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Im Jahr 770 v. Chr. verlegte König Ping der Westlichen Zhou-Dynastie das Zentrum der politischen Macht ostwärts nach Luoyi (heute Luoyang, Provinz Henan), und so begann die in der Geschichte als Östliche Zhou-Dynastie bekannte Epoche, die in zwei Perioden eingeteilt wird: die Frühlings- und Herbstperiode (770 - 476 v. Chr.) und die Periode der Streitenden Reiche (475 - 221 v. Chr.). Von dieser Zeit an begann in China das Feudalsystem, das etwa 2300 Jahre lang währte, bis es mit dem Opiumkrieg im Jahr 1840 zu Ende ging.
Die Östliche Zhou-Dynastie
Nach der Verlegung der Hauptstadt nach Luoyi existierte die Östliche Zhou-Dynastie weitere 514 Jahre mit 25 aufeinanderfolgenden Königen, bis sie im Jahr 256 v. Chr. schließlich vom Staat Qin vernichtet wurde.
Während der Frühlings- und Herbstperiode verfiel die Macht des Königshauses der Zhou nach und nach, während der Einfluss der einzelnen fürstlichen Lehnsstaaten zunahm. Die Östliche Zhou-Dynastie wurde in der Folgezeit ein unbedeutender, kleiner Staat, der politisch und wirtschaftlich von größeren Staaten abhing. Sein Territorium beschränkte sich schließlich nur noch auf ein kleines Gebiet um die Hauptstadt.
Die Frühlings- und Herbstperiode
Die Zeit von 722 v. Chr., 49 Jahre nach Verlegung der Hauptstadt der Westlichen Zhou-Dynastie nach Osten, bis 481 v. Chr. wird von Historikern als Frühlings- und Herbstperiode bezeichnet, doch allgemein hat sich der Begriff Frühlings- und Herbstperiode für die Zeit von 770 bis 476 v. Chr. durchgesetzt.
Annektierung kleiner Staaten
Während der Westlichen Zhou-Dynastie soll es in ganz China ca. 1800 kleinere oder größere Staaten gegeben haben. Nach Verlegung der Hauptstadt der Zhou nach Osten kam es zu zahlreichen Annektierungen von kleineren Staaten. Manche größere Staaten eroberten bis zu 50 kleinere Staaten. So schrumpfte die Zahl der Staaten während der Frühlings- und Herbstperiode auf etwa 140. Von diesen 140 Staaten war nur etwa ein Dutzend von politischer Bedeutung, darunter Qi, Jin, Chu, Qin, Lu, Zheng, Song, Wei, Chen, Cai, Wu und Yue.
Entstehung des Privatgrundeigentums
Während der Frühlingsund Herbstperiode gab es erstmals das Privateigentum an Grund und Boden, und der Bestand an Privatfeldern nahm allmählich zu. Im Jahr 594 v. Chr. erließ der Staat Lu ein neues Steuergesetz und erhob zum erstenmal eine Bodensteuer, mit deren Einführung das Sklavenhaltersystem mit staatlichem Grundeigentum allmählich durch das feudale System des Privateigentums an Grund und Boden ersetzt wurde.
Während der Frühlings- und Herbstperiode begann sich die Technik der Eisenverhüttung zu entwickeln, und man war bereits in der Lage, eiserne Werkzeuge wie Äxte und Hacken herzustellen. Pas Pflügen mit Ochsen wurde eingeführt.
Entwicklung des Handwerks und Handels
Zugleich mit der Entwicklung des Ackerbaus wurden während der Frühlings- und Herbstperiode auch Handwerk und Handel vorangetrieben. Eigenständige reiche Händler kamen auf. Metallene Münzen wurden gegossen und in Umlauf gesetzt. Sie lösten die als Währung dienenden Muscheln und Kupferstücke ab.
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