einwohner in den Städten jährlich im Durchschnitt um 10 Millionen wachsen. Mittlerweile beträgt das Verhältnis des Pro-Kopf-Medizinkonsums in den chinesischen Städten zu dem auf dem Lande rund 7:1. Während des 10. Fünf-Jahres-Planes wird der Bedarf des Medizinkonsums auf dem Lande zu einem neuen Wachstumspunkt auf dem medizinischen Markt werden.
Generell gesehen wird das Wachstum des chinesischen Medizinmarktes in der Periode des 10. Fünf-Jahres-Planes mit rund 12% über dem Weltdurchschnitt liegen.
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