Die Zukunft des E-Sports liegt in China(2)

2020-11-11 15:55:59

Dynamik: Weltführendes E-Sport-Ökosystem

Die Zukunft des E-Sports liegt in China

In dem Finale an jenem Abend erzielte der 18-jährige SNs Top-Spieler Chen Zebin(Bin) im zweiten Spiel einen beispiellosen „Penta Kill“, der die Atmosphäre in der Arena zum Kochen brachte. Obwohl es dem jungen LPL-Team nicht gelungen ist, den Pokal in China zu behalten, blickt man immer noch optimistisch in die Zukunft dieses „dunklen Pferdes“.

Das Gleiche gilt auch für die E-Sport-Industrie in China.

Dies ist bereits das zweite Jahr, in dem das Finale der LOL-Weltmeisterschaft auf dem chinesischen Festland abgehalten wurde. Drei Jahre zuvor hatte das S7-Finale im „Vogelnest“ in Beijing stattgefunden. Viele chinesische E-Sport-Fans erinnern sich immer noch schmerzlich daran, dass zwei Mannschaften aus Südkorea damals im Finale standen. Aber dennoch begann damals eine goldene Ära für Chinas E-Sport-Industrie. Und in den beiden Endspielen 2018 und 2019 waren schließlich chinesische Mannschaften siegreich und beendeten damit die fünfjährige Vorherrschaft Südkoreas. Der Zustrom von Kapital und Talenten hat die E-Sport-Wettbewerbe mit Megaspielen wie LoL und dem von Tencent entwickelten Glory of Kings noch populärer gemacht. Und die Entwicklung der E-Sport-Industrie ist rasanter denn je.

„Wenn es zehn Jahre her wäre, hätte ich sagen können, dass Südkorea die Zukunft des E-Sports ist. Aber nun holt Chinas E-Sport-Industrie auf“, sagt Nicolo Laurent, CEO von RiotGames. Er misst China bei der Entwicklung des E-Sports große Bedeutung bei. Er sehe die Zukunft der Sportindustrie in China, auch weil das Land gute Bedingungen dafür geschaffen habe: „Chinas E-Sport-Ökosystem ist dem Rest der Welt bereits drei bis fünf Jahre voraus.“

Statistiken zeigen, dass im Jahr 2019 der Umfang des chinesischen E-Sport-Spielemarktes 100 Milliarden Yuan überschritten hat. Für dieses 2020 wird geschätzt, dass Chinas E-Sport-Spieler-Anzahl 400 Millionen überschreiten wird, wobei junge Spieler den größten Anteil haben. E-Sport-Turniere sind bereits zu einem wichtigen Weg geworden, um junge Menschen für Markenprodukte und einen speziellen Lifestyle zu begeistern.

John Needham, Geschäftsführer für E-Sports von RiotGames, erinnert sich: „In den vergangenen Jahren war ich nicht weniger als 20 Mal in Shanghai.“ Er betont: „Man kann sagen, dass E-Sport in China zum Mainstream und zu einer Lebensweise geworden ist. China ist die Zukunft des E-Sports.“

Das Zentrum des globalen E-Sports verlagert sich nach China, da sich die E-Sport-Wettbewerbe nacheinander hier angesiedelt haben – im August dieses Jahres wurden im Cadillac Center in Beijing die „E-Sports Beijing 2020“ die Weltmeisterschaft von Glory of Kings ausgetragen. Zuvor hatten auch die RiotGames angekündigt, dass die LoL-Weltmeisterschaft 2021 weiter in China bleiben werde.

Lin Song, Geschäftsführer der China-Zone des Computerspielunternehmens RiotGames, sagt: „In dieser Zeit haben viele ausländische Turniere nicht den Mut, zwei Jahre hintereinander die Weltmeisterschaft auszurichten. Wir haben uns feierlich verpflichtet, zwei Turniere auszurichten, damit Spieler auf der ganzen Welt den spannenden E-Sport-Wettbewerb sehen können. Dies ist ein sehr gutes Spiegelbild der Soft Power Chinas.“

Nicolo Laurent, CEO von RiotGames, sagt: „Als das S9-Finale im vergangenen Jahr in Paris stattfand, fragten mich lokale Regierungsvertreter: Wie machte China das? Wie hat Shanghai den Wettbewerb veranstaltet?“ Diese Erfahrung habe ihm das Gefühl gegeben, dass die Entwicklungserfahrungen der chinesischen E-Sport-Industrie für die westlichen Märkte zu einem Modell geworden seien, von dem sie lernen und dem sie nacheifern könnten.

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