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2004-01-05 14:39:26
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Billanz über das Sportjahr 2003 in China
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Den Leistungssport verbindet man hier in China in erster Linie mit Tischtennis und Badminton, wo eindeutige Stärken Chinas liegen. So konnten in diesen Disziplinen die chinesischen Sportler im vergangenen Jahr ihre traditionelle Führungsposition halten. Ein Beispiel war die 47. Tischtennis-WM im Mai vergangenen Jahres in Paris. Dabei holte die chinesische Nationalauswahl in 4 der insgesamt 5 Disziplinen Gold, und zwar im Dameneinzel und ?doppel sowie im Herren- und gemischten Doppel. Beruhigt wurden so schließlich Befürchtungen hierzulande, dass das chinesische Tischtennisteam mit der neuen 11-Punkte-Regel der internationalen Tischtennisföderation nicht zurecht kommen und somit die Führung in dieser Disziplin verlieren könnte. Auch die chinesischen Badminton-Spieler traten im Jahre 2003 stark auf. Obwohl sich die chinesische Badminton-Nationalmannschaft im Finale des Sudirman-Cups im März von den Südkoreanern mit 1:3 geschlagen geben und damit auch der Traum der Chinesen, 5 Mal in Folge den Weltmeistertitel zu holen, zu den Akten gelegt werden musste, betrachtet Cheftrainer Li Yongbo das Jahr 2003 immer noch als das erfolgreichste für sein Team in den vergangenen 10 Jahren. Tatsache sei schließlich, dass seine Spieler bei jedem wichtigen Turnier im vergangenen Jahr mindestens 3 Goldmedaillen hätten holen können. Es habe sich herausgestellt, dass die chinesischen Badminton-Spieler nun immer stabiler spielten, was in letzter Zeit zur Seltenheit gehöre, meinte der Cheftrainer. Grund zur Freude gebe auch die Tatsache, dass im vergangenen Jahr der erste Platz der Weltrangliste im Herrn- und Dameneinzel sowie Damendoppel von Chinesen besetzt wurde. Bei der Olympiade in diesem Jahr in Athen seien die chinesischen Badminton-Spieler in allen 5 Einzeldisziplinen titelfähig, so Li Yongbo. Und er fügte hinzu: ?In allen Einzeldisziplinen werden die chinesischen Sportler um Gold ringen. Der Leistungsport an sich ist spannend, und wir werden keine Siegeschancen vergeben." Leistungsstark sind nicht nur die Badminton-Spieler, sondern auch die Turner und die Heber, die bei den jeweiligen Weltmeisterschaften im vergangenen Jahr die besten Leistungen in ihrer Geschichte errangen. So sicherte sich die chinesische Turn-Nationalmannschaft bei der WM im August in den USA mit 5 Goldmedaillen einen ersten Platz in der Medaillenwertung. Noch nie zuvor hatten chinesische Turn-Mannschaften 5mal Gold bei einer WM geholt. Das ist vielleicht der Grund dafür, warum der Vorsitzende des russischen Turn-Verbandes, Leonid Arkajew, das China-Team als das stärkste in der Welt ansah und es als schwierig bezeichnete, die chinesischen Turner zu bezwingen. Optimistische Stimmung herrscht bei den Turnfunktionären hierzulande. So sieht Gao Jian für China bei der Olympiade in Athen in 7 Turn-Disziplinen Siegeschancen, und zwar in der Gruppenwertung und der Gesamtwertung der Männer sowie am Barren und Schwebebalken. Bringen wir nun die Rede auf die Heber. Bei der im November im kanadischen Vancouver abgeschlossenen Gewichtheben-WM lag das chinesische Nationalteam mit insgesamt 21 Gold-, 7 Silber- und 4 Bronzemedaillen auf Platz eins der Herren- und Damengesamtwertung. Damit sicherten sich die chinesischen Heberinnen und Heber alle 6 Olympia-Qualifikationen der Herren und alle 4 der Damen. Außerdem hat das Team 7 Weltrekorde gebrochen. Besonders erwähnenswert ist die Heberin Liu Chunhong, die 5 Mal hintereinander einen Weltrekord hob. Neben den traditionellen Stärken haben die chinesischen Sportler auch in ihren Achillesfersen mächtig aufgeholt. So gewann der 20jährige Läufer Liu Xiang im 110m-Hürden-Lauf bei der Leichtathletik-WM im August mit 13 Sekunden 23 eine Bronzemedaille. Für die Chinesen war dies eigentlich ein Wunder, weil diese Disziplin seit langem von Europäern und Amerikanern dominiert wurde. Auch die chinesischen Leichtathletinnen fallen ins Auge. So machte sich die Langstrecklerin Sun Yinjie in Windeseile landesweit einen Namen. Ihre bisherigen Leistungen: Dritter Platz über 10.000 Meter bei der Leichtathletik-WM und Sieg beim internationalen Marathon-Turnier in Beijing mit 2 Stunden 19 Minuten, ---- das war zugleich die zweitbeste Leistung im Frauenmarathon im Jahr 2003 überhaupt. In den Winterdisziplinen haben die chinesischen Sportler die Welt ebenfalls beeindruckt. So sorgten Chinas Eiskunstläufer weltweit für großes Aufsehen. Das Duo Shen Xue / Zhao Hongbo, Olympia-Dritter im Paarlauf im Jahre 2002, war bei der WM und beim Grand Prix im vergangenen Jahr zweimal vom Erfolg gekrönt. Schlagzeilen machten zudem die Duos Pang Qing/Tong Jian und Zhang Dan/Zhang Hao im Paarlauf, die bei internationalen Turnieren gute Leistungen zeigten. Dazu sagte der Vize-Leiter des Verwaltungszentrums Wintersport, Hong Guo: ?Beim Eiskunstlauf-Grand Prix der internationalen Eislauf-Föderation im Dezember 2003 wurde das Finale von insgesamt 6 Paaren bestritten, 3 davon aus China. Dies zeigt, dass China im Paarlauf, einer Disziplin, die seit langem von Rußland, Europa und den USA monopolisiert wurde, bereits eine nicht zu unterschätzende Stärke besitzt". Die erfolgreichste Mannschaft hier im Lande im vergangenen Jahr ist ohne Zweifel die chinesische Volleyball-Nationalauswahl der Damen, die beim 9. Volleyball-Weltcup der Damen in Japan alle 11 Begegnungen für sich entscheiden konnten und schließlich Gold holte. Damit haben die chinesischen Volleyballerinnen erstmals nach ihrem Sieg bei der 10. Frauenvolleyball-WM vor 17 Jahren wieder den Weltmeistertitel geholt. Und der Sportler des Jahres 2003 in China heißt Yao Ming. Der in der amerikanischen Basketball-Liga NBA aktive Center erhielt als erster Asiate den Laurence-Preis für den besten Nachwuchssportler der Welt und wurde bei den Asien-Spielen als MVP (Most Valuabel Person) ausgezeichnet.
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