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(GMT+08:00) 2005-03-25 17:37:51    
Besondere Sehenswürdigkeiten und historische Funde - Kanonen und andere Waffen

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Lange Zeit hindurch wurden von den Streitkräften auf der Großen Mauer Dolche, Lanzen, Schwerter, Stangen, Äxte, Yue (eine im alten China verbreitete Streitaxt), Keulen mit einer Metallkugel am oberen Ende, lian (Streitkolben) sowie Bogen und Armbrüste benutzt. Etwa ab dem 11. Jahrhundert wurde das Schießpulver, eine der vier großen Erfindungen Chinas, für militärische Zwecke eingesetzt - die ersten Gewehre und Kanonen entstanden. Vom 14. Jahrhundert an trieb die Ming-Regierung die Entwicklung der Schußwaffen schnell voran. Sie richtete ein eigenes Rüstungsamt ein, das für die Verbesserung und die Herstellung von Gewehren und Kanonen verantwortlich war, und stellte die sogenannten Shenji-Bataillone für die Verteidigung der Hauptstadt und die Bewachung der Großen Mauer auf. Diese Bataillone waren vor allem mit Kanonen und Gewehren ausgerüstet und wurden bald zur Hauptstreitkraft der Ming-Armee.

Die in der Ming-Zeit gegossenen größten Kanonen wogen über 1500 Kilogramm und hießen Große Hongyi-Kano-nen. Ferner gab es sog. General-Kanonen, die 500 bis 1000 Kilogramm schwer waren, sowie Niutui-Kanonen und Hakenbüchsen. Weitere Schußwaffen waren die Shenqiang, mit denen Pfeile mittels Schießpulver abgeschossen wurden, und die Tongchong, eine frühe Form der Pistole.

Im Jahr 1957 fand man bei der Großen Mauer in Badaling über 200 Geschosse aus der Ming-Dynastie. Das größte hat einen Durchmesser von 12,5 Zentimetern und ein Gewicht von 6 Kilogramm, das kleinste mit einem Durchmesser von 4 Zentimetern wiegt 250 Gramm.

Die Kanonen in der Ming-Zeit hatten eine Schußweite von 300 bis 500 Metern. Die großen und schweren Kanonen wurden an wichtigen Stellen piaziert, die kleineren konnten je nach Bedarf versetzt werden.

Bei der Großen Mauer in Badaling sind fünf Kanonen aus der Ming-Dynastie ausgestellt. Die größte, eine Kanone aus Eisen, hat ein 2,85 Meter langes Rohr mit einem Durchmesser von 105 Milimetern. Sie erhielt den Namen "Unbesiegbare Große General-Kanone". Die Schriftzeichen auf dem Geschützrohr zeigen, daß diese Kanone im Jahr 1638 gegossen wurde, im 11. Regierungsjahr des Kaisers Chongzhen. Die anderen vier in Badaling ausgestellten Niutui-Kanonen wurden im Jahr 1957 bei der Großen Mauer freigelegt.

Im Kulturhaus in Zhangye, Provinz Gansu, ist eine kleine Kupfer-Kanone aus der Ming-Dynastie zu sehen. Sie hat eine Länge von 55 Zentimetern, der Durchmesser der Geschützmündung ist 11 Zentimeter, das Geschützrohr hat eine Stärke von einem Zentimeter. Die Kanone wiegt etwas mehr als 15 Kilogramm. Auf dem Geschützrohr steht:"Nr. 1933, hergestellt im neunten Monat des siebenten Jahres der Regierungsperiode Yongle." Das war das Jahr 1409 und beweist, daß schon in der Anfangsperiode der Ming-Dynastie Kanonen in großer Zahl gegossen wurden.

Immer wieder hat man entlang der Großen Mauer Waffen gefunden. Auch auf dem Mauerabschnitt von Mutianyu im Kreis Huairou bei Beijing und auf der Großen Mauer von Shanhaiguan, Provinz Hebei, sind Kanonen aus der Ming-Dynastie ausgestellt. Im Museum des Kreises Pianguan, Provinz Shanxi, sind u.a. eine N/utu/-Kanone, ein Tongchong sowie Stahlhelme und Fußangeln aus Eisen und Ton aus der Zeit der Ming-Dynastie zu sehen. Auch im Große-Mauer-Muse-um in Huangyaguan im Kreis Jixian bei Tianjin sind eiserne und kupferne Kanonen aus der Ming-Dynastie sowie eiserne Kugeln, Säbel und eiserne Helmstücke ausgestellt. In den 80er Jahren, als die Große Mauer von Jinshanling im Kreis Luanping, Provinz Hebei, restauriert wurde, hat man dort nicht nur viele große und kleine Kanonenkugeln, sondern auch eine Menge Schießpulver gefunden.

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