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Chinesische Ärztinnen und Ärzte in Algerien
   2006-10-31 09:03:53    cri

Für viele Chinesen ist Afrika ein ferner und geheimnisumwobener Kontinent. Doch nur wenige wissen, dass seit 40 Jahren auch Ärztinnen und Ärzte aus China in Afrika tätig sind. Im Jahre 1963 schickte die chinesische Regierung auf Bitte Algeriens die erste Gruppe chinesischer Ärzte in das nordafrikanische Land. Es war die erste Auslandsmission chinesischer Ärzte überhaupt und der Beginn der Zusammenarbeit zwischen China und Ländern der dritten Welt im medizinischen Bereich. Um Ihnen, liebe Hörerinnen und Hörer, ein Bild über das Leben und die Arbeit der chinesischen Ärztetruppen im Ausland zu verschaffen, begab sich unsere Korrespondentin Yang Xiaomei nach Algerien und traf einige chinesische Ärzte bei ihrer Auslandsmission.

430 km westlich der algerischen Hauptstadt Algier liegt die Provinz Saida. Genau dort arbeiten seit 40 Jahren Ärzte aus China. Ihre hervorragenden Leistungen haben Eindruck auf die Patienten im Provinzkrankenhaus gemacht:

"Ihre Arbeit ist hervorragend. Sie behandeln uns wirklich sehr gut und mit großem Fachwissen."

"Sie sind sehr verantwortungsbewusst und haben immer ein Lächeln für uns. Wir sind ihnen sehr dankbar."

"Ich bin begeistert und froh, dass die chinesischen Ärzte meine Krankheit heilen konnten."

Turnusmäßig alle zwei Jahre wird das Ärzteteam in Algerien gewechselt. Die Zahl der Ärzte hat sich inzwischen von zuerst 24 auf über 90 erhöht. Heute arbeiten chinesische Internisten, Chirurgen, Orthopäden, Gynäkologen und Augenärzte an 12 medizinischen Anstalten Algeriens.

In dem nordafrikanischen Land fehlt es vor allem an Gynäkologen. Das Provinzkrankenhaus in Saida hat zwar mehr als 400 Betten für die stationäre Behandlung, aber nur 5 Gynäkologen zur Verfügung, drei davon kommen aus China. Nach ihrer Nachtschicht sagte uns Xu Hua:

"Heute Nacht habe ich 5 Operationen geschafft. An drei Patienten musste ich den Kaiserschnitt anwenden. Außerdem gab es noch 6 ambulante Behandlungen. Eine solche Arbeitsintensität ist die Regel, seit ich vor 17 Monaten hierher kam."

Neben den normalen medizinischen Behandlungen haben die chinesischen Ärzte in Algerien auch zahlreiche schwierige Operationen erfolgreich durchgeführt. Der Direktor des Provinzkrankenhauses von Mascara im Westalgerien, Sadok zeigte sich davon tief beeindruckt:

"1967 hatte das damals bei uns arbeitende chinesische Ärzteteam eine Herzoperation durchgeführt. Und nach so vielen Jahren hat sich erwiesen, dass diese Operation 100-prozentig erfolgreich war. Zudem haben die chinesischen Ärzte im Jahre 1968 die Hand eines 35-jährigen wieder angenäht, die er sich bei einem Maschinenumfall abgeschnitten hatte. In einem anderen Fall hatte ein 13-jähriger Junge im Jahre 1998 seine Nase durch einen Hundebiss verloren. Ein chinesischer Hals-Nasen-Ohrenarzt hat ihm daraufhin eine neue Nase geschaffen. Das sind nur einige wenige Beispiele. Ich bin äußerst zufrieden mit der Arbeit meiner chinesischen Kollegen."

Die Bedingungen für medizinische Behandlungen sind in Algerien nicht sehr gut. Es mangelt an primitivem medizinischen Behandlungsmaterial wie Einweg-Handschuhe und Operationszangen. Außerdem müssen sich die chinesischen Ärztinnen und Ärzte einer völlig fremden Umgebung anpassen. Trotzdem arbeiten sie mit großer Leidenschaft, wie uns die in einem Krankenhaus in Algier tätige Akupunkturärztin Wen Bihua bestätigt:

"Wichtig ist, die Arbeit gut zu erledigen und gute Behandlungseffekte zu erzielen. Da das Leben hier ganz anders als in China ist, müssen wir hier ganz andere Schwierigkeiten überwinden und versuchen, mit einer guten Psyche unser Bestes für die Gesundheit der algerischen Einwohner zu tun."

In den vergangenen 40 Jahren hat China insgesamt mehr als 2.500 Ärztinnen und Ärzte nach Algerien entsandt. Die Zahl der von ihnen behandelten Patienten hat inzwischen 24 Millionen erreicht. Davon wurden mehr als 160.000 schwer Erkrankte vor dem Tode bewahrt.

Im Jahre 1994 verstarb die chinesische Gynäkologin Tang Chunhai nach einer über 20-stündigen Daueroperation. Sie war eine von drei Mitgliedern des chinesischen Ärzteteams, die in Algerien ums Leben kamen.

Die Arbeit der chinesischen Ärzte würdigte auch der Zuständige für internationale Zusammenarbeit beim algerischen Gesundheitsministerium, Mohamed Lamine Chergui:

"Als Algerien die Unabhängigkeit errang, waren die Krankenhäuser leer. Und für durchschnittlich 1.000 Menschen stand nur ein Arzt zur Verfügung. In diesen schwierigen Momenten kamen uns chinesische Ärzte zur Hilfe. Heute hat das Gesundheitssystem in Algerien ein höheres Entwicklungsniveau erreicht, doch noch immer mangelt es an spezialisierten Fachkräften. Die Lücken in unserem medizinischen System wurden bislang von chinesischen Ärzten ausgefüllt. Seit unserem Unabhängigkeitstag haben uns chinesische Ärzteteams sehr viel geholfen. Wir verehren sie sehr."

Bislang sind chinesische Ärzteteams in bereits mehr als 60 Länder in Afrika, Asien und Südamerika entsandt worden. Sie sind längst ein erfolgreiches Beispiel für die langjährige Zusammenarbeit zwischen China und Ländern der dritten Welt.

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