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(GMT+08:00) 2003-12-11 16:49:28    
Chinesische Langstrecklerin Sun Yingjie

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Die Szene bleibt vielen Chinesen in ewiger Erinnerung: Die chinesische Läuferin Wang Junxia schwenkte eine chinesische Nationalflagge und drehte siegesfroh eine Ehrenrunde auf der Laufbahn. Dies geschah, nachdem sie im 10000m-Lauf bei den Olympischen Spielen 1996 in Atlanta die Goldmedaille holte. Damit erreichten die Leistungen der chinesischen Langstreckler ihren Höhepunkt. Doch nachdem leistungsstarke Nationalspieler wie Wang Junxia ihre aktive Laufbahn beendeten, stürzte das chinesische Langlauf-Team in ein tiefes Loch. Jetzt aber gibt es eine neue Hoffnung unter den chinesischen Nachwuchs-Läuferinnen, die bereits mit hervorragenden Leistungen Schlagzeilen machte, ihr Name: Sun Yingjie. Auf sie setzen die Chinesen ihre Hoffnung, bei der Olympiade 2004 in Athen Gold in der Leichtathletik Disziplin zu holen. Die neue Hoffnungsträgerin Sun Yingjie sorgte in kurzer Zeit mit ihren starken Leistungen bei zahlreichen internationalen Wettbewerben für großes Aufsehen. So gewann sie den internationalen Marathonlauf-Wettbewerb vor kurzem in Beijing. Ihre Zeit: 2 Stunden 19 Minuten 39 Sekunden, damit kletterte sie auf Platz 3 der Rangliste des internationalen Leichtathletikverbandes in dieser Disziplin für dieses Jahr. Die 24jährige Läuferin zeigt beim Laufen eine einzigartige Körperhaltung, sie selbst nennt sie den "Enten-Lauf". Das Besondere dabei ist, dass sie beim Laufen die Arme hängen lässt und nur in kleinen Amplituden bewegt, während der Oberkörper fast in Ruhe bleibt. Eine wohl seltene und komische Körperhaltung, doch der Geschwindigkeit tut das keinen Abbruch. Sun Yingjie ist nicht die erste chinesische Läuferin, die ihren Laufstil mit der Bionik verbindet: Schon vor 10 Jahren zeigte die Läuferin Wang Junxia einen Laufstil, der dem Springen einer Gazelle ähnelte. Damit errang sie damals bei der Leichtathletik-Weltmeisterschaft 1993 in Stuttgart den ersten Platz im 10000m-Lauf. Der Enten-Laufstil ist zwar ästhetisch weniger schön, doch könne man dadurch eine große Menge Körperenergie sparen, meinte Sun Yingjie: "Ich denke, mein Laufstil ist im großen Maße energiesparend. Möglicherweise sind andere Spieler technisch überlegen, und meine Technik ist nicht sehr fortschrittlich, vielleicht ja sogar rückständig. Aber an diese Art zu laufen habe ich mich gewöhnt, und das muss nicht unbedingt von allen anerkannt werden". Wichtig ist vor allem. dass der einzigartige Laufstil große Erfolge bringt. So gingen die Goldmedaillen im 5000m- und 10000m-Lauf bei den Asien-Spielen 2002 in Südkorea an Sun Yingjie, und bei der Leichtathletik-WM im August in Paris belegte sie lediglich mit 3-Sekunden-Rückstand den 3. Platz, und all dies innerhalb von einem Jahr. Sind die Leistungen von Sun Yingjie überraschend schnell gekommen? Trainer Wang Dexian verneint das jedenfalls: "Sun Yingjie stammt aus einer Bauerfamilie. Ihre körperliche Konstitution war eigentlich nicht besonders gut, aber sie hat alle Härten auf sich genommen. Auch ihr offener Charakter hat ihr geholfen, Schwierigkeiten zu bestehen. Sowohl körperlich als auch technisch ist Sun Yingjie nun reif geworden. Es ist Zeit, dass man gute Leistungen von ihr erwartet". Der Langstreckenlauf ist eine äußerst harte Disziplin, und ohne eiserne Willensstärke können sich keine Erfolge einstellen. Wang Xiande führt die Leistungen von Sun Yingjie auf Schweiß und Tränen zurück. Er erinnerte sich an die intensiven Trainingsstunden, die sie in Regionen mit härtesten Bedingungen absolvierten, so etwa im Nordosten mit der niedrigsten Temperatur im Winter und auf dem Qinghai-Tibet-Plateau im Sommer. Dabei musste Sun Yingjie oft ihre Tränen unterdrücken. Doch aus der Liebe für ihren Sport hat sie alles durchgestanden. Sun Yingjie sagte selbst, die Härte habe ihren optimistischen Charakter geformt, und sie sei bei den bitteren Trainings schnell reif geworden. "Ich habe einen offenen Charakter und mag Herausforderungen. In den täglichen Trainingsstunden setze ich mich 100prozentig ein, auch wenn dann nur wenig Kraft übrig bleibt. Für mich ist dies Ansporn und Freude. Mein größter Traum ist, die Welt zu bezwingen und beste Leistungen zu erringen". Zweifelsohne zählt Sun Yingjie bereits jetzt zu den besten Läuferinnen der Welt. Doch sie ließ die Zügel deshalb nicht schleifen. Immerhin ist ein Traum noch unerfüllt geblieben, nämlich eine olympische Medaille. Angesichts der bevorstehenden Sommerspiele 2004 in Athen ist sie bereit, beim Training Härte und Schmerz zu begegnen. Damit nahe auch die Chance, ihren Traum zu erfüllen, so Sun Yingjie wörtlich. Titelfähig ist die chinesische Läuferin vor allem in den Disziplinen 5000m-, 10000m- und im Marathonlauf. Für ihre Zukunft hat die Chinesin noch großes vor: Wenn sie das olympische Gold geholt hat, möchte sie ihre sportliche Laufbahn beenden. Dann will sie an die Uni gehen und sich ihrem neuen Ziel widmen, -- sie möchte nämlich Anwältin werden.