Statistiken chinesischer Konsumentenverbände zufolge gab es im vergangenen Jahr insgesamt 666.255 Fälle von Konsumentenbeschwerden. Darunter sind 94 Prozent der Streitigkeiten beigelegt worden. Insgesamt wurden mehr als 675 Millionen Yuan an Konsumenten zurückgezahlt. Die Reklamationen der Konsumenten konzentrierten sich 2010 hauptsächlich auf Gesundheitsprodukte, Autos, Laptops, Reiseangebote und Internetservice.
Im vergangenen Jahr ist die Zahl der Reklamationen der Konsumenten bei Gesundheitsprodukten um 23,8 Prozent gestiegen. In diesem Bereich beschwerten sich die Konsumenten sowohl über Qualitätsprobleme als auch fehlerhafte Werbung. Einige Firmen übertrieben im Fernsehen oder Rundfunk die heilende Wirkung ihrer Produkte. Die Konsumenten wurden durch Empfehlungen von professionellen Ärzten und Erkrankten in der Werbung angelockt. Die Wirkung der Produkte entsprach jedoch nicht der Werbung.
Die Beschwerdefälle über Autos stiegen im Jahr 2010 besonders schnell. China ergriff zahlreiche Maßnahmen wie Steuervergünstigungen und Subventionen für energiesparende Autos, um den Automobilverkauf zu fördern. Im vergangenen Jahr stieg die Zahl der produzierten und verkauften Automobile in China jeweils um 32 Prozent auf mehr als 18 Millionen, was einem weltweiten Rekord entspricht. Gleichzeitig nahmen die Reklamationen der Konsumenten rapide zu. Im Jahr 2010 gingen bei Konsumentenverbänden 20.405 Beschwerden über Autos ein. Diese Zahl ist im Vergleich zum Vorjahr um rund 51 Prozent gestiegen und war damit fast doppelt so hoch wie im Jahr 2006. Die Reklamationen über Qualitätsfragen machten rund 55,5 Prozent aus. Bemerkenswert waren die Auto-Rückrufe, die sowohl das Verantwortungsbewusstsein der Automobilhersteller als auch die Qualitätsprobleme der Kraftfahrzeuge widerspiegeln.
Im Jahr 2010 stieg die Zahl der Beschwerdefälle über Computer im Vergleich zum Vorjahr um 29,8 Prozent. Bei den Streitigkeiten ging es in der Regel um Qualitätsfragen. Frau Li hat im Juli 2009 für 5300 Yuan einen Laptop gekauft. Während der Garantiezeit wurde der Laptop aufgrund von Defekten zweimal repariert und funktionierte trotzdem nicht. Ihre Forderung nach Umtausch wurde jedoch vom Händler abgelehnt. Viele Konsumenten beschwerten sich darüber hinaus über die Verlängerung der Reparaturperiode aufgrund mangelnder Ersatzteile.
Da viele Chinesen immer mehr reisen, hat auch die Zahl der Beschwerden über Reiseangebote zugenommen. Im vergangenen Jahr stieg diese Zahl um 38,5 Prozent. Manche Reisegesellschaften veränderten die Reiseroute, ohne die Touristen vorher darüber zu informieren. Es gab zudem Reklamationen über Zwangseinkäufe während der Reise. All dies schadete den Interessen der Reisenden.
Auch Beschwerden über Luftfahrtservice sind im vergangenen Jahr um 89,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. Man klagte hauptsächlich über Flugverspätungen und Gepäckschäden. Fluggesellschaften begründen die Verspätungen oft mit höherer Gewalt. Die Interessen der Passagiere werden nicht geschützt und die Probleme von Flugverspätungen sind auch nur schwer zu lösen. Frau Er ist im September 2010 von Italien in die Niederlande geflogen. Aufgrund von Verspätung verpasste sie das Flugzeug von den Niederlanden nach China. Die Fluggesellschaft begründete die Verspätung mit einem Maschinendefekt und arrangierte für sie einen Flug am nächsten Tag über Frankreich nach China. Aber als sie in China ankam, bemerkte sie, dass ihr Gepäck nicht mit demselben Flugzeug ausgeflogen wurde.
Im Jahr 2010 beschwerte man sich darüber hinaus zunehmend über den Internetservice. Die Fälle sind im Vergleich zum Vorjahr um 68,7 Prozent gestiegen. 2006 gab es lediglich 7271 Fälle in diesem Bereich, während die Zahl 2010 auf 20.450 gestiegen ist. Die Probleme konzentrierten sich auf das Breitband, das nicht richtig funktioniert. Außerdem müsste man die Internetsicherheit beachten. Mit der Zeit ist der Onlineeinkauf um einiges verbreiteter geworden. Warendefekt, mangelnder Kundendienst und sogar Betrug beim Onlineverkauf wurden häufig beanstandet. Experten raten Konsumenten, Nachweise von Onlinehandel, wie etwa Quittungen, gut aufzubewahren. Bei Streitigkeiten sollten sie sich an Konsumentenverbände wenden.
Übersetzt von Lü Xiqian
Gesprochen von Zhang Chen