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Entwicklung des frühen Feudalismus - Die Qin-Dynastie

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Chinas Feudalismus begann sich in den Dynastien Qin und Han zu entwickeln. Die Qin-Dynastie, Chinas erstes Feudalreich, errichtete eine Regierungsform, die den chinesischen Feudalismus entscheidend beeinflusste.

Die Qin-Dynastie

Die Qin-Dynastie erlebte nur eine 15-jährige Herrschaft von zwei Monarchen (221 - 207 v. Chr.).

Die Entstehung eines vereinten zentralisierten Feudalstaates

Durch die von Shang Yang initiierten Reformen nahm die Stärke des Staates Qin immer mehr zu. In den Eroberungskriegen gegen die anderen sechs rivalisierenden Staaten blieb Qin immer siegreich und vernichtete sie alle. Im Jahr 221 v. Chr. war China zum erstenmal in seiner Geschichte vereint.

Mit der Gründung der Qin-Dynastie durch den König Ying Zheng wurde die lange Zersplitterung des Landes beendet. Eine zentralisierte Monarchie wurde errichtet. Der Staat Qin verdankte seinen Erfolg nicht nur seinen militärischen Siegen, sondern auch seiner inneren Einheit, seinen entwickelten Produktivkräften und seiner fortgeschrittenen politischen Organisation.

Das Qin-Reich dehnte sich, mit der Hauptstadt Xianyang (heute bei Xi'an, Provinz Shaanxi) als Mittelpunkt, bis auf die Gebiete am Mittel- und Unterlauf des Gelben Flusses und des Yangtse und auf das Einzugsgebiet des Zhujiang (Perlfluss) im Süden Chinas aus.

Shi Huang Di und seine Herrschaft

Nach der Vereinigung ganz Chinas hielt es der Qin-König Ying Zheng für angemessen, sich den vornehmeren Titel Erster Kaiser (Shi Huang Di) zu verleihen, und er verfügte, dass seine Nachfolger die Titel Zweiter Kaiser, Dritter Kaiser und so fort zu tragen hätten. Er hoffte wohl, dass das Qin-Reich für immer von seinen Nachfahren regiert würde.

Shi Huang Di konzentrierte alle Macht in seinen Händen und errichtete ein vollständiges autokratisches Verwaltungssystem, eine gewaltige Bürokratie mit dem Kaiser an der Spitze. Unter ihm gab es einen Linken Minister und einen Rechten Minister, einen Marschall, zuständig für Militärangelegenheiten, und einen Zensor, der für die Beaufsichtigung der Beamten und für die Verwaltung der Archive, der Akten und Bücher verantwortlich war. Ferner wurden neun Regierungsabteilungen eingerichtet. Alle wichtigen Beamten des Kaiserhofs wurden vom Kaiser persönlich ernannt.

Das Reich wurde in 36 und später in 40 Präfekturen aufgeteilt, die jeweils aus einer Anzahl von Kreisen bestanden. In den Kreisen wurden wiederum Gemeinden und Distrikte eingerichtet. Die Vorsteher der Präfekturen und Kreise wurden vom Kaiser unmittelbar ernannt und mussten dessen Befehle strikt ausführen. Dieses von Shi Huang Di eingeführte Präfektur-Kreis-System bestimmte in den folgenden mehr als 2000 Jahren die chinesische Feudalgesellschaft.

Zwecks besserer Regierung verfügte Shi Huang Di die Standardisierung der Schrift, der Währung und der Maße und Gewichte. Diese Vereinheitlichung begünstigte die Entwicklung von Kultur, Produktion und Handel.

Alle Festungen, Kontrolltürme und Burgen der vorherigen sechs Staaten wurden abgerissen, und Landstraßen wurden gebaut, die von der Reichshauptstadt in alle Himmelsrichtungen führten.

Maßnahmen zur Unterdrückung oder Verhinderung regierungsfeindlicher Tätigkeiten wurden ergriffen. Um seine Herrschaft zu festigen, befahl Shi Huang Di 213 und 214 v. Chr., unerwünschte Bücher zu verbrennen und 460 andersdenkende Gelehrte lebendig zu begraben sowie alle Kriegsgeräte in den Händen der Bevölkerung zu vernichten. Zum Schutz vor dem nördlich des vereinten Reiches lebenden Nomadenvolk Xiongnu (Hunnen) wurden die Befestigungen an den Nordgrenzen, die schon während der Zeit der Streitenden Reiche zur Verteidigung errichtet worden waren, miteinander verbunden und zur Großen Mauer ausgebaut, die sich seinerzeit von Lintao (nördlich des heutigen Kreises Minxian. Provinz Gansu) im Westen bis nach Liaodong (heute nördlich der Stadt Liaoyang, Provinz Liaoning) im Osten erstreckte.

Bauernaufstände und Untergang der Qin-Dynastie Shi Huang Di regierte nur ein knappes Jahrzehnt. Es waren Jahre der Grausamkeit und Tyrannei. Die Steuern waren drückend, dazu kamen der Militär-und der Frontdienst. Mehr als zwei Millionen Soldaten wurden rekrutiert, über ein Drittel der Männer in den besten Jahren. Zehntausende wurden zum Bau des Epang-Palastes, des Mausoleums des Ersten Kaisers und der Großen Mauer eingesetzt. Im Jahr 210 v. Chr. starb der Erste Kaiser auf einer Inspektionsreise, sein Sohn bestieg als Zweiter Kaiser den Thron. Die Unterdrückung und Ausbeutung wurden nun noch stärker. Die Bauern rebellierten. Kaum zehn Monate nach dem Regierungsantritt des Zweiten Kaisers brach der erste Bauernaufstand in der chinesischen Geschichte aus. Seine Anführer waren Chen Sheng und Wu Guang. Sie riefen das ganze Volk zum Aufstand gegen die Qin-Herrschaft auf. Im ganzen Land folgten die Bauern dem Beispiel, erhoben sich und töteten die örtlichen Beamten. Die Bauernarmee erhielt laufend Zuwachs.

Auch wenn der Bauernaufstand unter Chen Sheng und Wu Guang, der ein halbes Jahr dauerte, schließlich mit einer Niederlage endete, setzte sich die von ihm ausgelöste Anti-Qin-Welle weiter fort. Kaum zwei Jahre später brachte die Bewegung gegen die Qin-Dynastie diese zu Fall.

Nach Chen wurden Xiang Yu und Liu Bang die Führer der beiden stärksten Bauernheere. Nach dem Fall der Qin wurden die beiden dann zu Rivalen. So folgte auf den Untergang der Qin-Dynastie der Machtkampf unter den Führern der siegreichen Rebellenarmeen.

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