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(GMT+08:00) 2003-12-21 15:06:01    
Zur Ausbildung der Diplomaten in China und diplomatischen Beziehungen

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Chen: Unser Hörer Werner Spinnehörn aus Frankfurt am Main stellte uns eine Frage: Sun: Wie ist der Weg zum diplomatischen Dienst in China? Chen: Seit Gründung der Volksrepublik 1949 legt der Staat großen Wert auf die Außenpolitik und den diplomatischen Dienst. Am Anfang mangelte es sehr an Diplomaten. Deswegen wurden zahlreiche Leute aus anderen Berufen in diesen Bereich geholt. Sun: Auch viele Mittelschulabsolventen wurden direkt zum Fremdsprachenlernen geschickt. Sie alle bildeten die erste Diplomaten ? Generation der jungen Volksrepublik China. Chen: Diese erste Generation der chinesischen Diplomaten hatte in den Hochschulen sehr primitive Studienbedingungen. Zum Beispiel gab es keine chinesisch-englischen Lehrbücher. Man konnte nur mit russischen Lehrbüchern Englisch lernen. Sun: Und von beruflichen Kenntnissen konnte ebenfalls kaum die Rede sein. Sie lernten und praktizierten diese Kenntnisse bei der Arbeit. Um Diplomaten heranzubilden, wurde in den Fünfziger Jahren die Hochschule für außenpolitische Angelegenheiten in Beijing gegründet, die als Wiege der Diplomaten bezeichnet wird. Der stellvertretende Studiendirektor dieser Hochschule, Li Dan, stellt uns seine Einrichtung vor: ?Die Hochschule für außenpolitische Angelegenheiten wurde im Sept. 1955 auf Initiative des damaligen Ministerpräsidenten Zhou Enlai ins Leben gerufen und untersteht dem Außenministerium. Hauptziel ist es, Diplomaten und andere Fachleute auszubilden, die mit auswärtigen Angelegenheiten zu tun haben. Sie sollen dem Staat treu ergeben sein und ihm dienen, die Politik des Staates kennen und umsetzen, über profunde berufliche Kenntnisse verfügen und sich durch mustergültige Disziplin auszeichnen.? Chen: Die meisten Studierenden an der Hochschule für außenpolitische Angelegenheiten sind Mittelschulabsolventen, die die jährliche Hochschul-Aufnahmeprüfung mit ?sehr gut? bestanden haben. Es ist selbstverständlich, dass die künftigen Diplomaten gute Fremdsprachenkenntnisse haben müssen. Deshalb sind Fremdsprachen ein Hauptfach. Hier werden vor allem die weltweit gebräuchlichen Sprachen Englisch und Französisch unterrichtet. Zu den Wahl-Fremdsprachen gehören dann zum Beispiel Deutsch und Spanisch. Im Vergleich zu anderen Fremdsprachenhochschulen müssen die Studenten an dieser Hochschule neben dem Fremdsprachenlernen natürlich diplomatische, wirtschaftliche und juristische Fachkenntnisse erwerben. Sun: Die Studenten schaffen hier eine Basis für die zukünftige Arbeit. Aber das ist noch nicht alles. Mit einer einmaligen mehrjährigen Ausbildung ist es heutzutage in den wenigsten Berufen getan. Also hat die Hochschule darüber hinaus die Aufgabe, Weiterbildungskurse und berufliche Fortbildungsmaßnahmen zu organisieren. Dazu noch einmal Studiendirektor Li Dan: ?Der Staat schenkt derzeit der Fortbildung der Beamten große Aufmerksamkeit. Im Auftrag des Außenministeriums leisten wir zahlreiche derartige Arbeiten. Das Außenministerium nimmt nicht nur Absolventen unserer Hochschule auf, sondern auch viele Absolventen anderer Hochschulen. Sie besitzen normalerweise nicht viele diplomatische Kenntnisse. Die müssen sie sich dann hier aneignen, bei Fortbildungskursen, bevor sie mit der eigentlichen Arbeit im diplomatischen Dienst richtig anfangen. Außerdem erfordern ja die Veränderungen im In- und Ausland fortlaufend die Vermittlung neuen Wissens. Auch dies macht also Fortbildungsmaßnahmen notwendig. Bei uns gibt es beispielsweise einen Kurs für diejenigen, die bald Botschafter werden. Dabei halten dann auch ehemalige Botschafter Vorlesungen. Die Kursteilnehmer können dadurch systematisch neue Kenntnisse gewinnen und von den Erfahrungen anderer Leute profitieren.? Chen: In den vergangenen mehr als 40 Jahren hat die Hochschule für außenpolitische Angelegenheiten mehr als 10.000 Studenten aus- oder fortgebildet. Viele sind inzwischen Spitzenbeamte im diplomatischen Bereich Chinas geworden. Und ein gutes Dutzend der Absolventen erfüllte andere wichtige staatliche Aufgaben, etwa als Minister in der Regierung. Sun: Das war, liebe Hörer, eine kurze Vorstellung der Hochschule für außenpolische Angelegenheiten in Beijing. Nun wenden wir uns weiteren Fragen zu, die ebenfalls mit der Diplomatie verbunden sind. Unser Monitor Engelbert Borkner aus dem deutschen Hildesheim fragte uns wörtlich: ?Mit wievielen Staaten in der Welt unterhält die VR China diplomatische Beziehungen? Gibt es auch Botschaften, die gleichzeitig mehrere Länder betreuen? Dieses wird ja oft mit kleineren Ländern gemacht, um Kosten zu sparen.? Chen: Also, zunächst einmal zu der Frage von Herrn Borkner nach den diplomatischen Beziehungen. China unterhält derzeit mit 162 Ländern diplomatische Beziehungen. Und in jedem dieser Länder gibt es eine chinesische Botschaft, also keine Doppelvertretungen.