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Hohe Entwicklung und langsamer Untergang des Feudalismus - Die Ming-Dynastie (Die Entwicklung der Volkswirtschaft und der Keim des Kapitalismus)

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Die Entwicklung der Volkswirtschaft und der Keim des Kapitalismus

Als Folge der Bauernaufstände gegen Ende der Yuan-Dynastie traf die Ming-Dynastie in den ersten Jahren Maßnahmen zur Verminderung der Klassenwidersprüche. So konnte sich die Wirtschaft einigermaßen entwickeln. Bis zur Mitte der Ming-Dynastie übertraf das Produktionsniveau von Landwirtschaft und Handwerk bereits die vorangegangene Dynastie. So erweiterte sich beispielsweise nicht nur die kultivierte Ackerfläche beträchtlich, auch die Getreideerträge steigerten sich, insbesondere bei den Wasserreis-Kulturen. Von Ochsen-, Menschen- oder Windkraft getriebene Bewässerungsanlagen für die Landwirtschaft wurden entwickelt. Der Baumwollanbau wurde bis zu den Einzugsgebieten des Huanghe ausgedehnt, und Leinen wurde durch Baumwolle als Rohmaterial für die Tuchproduktion ersetzt. Die Seidenraupenzucht war weit im Land verbreitet. Auch der Tabakanbau wurde eingeführt.

Bergbau und Handwerk erfuhren eine Weiterentwicklung. Fast überall im Land waren private Eisen-Verhüttungen zu finden, und die Verhüttungstechnik machte Fortschritte. Die in der Regierungszeit Yongle gegossene Bronzeglocke im Juesheng-Tempel in Beijing, der heute auch als Große-Glocken-Tempel bekannt ist, ist ein Meisterwerk aus dieser Zeit. Sie hat eine Höhe von 7 Metern, einen äußeren Durchmesser an ihrer Öffnung von 3,3 Metern und wiegt 43 500 Kilo. An ihrer Innen- und Außenseite sind buddhistische Schriften mit mehr als 200 000 chinesischen Schriftzeichen eingeprägt.

Auch die Seiden- und die Textilindustrie, die Porzellan- und Papierherstellung sowie der Schiffbau entwickelten sich. Suzhou, Hangzhou, Jiaxing und Huzhou waren die Zentren des Seiden- und Textilgewerbes, und maschinelle Webstühle ersetzten die von Hand betriebenen. Brennöfen von beträchtlicher Größe wurden in der Porzellanherstellung verwendet, und die Technik der Brennerei wurde entscheidend verbessert. Zu jener Zeit war das feine Porzellan aus Jingdezhen schon Markenartikel, und in Jingdezhen allein gab es 58 amtliche Brennöfen und mehr als 900 private Brennöfen.

Mit der Entwicklung von Landwirtschaft und Handwerk blühte auch der Handel immer mehr auf. Es gab im ganzen Land mehr als 30 bekannte Handelsstädte, die Zentren für Textilien, Nahrungsmittel, Tee und Buchdruck waren. An den Küsten entstanden zahlreiche Hafenstädte für den Seehandel.

Vor der Ming-Dynastie wurde zwar Silber schon als Tauschmittel gebraucht, aber es waren noch die Kupfermünzen, die den Geldumlauf dominierten. Zu Beginn der Ming-Dynastie begann man in einigen Gegenden Chinas, Steuern in Silber statt in Getreide zu bezahlen. Von da an wurde Silber immer populärer und schließlich zum Hauptmitte] des Geldaustausches. Die Verwendung von Silber als Geld verweist auf die Zunahme der Tauschwaren und auf die Vergrößerung des Marktes selbst.

Seit Mitte der Ming-Dynastie begannen sich in der Seiden- und Baumwollindustrie Südostchinas kapitalistische Produktionsverhältnisse herauszubilden, nachdem zunächst die Entwicklung von Landwirtschaft und Handwerk die Warenwirtschaft hervorgebracht hatte. Allein in Suzhou gab es einige tausend Textilwerkstätten, die eine große Menge von Arbeitern beschäftigten. Die detaillierte Arbeitsteilung ermöglichte eine hohe Produktivität. Viele Arbeiter hatten sich fachliches Können angeeignet, besaßen aber keine Webstühle. So blieb ihnen nichts anderes übrig, als ihre Arbeitskraft zu verkaufen. Diese Leute konnten nur so lange leben, als sie Anstellung fanden, und sie verloren ihre Existenz, wenn sie arbeitslos wurden. Sie waren abhängig. So entstand ein kapitalistisches Verhältnis der Lohnarbeit. Zu jener Zeit dominierte jedoch nach wie vor die Naturalwirtschaft, in der Landwirtschaft und Handwerk noch unmittelbar miteinander verbunden waren. Die kapitalistischen Produktionsverhältnisse entwickelten sich gerade im Keim, der noch sehr schwach war.

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