Liuliqu gehört zu einer Reihe historischer Dörfer im westlich gelegenen Beijinger Außenbezirk Mentougou. Die Wurzeln des Ortes reichen in die Yuan-Dynastie (1271-1368) zurück. In den Öfen des Dorfes brannten glasierte Ziegel und Elemente für die Renovierung der Verbotenen Stadt, die Große Halle des Volkes und die Gedenkhalle des Vorsitzenden Mao. Auch heute wird für den Restaurierungsbedarf produziert. 80 Prozent der glasierten Ziegel, die heute für die Restauration von Tempeln und Gebäuden in China verwendet werden, so sagt man, stammen aus Liuliqu.
Dachfiguren vor der Glasur Symbolträger nach dem Glasurprozess
Von den 1.000 Einwohnern des Ortes arbeiten bis heute 300 in der Herstellung von glasierten Gegenständen. Die Wächter über die dortige Fabrikationsstätte gewähren Besuchern gerne einen Blick in die Fertigung.
Brennvorgang Gefüllte Brennöfen
Ein schönes Beispiel der örtlichen Glasurkunst befindet sich nur wenige hundert Meter weiter Richtung Ortsmitte. Der dortige Torturm stammt ursprünglich aus dem Jahr 1756 und diente damals als Laternen-Pavillon. Sein Dach ist mit den gleichen glasierten Ziegeln gedeckt, wie das der Verbotenen Stadt.
Sanguan Ge Guojielou
Er steht unter seinem chinesischen Namen Sanguan Ge Guojielou auf der Denkmalliste der regierungsunmittelbaren Stadt Beijing. Der Glanz des Torturm-Daches kann allerdings nicht darüber hinwegtäuschen, dass der Glanz des restlichen Ortes aufgrund der Modernisierung verflogen ist.
Hinkommen:
Wer den Ort Liuliqu besuchen möchte, nimmt am besten die U-Bahn-Linie 1 bis zur Endstation Pingguoyuan. Von dort empfiehlt sich ein Taxi zu nehmen, das nicht mehr als 40 RMB kosten dürfte.
Text und Fotos: Tabea Nehrbass