China ist eines der größten Länder der Welt. Mit einer Grundflache von 9,6 Mio. Quadratkilometern ist es nach Russland und Kanada das drittgrößte Land der Erde. Außerdem verfügt es nach der ?UNO-Konvention über Seerecht" und seinem Standpunkt über ca. 3 Mio. Quadratkilometer große Hoheitsgewässer.
China befindet sich in der nördlichen Hemisphäre. Sein ganzes Territorium, einschließlich der Hoheitsgewässer und aller Inseln, liegen nördlich des Äquators. Von Nord bis Süd erstreckt sich China von der Hauptfahrrinne des Heilong-Flusses, 53 Grad 31 Min. 10 Sek. nördlicher Breite, in der Provinz Heilongjiang bis zum Zengmu-Riff, 3 Grad 58 Min. nördlicher Breite, im Südchinesischen Meer. Die größte Ausdehnung von Norden nach Süden beträgt also 5500 km. Von West bis Ost dehnt es sich von der Pamir-Hochebene, 73 Grad 22 Min. 30 Sek. östlicher Länge, westlich des Kreises Wuqia im Uigurischen Autonomen Gebiet Xinjiang bis zum Zusammenfluss des Heilong-Flusses und des Wusuli (Ussuri)-Flusses, 135°2'30" östlicher Lange, im Kreis Fuyuan in der Provinz Heilongjiang aus. Die größte Ausdehnung von Osten nach Westen beträgt also 5200 km. Das chinesische Territorium entspricht fast der gesamten Fläche der über 30 europäischen Länder, einem Viertel Asiens und einem Fünfzehntel der Festlandfläche der Erde.
Mit seinen über 20.000 km langen Landesgrenzen ist China mit 15 Nachbarländern verbunden. Beginnend von der Mündung des Yalu-Flusses im Osten grenzt es im umgekehrten Uhrzeigersinn an Korea, Russland, die Mongolische Volksrepublik, Kasachstan, Kirgistan, Tadschikistan, Afghanistan, Pakistan, Indien, Nepal, Sikkim, Bhutan, Myanmar, Laos und Vietnam. Von Norden nach Süden befinden sich an Chinas Küsten folgende Meere: das Bohai-Meer, das Gelbe Meer, das Ostchinesische Meer und das Südchinesische Meer. Über das Meer hinweg liegen China gegenüber Japan, den Philippinen, Malaysia, Indonesien und Brunei.
Die 18.000 km lange Küstenlinie des chinesischen Festlandes verläuft von der Mündung des Yalu-Flusses an der chinesisch-koreanischen Grenze im Norden bis zu der Mündung des Beilun-Flusses an der chinesisch-vietnamesischen Grenze im Süden. Ihre Form erinnert an eine Mondsichel. Die langen Küsten des Festlandes bestehen aus Bergküsten und Flachküsten. Allgemein gesprochen befindet sich südlich des Hangzhou-Golfes ein großer Teil der Bergküste und nördlich des Hangzhou-Golfes der überwiegende Teil der Flachküste. Die tief eingeschnittenen oder buchtenreichen Bergküsten besitzen viele Häfen, die das ganze Jahr hindurch eisfrei und befahrbar sind, was günstige geographische Bedingungen für die Entwicklung der Seeschifffahrt bietet. Die Flachküstengebiete bestehen aus ebenen Böden und haben wenig Niederschläge. Die Sandküstengebiete mit ihren vielen Sandstränden sind günstig für die Entwicklung des Tourismus, während die Erdküstengebiete dank großer Sonneneinstrahlung sich für die Salzgewinnung aus dem Meerwasser eignen und unersch6pfliche Rohstoffe für die Entwicklung der chemischen Industrie bieten.
In den weiten chinesischen Hoheitsgewässern liegen über 6000 größere und kleinere Inseln. Ihre Gesamtflache beträgt 80.000 Quadratkilometer. Die größte Insel ist Taiwan (36.000 Quadratkilometer), gefolgt von Hainan (34.000 Quadratkilometer). Die beiden Inseln werden als ?Schatzinseln" bezeichnet, weil sie nicht nur über reiche Ressourcen verfügen, sondern auch landschaftlich reizvoll sind.
Die Diaoyu- und die Chiwei-Insel, die nördlich von der Insel Taiwan liegen, sind die östlichsten Inseln Chinas: Im Südchinesischen Meer gibt es über 200 Inseln, Klippen, Riffe und Sandbänke, die jeweils zu der Dongsha-, der Xisha-, der Zhongsha- und der Nansha-Inselgruppe gehören. Sie werden insgesamt ?Inseln im Südchinesischen Meer" genannt.
Andere wichtige Inselgruppen sind die Miaodao-, die Changshan-, die Zhoushan- und die Penghu-Inselgruppe. Die Zhoushan-Inselgruppe, die sich im Ostchinesischen Meer befindet, ist eine bekannte touristische Attraktion, weil auf ihr der Putuo-Berg, einer der vier berühmten Berge des chinesischen Buddhismus, steht und dort auch der weltbekannte Fischgrund, der Zhoushan-Fischgrund, zu finden ist. Deshalb wird sie auch als ?buddhistisches Reich auf dem Meer" und ?Fischlager im Osten" bezeichnet. All diese Inseln sind von alters her Bestandteil des chinesischen Territoriums. Mit der Entwicklung des chinesischen Wirtschaftsaufbaus werden sie eine immer größere Rolle spielen.
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