In den letzten Jahren ist der Schwerpunkt der Investitionen auf 4 Produktkategorien verlagert worden, deren Entwicklung Priorität eingeräumt worden ist, darunter landwirtschaftliche chemische Produkte. Dazu werden 7 große Projektgruppen wie chemische Düngemittel und Pestizide schwerpunktmäßig entwickelt.

Der Entwicklungsstand der chemischen Industrie lässt sich wie folgt beschreiben:

Erstens sind Produktionskapazitäten und Produktionsausstattungen relativ groß. Die Produktionsmengen von mehr als 10 wichtigen chemischen Produkten rangieren weltweit in vorderer Reihe, wobei bei synthetischem Ammoniak, chemischen Düngemitteln, Kalzium-Karbid und Farbstoffen auf dem 1. Platz der Welt liegen, bei Schwefelsäure, Pestiziden, Sodaasche und Ätznatron ist es weltweit die 2. Stelle. Schwefeleisenbergwerke, Phosphorbergwerke, Phosphatdüngemittel, Essigsäure, Farben und Reifen liegen ebenfalls in vorderer Reihe in der Welt.

Zweitens sind die Produktionskosten relativ niedrig. Weil die Entwicklungskosten bei den meisten chinesischen Chemie-Produkten in der Vorstufe niedrig und die inländischen Ressourcen (einschließlich Rohstoffe und Arbeitskräfte) relativ billig sind, sind auch die Produktionskosten einiger Produkte niedrig.

Allerdings ist die Herstellungstechnik der chinesischen chemischen Industrie allgemein noch rückständig. Die Produktion ist verstreut und vom kleinen Ausmaß geprägt. Wegen des Mangels an Kapital und den schwachen Kapazitäten der wissenschaftlichen Forschung und Erneuerung ist noch kein vollständiges Geschäftsführungs- und Absatznetz gebildet worden.

Die unausgewogene Struktur der chemischen Produkte zeigt sich an folgenden Faktoren:

Der Anteil petrochemischer, organischer chemischer und neuer High-Chem-Produkte ist zu niedrig, während der Anteil von Rohbearbeitungsprodukten mit hohem Energieverbrauch und niedrigem Extrawert zu hoch ist. Dies führt dazu, dass einerseits das Angebot bei den Gesamtmengen größer ist als die Nachfrage und daher Produktionskapazitäten vergeudet wurden, während andererseits viele Produkte importiert werden müssen. So machten im Jahr 2000 in China entwickelte und produzierte neue Pestizide nur 20% der Gesamtproduktionsmenge aus, energiesparende umweltfreundliche Farben kamen nur auf 15% bis 20% (in entwickelten Ländern liegt dieser Wert bei über 60%). Bei hochkonzentrierten Stickstoffdüngemitteln waren es nur 60%, und hochkonzentrierte Phosphatdüngemittel machten nur 35,5% der Gesamtherstellung aus.

Nach dem WTO-Beitritt wird eine Integration des Markts und Ressourcen realisiert. Ausländische Unternehmer sind damit in China den einheimischen juristisch gleichgestellt, und inländische Unternehmen werden ihren bisherigen Standortvorteil der niedrigen Produktionskosten verlieren. In Bereichen wie Qualität der Produkte, Entwicklung neuer Produkte sowie im Wettbewerb um qualifizierte Arbeitskräfte haben ausländische Unternehmen die Oberhand. Gleichzeitig werden sich wegen der Öffnung des Marktes, der Senkung der Importzölle sowie der Aufhebung anderer Beschränkungen im Nichtzoll-Bereich die gegenwärtigen chinesischen Geschäfts- und Absatznetzsysteme gründlich verändern. Einige Branchen, die von der staatlichen Politik geschützt werden und stark von Kapital und Technik abhängen, werden großen Herausforderungen begegnen.

Allerdings verfügt der inländische Markt für chemische Produkte über ein großes Potential. Während des 10. Fünf-Jahres-Planes werden weitere ausländische Investitionen in China genutzt werden. Für jene High-Tech-Produkte, die nicht Fragen der staatlichen Sicherheit berühren oder zu dringend strategischen Grunderzeugnissen für China gehören, werden die Einschränkungen für die Nutzung ausländischer Investitionen gelockert.