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IV. Der Ursprung der "Ostturkistan"-Frage

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In arabischen Geographiewerken aus dem Mittelalter taucht das Wort "Turkistan" bereits auf, das soviel bedeutet wie "wo Turkvölker leben", nämlich in Zentralasien nördlich des Flusses Sir und in dessen angrenzenden Ostzonen. Mit der historischen Evolution hatten viele zentralasiatische Völker nacheinander ihre Länder gegründet. Im 18. Jahrhundert war der geographische Begriff "Turkistan" bereits recht unklar geworden und in den damaligen historischen Schriften im Wesentlichen verschwunden. Mit der zunehmenden kolonialen Expansion der imperialistischen Mächte in Zentralasien Anfang des 19. Jahrhunderts wurde das Wort allerdings wiederbelebt. Im Jahr 1805 benutzte der Russe Jimchowsky in seinem Botschaftsbericht erneut "Turkistan" zur Beschreibung Zentralasiens und des Tarim-Beckens in Süd-Xinjiang Chinas. Aufgrund der unterschiedlichen Geschichten, Sprachen sowie Sitten und Gebräuche und der unterschiedlichen politischen Zugehörigkeit der beiden Gebiete bezeichnete er das Tarim-Becken, das im Osten "Turkistans" liegt, als "Ostturkistan" oder "Chinas Turkistan". Mitte des 19. Jahrhunderts verleibte Russland sich die drei Khante Xiwa, Buhara und Kukhan in Zentralasien ein und richtete ein "Gouvernement" im Gebiet am Mittellauf des Sir ein, so dass einige Westler das Gebiet als "Westturkistan" oder "Russland-Turkistan" und Chinas Xinjiang als "Ostturkistan" zu bezeichnen begannen. Seit Anfang des 20. Jahrhunderts hat eine Handvoll Separatisten und religiöse Extremisten Xinjiangs, beeinflusst von der Gedankenströmung des internationalen religiösen Extremismus und nationalen Chauvinismus und den alten Kolonialisten folgend, die nicht standardisierte geographische Bedeutung "Ostturkistan" politisiert und ein "ideologisches und theoretisches System" über die "Unabhängigkeit Ostturkistans" erdichtet. Sie predigen, dass "Ostturkistan" seit jeher ein unabhängiges Land gewesen sei und dass seine Nation, die "beste Nation in der Geschichte der Menschheit", eine etwa zehntausend Jahre lange Geschichte habe; sie rufen alle Nationen, die Turksprachen sprechen und sich zum Islam bekennen, dazu auf, sich zu vereinigen und einen "theokratischen Staat" zu gründen; sie negieren, dass alle Nationalitäten Chinas gemeinsam die Geschichte des großen Mutterlands geschaffen haben; sie erheben ein großes Geschrei, "gegen alle Nationalitäten außer den Turkvölkern zu kämpfen" und alle "Häretiker" zu vernichten; sie behaupten, China sei "seit 3000 Jahren ein Feindesland der Ostturkvölker" usw. Seitdem die sogenannte Theorie von "Ostturkistan" ausgebrütet worden ist, betreiben Separatisten aller Schattierungen unter dem Banner "Ostturkistan" Spaltertätigkeiten und versuchen, wenn auch vergeblich, ihren Wunschtraum, den Staat "Ostturkistan" zu gründen, zu realisieren. Vom Anfang des 20. Jahrhunderts bis zum Ende der 40er Jahre stifteten die Kräfte "Ostturkistans", die von feindseligen Kräften im Ausland aufgehetzt und unterstützt wurden, mehrmals Aufruhre an. Im November 1933 gründeten Sabit Damolla und seine Mitstreiter die sogenannte "Islamische Republik Ostturkistan" in Kashgar, die jedoch durch den Kampf der Volksmassen aller Nationalitäten in Xinjiang kaum drei Monate später bereits wieder vernichtet war. Im Jahr 1944 brach als Teil der demokratischen revolutionären Bewegung des chinesischen Volkes die "Revolution in den drei Bezirken" (damals Ili, Tarbagatay und Altay) gegen die Kuomintang-Herrschaft aus, wobei der Separatist Elihan Tore (er stammte aus der ehemaligen Sowjetrepublik Usbekistan) kurz nach Beginn der "Revolution" die Führung der "Revolution" usurpierte, in Yining die "Republik Ostturkistan" ausrief und sich selbst zum "Vorsitzenden" ernannt. Im Juni 1946 enthoben die Leiter der "Revolution" Kasimi Ahmatjan-Ahmetjan, Abdukerim Abbasov u.a. Elihan Tore seines Amtes. Die "Republik Ostturkistan" wurde in eine Ratsversammlung des Sonderbezirks Ili umgebildet. So wurden den Spalterkräften vernichtende Schläge versetzt. Nach der friedlichen Befreiung Xinjiangs haben sich die Kräfte "Ostturkistans" jedoch mit ihrer Niederlage nicht abgefunden. Einige wenige Separatisten Xinjiangs, die ins Ausland flüchteten und von internationalen chinafeindlichen Kräften unterstützt werden, warten in Kooperation mit den Separatisten im Inland auf Gelegenheiten, Spaltungs- und Sabotagemanövern vorzunehmen. Insbesondere in den 90er Jahren des 20. Jahrhunderts wurden Teile der Kräfte "Ostturkistans" innerhalb und außerhalb der Grenzen Chinas vom religiösen Extremismus, Separatismus und internationalen Terrorismus beeinflusst und griffen zu terroristischer Gewalt als Hauptmittel für ihre Spaltungs- und Sabotageaktivitäten. Einige "Ostturkistan"-Organisationen äußerten unverfroren, dass sie durch terroristische und gewaltsame Mittel ihr Spaltungsziel erreichen wollten. In Chinas Xinjiang und anderen Ländern haben die Kräfte "Ostturkistans" eine Reihe von blutigen terroristischen Gewalttaten wie Explosionen, Attentate, Brandstiftungen, Giftanschläge und Überfälle ausgeheckt und organisiert, wodurch die Sicherheit des Lebens und Vermögens der Volksmassen aller Nationalitäten und die soziale Stabilität Chinas wie auch der anderen betroffenen Länder und Gebiete ernstlich gefährdet bzw. bedroht worden sind. Nach den Terroranschlägen vom 11. September sind die Stimmen zum internationalen Kampf gegen den Terrorismus und zur diesbezüglichen Zusammenarbeit von Tag zu Tag immer lauter geworden. Um aus ihrer Verlegenheit herauszukommen, schwingen die Kräfte "Ostturkistans" wieder einmal das Banner der sogenannten Verteidigung der "Menschenrechte", der "Religionsfreiheit" und der "Interessen der nationalen Minderheiten" und haben die Lüge zusammengebraut, dass "die chinesische Regierung diese Gelegenheit zur Unterdrückung der nationalen Minderheiten benutzt", um die öffentliche Meinung zu verwirren und die internationale Öffentlichkeit hinters Licht zu führen, im Versuch, der Ahndung im internationalen Kampf gegen den Terrorismus zu entgehen.