Die Gletscherlandschaft Tibets ist ebenso imposant wie prächtig. Tibet hat den weltgrößten Stausee aus Eis und Schnee. Die wie Silberdrachen aussehenden Gletscher in Tibet sind kaum zu zählen; allein westlich von Bome gibt es 2756 Gletscher. Der Yarlung Zangbo entspringt aus dem Gyaimayamzong-Gletscher am Nordhang des Himalaya.
Eis und Schnee, einige zehntausend Jahre alt, bewegen sich durch das eigene Gewicht langsam durch das Tal und bilden den Gletscher. Die Gletscher sind nicht nur einer Reise wert, sie sind auch Gegenstand wissenschaftlicher Untersuchungen. In der Gletscherwelt sind überall traumhafte Landschaften zu entdecken: da ist ein 5m hoher Eistisch, da eine hohe und steile Eiswand, die wie ein riesiger Wandschirm aussieht.
Vor allem die vielen, ganz unterschiedlich geformten Eispagoden regen die Phantasie an; manche sehen wie Pyramiden, andere wie Glockentürme oder Schwerter oder gar wie Giraffen aus. Hier arbeitet das Sonnenlicht über Jahrzehnte und Jahrhunderte als Eisschnitzer. Wissenschaftler sagen, dass Eispagoden dieses Ausmaßes nur im Himalaya und im Kunlun-Gebirge erscheinen können. Und jene am Qomolangma und am Xixabangma-Gipfel sind besonders imposant.
Im Einzugsgebiet des Yamzhog Yumco erhebt sich der Schneeberg Kalu mit einer Höhe von 6629 m. Nördlich davon liegt der Noijinkangsang mit 7194 m, der höchste Gipfel des Gebietes. Das ist die Wasserscheide Südtibets. In der Umgebung dieser zwei Gipfel gibt es 54 Gletscher, die zusammen eine Fläche von 130 km2 einnehmen. Hier sind drei Gipfel, der Noijingkangsang, der Jangsangram und der Kyengangsursum, für in- und auslänsische Touristen zugänglich als herrliches Reise- und Expeditionsziel.
Der bekannte Rongbo-Gletscher, nur 300 m vom Rongbo-Kloster entfernt, liegt am Fuß des Qomolangma in einer Höhe zwischen 5300 m und 6300 m. Dieser Gletscher besteh aus drei Teilen: dem Westrongbo- dem Mittel- und dem Fernostrongbo-Gletscher. Er hat eine Gesamtlänge von 26 km, eine Breite von 1,4 km und eine Gesamtfläche von 1500 km2. Er ist ein geradezu "klassischer" Gletscher, voll entwickelt, und dürfte zu den am besten erhaltenen Gletschern der ganzen Welt zählen. Er ist der größte Gletscher im Qomolangma-Naturschutzgebiet, in dem es viele Glezscher, Eintürme, Eiszapfen und Eiskegel und ganze Eispaläste gibt. Bergsteiger lieben diese wunderschöne Landschaft besonders und nennen sie den weltgrößten "Gebirgspark". Der dreigegliederte Gletscher dehnt sich nach Norden aus und scheint den Qomolangma aufgetürmt zu haben.
In dem 200 km2 großen Gebiet um das Kangriboqe-Gebirge im Kreis Burang von Ngari und den Mapam Yumco findet man 10 Giofel mit mehr als 6000 m Höhe und viele Gletscher. Es ist deswegen ein ideale Ort für Bergsteiger aus aller Welt. In der "tibetischen Schweiz", Bome, gibt es wegen der feuchten und warmen Luft, die vom Indischen Ozean hierher gelangt, viele Gletscher. Die bekanntesten sind der Kaqing-, der Qepu- und der Rogo-Gletscher. Der Kaqing-Gletscher ist einer der drei größten Gletscher Chinas. Er ist 19 km lang und hat eine Fläche von 90 km2.
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