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Auf der 24. Sitzung der Kommission für das Weltkulturerbe der Organisation der Vereinten Nationen für Erziehung, Wissenschaft und Kultur (UNESCO) im Jahre 2000 wurden die alten Ansiedlungen Xidicun und Hongcun in der Provinz Anhui offiziell in die Liste des zu schützenden Weltkulturerbes aufgenommen. Zu Jahresbeginn gab der von dieser Kommission beauftragte japanische Experte Dr. Naomi Okawa nach Beendigung seiner eingehenden Untersuchungen sein hohes Urteil ab: "Eine Dorflandschaft wie die in Hongcun ist wirklich einmalig...", "Die alten Straßen und Gassen in Xidicun gleichen einer Bilderbuchlandschaft, das ist heutzutage weltweit nicht mehr oft zu sehen." 1997 wurde Pingyao in der Provinz Shanxi und 1999 Lijiang in der Provinz Yunnan in die Liste des zu schützenden Weltkulturerbes aufgenommen. Auch Zhouzhuang in der Wasserlandschaft südlich des Yangtse-Unterlaufes in der Provinz Jiangsu hat sich offiziell beworben. Und mit der Jahrhundertwende lüften die traditionellen Wohnhäuser in China zunehmend ihre Schleier und zeigen sich der Welt. China öffnet sich und die Welt beginnt, China besser zu verstehen.
China ist ein Land mit weitläufigem Territorium, unterschiedlicher Topographie und zahlreichen Klimazonen. Es gibt eine große Zahl an Völkergruppen und Kulturen und so nimmt es nicht Wunder, dass traditionelle Wohnhaussiedlungen und die Wohnhausarchitektur unterschiedlichste Ausprägungen und Formen aufweisen. In diesem Band werden Ansiedlungen mit repräsentativem Charakter, die noch heute weit verbreitet sind, vorgestellt unter der Beleuchtung der Lebensgewohnheiten und des Verhaltens der Menschen, die traditionelle Wohnhäuser bevölkern, und unter besonderer Beachtung der Raumaufteilung. Generell können traditionelle Wohnbauten in die drei Formen Hofhäuser, mehrstöckige Gebäude und Höhlenbauten (Lehmbauten) unterteilt werden.
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