Israel hat am Mittwoch seine Militäroffensive in Gaza fortgesetzt. Die humanitäre Krise dort spitzt sich zu. Die internationale Gemeinschaft verfolgt die Entwicklung in Gaza mit großer Aufmerksamkeit und fordert von beiden Seiten die Realisierung einer Waffenruhe.
Am Donnerstagvormittag hielt die 63. UN-Vollversammlung eine Sonderkonferenz ab, um über die Lage im Gazastreifen zu diskutieren.
Der UN-Untergeneralsekretär für humanitäre Angelegenheiten, John Holmes, sagte am Mittwoch, die Situation für die Zivilbevölkerung spitze sich durch die Konflikte in Gaza immer weiter zu. Besonders Kinder erlitten große psychische Trauma. Zahlreiche Wohnhäuser und öffentliche Anlagen seien durch die israelische Militäroffensive zerstört worden. Außerdem seien die Wasserversorgung und die Dienstleistungen für Gesundheit und Hygiene schwer beeinträchtigt. Gleichzeitig sagte Holmes jedoch auch, die Zivilisten in Südisrael seien lange Zeit von Raketenangriffen der Palästinenser heimgesucht worden.
Weiteren Angaben zufolge sind zurzeit 800.000 Zivilisten von Wassermangel betroffen.
In den letzten Tagen wurden in Saudi-Arabien, Katar und Kuwait Gipfelkonferenzen abgehalten. Dabei diskutierten die Regierungschefs der arabischen Staaten und Golfregion die immer ernstere Lage in Gaza.
Bei der Vollversammlung des Europäischen Parlaments wurde am Donnerstag die Annahme einer Resolution beschlossen. In dieser werden die Israelis und Palästinenser zu einer sofortigen Waffenruhe aufgefordert. Außerdem solle Helfern und Journalisten der Zutritt nach Gaza erlaubt werden.
Venezuela und Bolivien machten am Mittwoch bekannt, sie hätten bereits die diplomatischen Beziehungen zu Israel abgebrochen, um ihren Protest gegen die israelischen Militäroffensiven auszudrücken.
Laut weiteren Berichten vom Mittwoch sind bei den Militäraktionen Israels mindestens 1023 Menschen ums Leben gekommen und über 4600 Menschen verletzt worden.