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(GMT+08:00) 2003-12-29 14:04:32    
Prognose für China bei Olympiade 2004 in Athen

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Nun wenden wir uns einem neuen Thema zu, und zwar den Prognosen für die chinesischen Sportler bei der Olympiade 2004 in Athen. Werfen wir zunächst einen Blick zurück auf die Geschichte: Bei den olympischen Sommerspielen 2000 in Sydney kam die chinesische Sportdelegation mit 28 Goldmedaillen schließlich auf den zweiten Platz der Medaillenwertung. Das war die beste Leistung Chinas in seiner olympischen Geschichte. Aber Sydney ist passe', Athen naht. Damit wachsen hierzulande der Erwartungen an die chinesischen Sportler. Doch wie fit sind die Chinesen für die Sommerspiele, und wie sehen die Medaillenprognosen aus?

Yang Shu'an, der Vize-Vorsitzende des Chinesischen Olympischen Komitees (COC), erinnerte an die hervorragenden Leistungen der chinesischen Sportler bei der Olympiade 2000 in Sydney und bezeichnete die Entwicklung des chinesischen Leistungssports in den letzten Jahren als überaus erfolgreich. In Sydney hätten viele chinesische Sportler zu außergewöhnlich guter Form finden können. Und in Athen?:

?Bei der Olympiade in Athen im kommenden Jahr werden wir mit großen Herausforderungen konfrontiert sein. Denn für unsere Stärke ist mittlerweile die Konkurrenz ständig gewachsen. Besonders im Wasserspringen und Tischtennis sind die ausländischen Sportler deutlich im Kommen, und in Disziplinen wie Schwimmen und Leichtathletik gibt es immer noch große Abstände zwischen China und dem Ausland. Da nehme ich vorab schon an, dass China in Athen in einer ungünstigen Situation sein wird."

In diesem Zusammenhang bekräftigte Yang Shu'an die Bedeutung der Vorbereitungen. So haben chinesische Sportler an verschiedenen internationalen Wettbewerben teilgenommen sowie an den Asien-Spielen im vergangenen Jahr in Südkorea und am nationalen Sportfest der chinesischen Städte, um ihr Niveau durch Wettkämpfe zu erhöhen. Auch die Trainingsmethoden sollten der Entwicklungstendenz der Einzeldisziplin angepasst werden ? hier seien Innovationen erforderlich, so der NOK- Vizevorsitzende.

Die gleiche Ansicht teilte der Ableitungsleiter Leistungssport bei der staatlichen Hauptverwaltung für Sport, Xiao Tian: Vor 4 Jahren in Sydney habe Chinas Sport seinen Höhepunkt erreicht. Diesmal müssten die Sportler vor blindem Optimismus gewarnt werden, meinte Xiao Tian:

?Bislang hat China insgesamt mehr als 230 Qualifikationen für die Sommerspiele in Athen absolviert. Für manche Disziplinen werden die Qualifikationsspiele Anfang nächsten Jahres stattfinden. Voraussichtlich werden sich dabei weitere chinesische Sportler für die Sommerspiele qualifizieren. Dabei wird China 2004 in Athen vor Schwierigkeiten stehen. Nach dem Höhepunkt in Sydney haben zahlreiche Veteranen ihre aktive Laufbahn beendet. Und in manchen Disziplinen sind die Nachwuchskräfte noch nicht reif. Hier gibt es Übergangsprobleme. Ich glaube nicht, dass China diesmal so viele Goldmedaillen holen kann wie vor 4 Jahren. Deswegen haben wir keinen Grund für blinden Optimismus. Wir müssen uns jetzt gut auf die Wettbewerbe vorbereiten und gute Leistungen in Athen anstreben".

Ferner bekräftigte Xiao Tian, man dürfe nicht alles allein an der Zahl der Goldmedaillen messen. In einigen wichtigen Disziplinen wie Fußball, Volleyball und Basketball erwarte man Durchbrüche, wie zum Beispiel die Qualifikation der chinesischen Fußball-Nationalauswahl der Männer für die Olympiade. Außerdem erwarte man, dass die Basketball-Nationalteams der Männer und der Frauen unter die ersten 8 beziehungsweise die ersten 3 kommen und die Volleyballerinnen wieder Olympia-Sieger werden. So eine Leistung sei überzeugender, auch wenn weniger Goldmedaillen an China gingen. Wichtig sei deshalb nicht nur die Quantität, sondern auch die Qualität der Goldmedaillen, so Xiao Tian weiter.

Doch bei sachlicher Betrachtung müsse man auch zugeben, dass China in einigen Disziplinen konkurrenzfähig oder sogar titelfähig sei. Dazu gehörten die chinesischen Volleyballerinnen, die beim vor kurzem abgeschlossenen Weltcup den Meistertitel holten. Auch im Basketball erwarte man nun mehr: Unter Führung vom Center Yao Ming, der jetzt in der amerikanischen Basketball-Liga NBA für großes Aufsehen sorgt, soll die chinesische Nationalmannschaft mehr erreichen.

Grund zur Freude gibt auch, dass die Chinesen in einigen schwachen Disziplinen nun langsam aufgeholt haben. Beispiel 110m-Hürdelauf: Der Läufer Liu Xiang errang bei der Leichtathletik-WM im August in Paris eine Bronzemedaille. Für die Chinesen war dies eigentlich ein Wunder. Und die Brustschwimmerin Luo Xuejuan gewann bei der Schwimm-WM in Spanien 3 Goldmedaillen. Besonders stark ist sie in der Disziplin 100m-Brustschwimmen. Darüber zeigte sich Li Furong, Vize-Präsident der Staatlichen Hauptverwaltung für Sport, erfreut. Er sagte:

?In den vergangenen Jahren haben wir in manchen Disziplinen Fortschritte gemacht, beispielsweise beim Schwimmen. Dort zeigt sich eine steigende Tendenz seit Sydney, vor allem im 100m- und 200m-Brustschwimmen der Frauen, 200m-Lagenschwimmen und in der 100m-Staffel. Außerdem ist die Leistung von Liu Xiang im 110m-Hürdelauf gut. Bei großen internationalen Turnieren sichert er in dieser Disziplin, die vorher von den Europäern und Amerikanern monopolisiert wurde, einen Platz unter den ersten 6. In diesen Disziplinen sind wir im kommenden Jahr in Athen titelfähig".

Ferner mahnte der Vize-Präsident die chinesischen Sportler dazu, weiter Erfahrungen zu sammeln. Als Beispiel nannte er die chinesischen Gehen-Sportler, die bei nationalen Turnieren relativ gute Leistungen zeigen. Aber bei internationalen Wettbewerben würden sie häufig wegen technischer Fouls disqualifiziert. Die Trainingsmethoden müssten verbessert werden, und sie müssten die Regeln besser verstehen. Erst dann seien gute Leistungen bei der Olympiade möglich, so der Vize-Präsident des Staatlichen Hauptamts für Sport, Li Furong weiter.