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(GMT+08:00) 2004-01-13 13:55:09    
Geographische Lage

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Wo ist China? China befindet sich in Ostasien und an der westlichen Küste des Pazifischen Ozeans. Das ganze chinesische Territorium liegt nördlich vom Äquator. Auf der Landkarte sieht China wie ein den Morgen ankündigender Hahn aus. Die Ausdehnung vom Norden bis Süden des Territoriums beträgt 5500 km. Wenn die Temperatur in Nordostchina unter den Gefrierpunkt fällt und die dortigen Städte Reise- und Handelsaktivitäten aller Sorten wie das Eis-Schnee-Fest veranstalten, sind die südchinesischen Gebiete wie Guangdong und Hainan so warm wie im Frühling. Die Entfernung von Ost nach West in China beträgt 5200 km, und es besteht eine Zeitdifferenz von über 4 Stunden. Um 8 oder 9 Uhr am Morgen, wenn die Leute im ostchinesischen Shanghai zu arbeiten beginnen, herrscht in der westlichen Provinz-Hauptstadt Urumqi gerade erst Morgendämmerung. Von Ausnahmen abgesehen, erwarten Sie also dort nicht die Entgegennahme Ihres Telefongespräches in einem Büro um diese Zeit. Landesweit gilt zwar in China die Beijinger Zeit als Standard-Zeit, doch ganz überlisten lassen sich die Zeitunterschiede dennoch nicht. Beijing liegt in der östlichen 8. Zeitzone, und das bedeutet, dass Beijing der Greenwich-Zeit 8 Stunden voraus ist.

Wie groß ist China? Die Fläche beträgt 9,6 Millionen Quadratkilometer, fast so groß wie Europa. Damit liegt China weltweit auf dem 3. Platz. Entlang der über 22 000 Meter langen Land- und Seegrenzen hat China insgesamt 15 Nachbarländer, fast alle davon sind Entwicklungsländer: Nordkorea im Osten; Rußland, die Mongolei im Nordosten und Norden; Kasachstan, Kirgisistan, Tadschikistan, Afghanistan und Pakistan im Westen; Indien, Nepal, Sikkim, Bhutan, Myanmar, Laos und Vietnam im Südwesten und Süden. China hat im Osten und Südosten eine 18 000 km lange Küste. Jenseits der Meere sind die Nachbarn Chinas von Norden nach Süden Südkorea, Japan, die Philippinen, Brunei, Malaysia und Indonesien. In diesen insgesamt 21 Ländern leben mehr als 2 Milliarden Menschen. Rechnet man die Einwohner Chinas hinzu, dann lebt in dieser Region die Hälfte der Weltbevölkerung. Wie es in einem chinesischen Sprichwort heißt, sind Nachbarn teurer als weitläufige Verwandte. Der Verwaltung einer Familie ähnlich, liegt das Ziel der Verwaltung des Landes in der ?nachbarschaftlichen Harmonie". China betreibt eine gutnachbarschaftliche freundschaftliche Außenpolitik und hat diplomatische Beziehungen mit allen Nachbarländern.

98% des chinesischen Territoriums liegen in der Zone zwischen 20 und 50 Grad nördlicher Breite. Die Hälfte des Landes befindet sich in Feucht- oder Halbfeuchtgebieten. Dort gibt es bei guten Wasser- und Temperaturbedingungen reiche Bestände an Lebewesen. Weltweit sind die Gebiete um die Linie von 30 Grad nördlicher Breite meistens trockene Wüsten und Halbwildnisse, die als "Wendekreis-Wüsten" bezeichnet werden. Allerdings sind die Bereiche um diese Linie in China die Einzugsgebiete des Yangtze-Flusses, wo die Berge und Flüsse grün sind und es dicht besiedelt ist. Trotz der ausgedehnten Wüsten verfügen die Gebiete in Nordwestchina über reiche Erdöl- und Naturgasressourcen. Diese Gebiete werden ebenfalls als ein Füllhorn an Schätzen betrachtet. China grenzt im Osten an den Pazifischen Ozean, was Bedingungen für Entwicklung von Seetransport, Fischerei- und Wasserkulturenindustrie sowie Seeindustrie geschaffen hat.

Der größte Teil der Landfläche Chinas, nämlich 33%, sind Gebirge und Bergregionen. Hochebenen und Plateaus belegen mit rund 26% den 2. Platz. Dann folgen Becken, die ca. 19% der Landfläche einnehmen. Auf Ebenen und Hügellandschaften entfallen 12% bzw. 10% der Fläche. Gebirgige Regionen sind ungünstig für die Entwicklung von Verkehrswesen und Landwirtschaft. Aber die dortigen Ressourcen an Wald, Weideland, Bodenschätzen, Wasserkraft und nicht zuletzt das touristische Potential sind gewaltig.

Das Qinling-Gebirge und der Huaihe-Fluß gelten als Klimascheide zwischen dem Norden und dem Süden. Im Sommer ist es landesweit regnerisch, und die Temperatur liegen allgemein recht hoch. Die Temperaturdifferenz zwischen Norden und Süden ist nicht so offensichtlich. Im Winter herrscht in den meisten Gebieten des Landes ein kaltes, trockenes Wetter, und die Temperaturdifferenz zwischen Norden und Süden ist relativ groß. Die Niederschläge erfolgen meistens im Sommer. Die Regensaison im Süden ist lang und auf 6 Monate (von Mai bis Oktober) konzentriert. Im Vergleich dazu dauert die Regenzeit im Norden nur 2 Monate (von Juli bis August). Die Niederschlagsgebiete des Landes sind wie folgt verteilt: In Ostchina ist die Niederschlagsmenge relativ groß, in Westchina klein. Eine Tendenz der allmählichen Reduzierung der Niederschlagsmenge zeigt sich von den südostchinesischen Küstengebieten bis ins nordwestliche Binnenland. Die Unterschiede des Klimas in allen Landesteilen sind relativ offenkundig. Beispielsweise herrscht in Nordostchina ein langer, eiskalter Winter. Die Stadt Harbin in der Provinz Heilongjiang wird "Eisstadt" genannt. Die Inselprovinz Hainan in Südchina genießt einen langen Sommer und hat keinen Winter, sie ist von einer starken tropischen Atmosphäre geprägt. In Kunming in der südwestchinesischen Provinz Yunnan herrscht zu allen Jahreszeiten ein frühlingshaftes Klima, deshalb wird Kunming als "Frühlingsstadt" bezeichnet.

China verfügt über reiche Ressourcen. Zur Zeit gibt es festgestellte Vorkommen von insgesamt 156 Bodenschätzen. Die Reserven vieler Buntmetalle wie Wolfram, Blei, Zink, Vanadium, Titan, Zinn, Molybdän, Nickel und Edelmetalle liegen weltweit auf dem 1. Platz oder rangieren in erster Reihe. Nichtmetallische Erze wie Gips, Baryt, Phosphor, Glimmer, Asbest und Kaolin rangieren weltweit ebenfalls in vorderer Reihe. Unter den Energieressourcen ist der festgestellte Vorrat von Kohle, Erdöl und Naturgas ganz beträchtlich. Die Reserven und die Nutzung der Wasserkraft in China liegen weltweit an erster Stelle.

Den Differenzen des Niveaus der wirtschaftlichen Entwicklung sowie der geographischen Lage entsprechend ist China in 3 Wirtschaftszonen unterteilt: Osten, Mitte und Westen. Die östliche Wirtschaftszone grenzt ans Meer, die dortige Landschaft ist von Ebenen und Hügeln geprägt. Dort ist die industrielle Grundlage ganz stark, Infrastruktur und Verkehrswesen sind relativ komplett ausgebaut. Mit diesen Faktoren und einem höheren Wissenschafts- und Technik- sowie Bildungs- und Managementniveau gilt der Osten als wirtschaftlich entwickelt. Besonders seit Beginn der Durchführung der Reform- und Öffnungspolitik hat die Zentralregierung zusätzliche politische Vergünstigungen für Chinas Osten gewährt. Die meisten Sonderwirtschaftszonen, nach außen geöffneten Küstenstädte und Zonen für wirtschaftliche Erschließung befinden sich in dieser Region.

In der mittleren Region ist das Niveau der wirtschaftlichen Entwicklung niedriger als im Osten. Aber diese Region verfügt über eine solide industrielle Grundlage sowie über reiche Energie-, Bunt- und Schwarzmetall- sowie Chemieressourcen. Dort gibt es viele Städte und Gebiete mit entwickelter Industrie und höherem Wissenschafts- und Technikniveau. Zudem ist die Zentralregion das Hauptproduktionsgebiet von Getreide, Baumwolle und Speiseöl landsweit.

Die westliche Region macht 70% des chinesischen Territoriums aus, dort gibt es reiche Wasserkraftressourcen sowie umfangreiche Vorkommen an Erdöl, Naturgas, Kohle sowie an Edel- und Buntmetallen. Diese Region grenzt an mehrals 10 Länder und Gebiete und gilt als ein wichtiges Tor Chinas zu einigen asiatischen und europäischen Ländern. Damit verfügen die westliche Region über die besten geographischen Voraussetzungen für die Entwicklung der wirtschaftlichen Zusammenarbeit und des Handels mit den Nachbarländern. Aus mehreren Gründen wie der natürlichen Bedingungen sowie der geschichtlichen, kulturellen und politischen Hinterlassenschaften, ist das Entwicklungsniveau im Westen allerdings weit niedriger als anderswo im Lande. Seit dem Jahr 2000 verfolgt die Zentralregierung deshalb eine Strategie zur Erschließung Westchinas. Schwerpunktmäßig geht es dabei um die Gewährung von steuerlichen und anderen Vorzugsbedingungen sowie um verstärkte staatliche Finanzhilfen für die westlichen Landesteile. In der Folge hat sich die Infrastruktur in den Bereichen Verkehr, Energie und Telekommunikation bereits deutlich verbessert. Das Antlitz Westchinas verändert sich von Jahr zu Jahr.

Das natürliche Klima und Umwelt an einem Ort lasen die dortigen Bewohner gedeihen, heißt es in einem chinesischen Sprichwort. Wenn man in China Geschäfte machen will, muss man die natürlichen, wirtschaftlichen, gesellschaftlichen und kulturellen Unterschiede zwischen den einzelnen Landesteilen in Erwägung ziehen. Beispielsweise würde kein Geschäftsmann auf die Idee kommen, in der an recht steilen Berghängen gelegenen Stadt Chongqing, die nicht umsonst "Bergstadt" heißt, Fahrräder verkaufen zu wollen. Oder - in den südostchinesischen Küstengebieten muss man bei der Eigentumsversicherung die durch Taifune verursachten Schäden berücksichtigen. Noch ein Beispiel: Einer Untersuchung zufolge beträgt die Marktsättigungsrate bei Hautpflegeprodukten und Feuchtigkeitscremes in Städten wie Beijing und Tianjin über 60%. Diese Ziffer ist in Shanghai und Guangzhou etwas niedriger. Die Hauptursache liegt darin, dass das Klima in Südchina insgesamt feuchter ist. Der Bedarf an derartigen Hautpflegeprodukten ist daher im Süden nicht so groß wie im Norden, wo ein ausgesprochen trockenes Klima herrscht. Und schließlich dieses Beispiel: Im Jahr 2002 brachte ein ausländischer Automobilhersteller ein neues PKW-Modell auf den chinesischen Markt ? und zwar gleichzeitig in Beijing und in Guangzhou. Die Käufer in den beiden Städten reagierten durchaus unterschiedlich darauf. Über Hälfte der Befragten in Beijing meinten, dass der Innenraum des PKW zu klein sei. Allerdings zeigten sie sich zufrieden mit der Klimaanlage. In Guangzhou waren mehr Befragte mit dem Platzangebot des PKW zufrieden, dagegen bemängelten sie die ihrer Ansicht nach zu schwache Klimaanlage. Diese Unterschiede sind hauptsächlich auf die unterschiedlichen klimatischen Verhältnisse im Norden und im Süden und auch darauf die zurückzuführen, dass die Leute im Norden rein statistisch etwas größer sind als die im Süden. Logischerweise brauchen sie also auch mehr Platz im Auto. Das Klima im Süden ist heiß und feucht, und dort braucht man eine deutlich stärkere Klimaanlage.

Und noch etwas: Die Wirtschaft in Südchina ist höher entwickelt als in Nordchina. Alle 5 Sonderwirtschaftssonderzonen befinden sich in Südchina, zudem wurden landesweite Reformen in aller Regel zuerst einmal in Südchina getestet. Viele Menschen vertreten die Ansicht, dass die Leute im Süden außerdem traditionell geschäftstüchtiger sind als die im Norden. Südchinesen gelten als preis- und qualitätsbewusster als Nordchinesen. Dies ist eine der kulturellen Verschiedenheiten zwischen Norden und Süden. Es gibt andere Nord- Süd-Unterschiede: Beispielsweise essen die Leute im Norden vor allem Nudeln und mehr Fleisch und Molkereiprodukte, während die Leute im Süden vor allem Reis und besonders feine und ausgefallene Gerichte essen. Hinsichtlich des Charakters und des Schönheitssinnes gelten die Südchinesen zudem als mild und die Nordchinesen als hart.

Ein altes chinesisches Sprichwort lautet, dass sich alle 10 Li (1 Kilometer = 2 Li) Entfernung die Sitten ändern und alle 100 Li die Gebräuche. Um gute Gelegenheiten, geographische Vorteile und die Unterstützung der Leute zu bekommen, muß man sich gut über die unterschiedlichen Hintergründe der gesellschaftlichen Entwicklung in China informieren. Zudem muss man die jeweiligen natürlichen, wirtschaftlichen, kulturellen und geographischen Besonderheiten aller Landesteile berücksichtigen. Viele ausländische Unternehmer haben schon die regionalen Unterschiede des chinesischen Marktes erkannt, und beim Ausbau des Markts legen sie großen Wert auf hiesige Talente.