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(GMT+08:00) 2004-11-24 12:58:23    
Zerstörung und Wiederaufbau berühmter Gärten (2)

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Nach der Zerstörung erließ die Qing-Regierung den Befehl zum Wiederaufbau des Yuan Ming Yuan, der jedoch an leeren Staatskassen und Differenzen innerhalb des kaiserlichen Hofs scheiterte. Im 14. Regierungsjahr von Guangxu (1888) wurde der "Garten des Reinen Wassers" teilweise restauriert, als Landsitz für die Kaisermutter eingerichtet, in dem sie sich ihres Lebensabends erfreuen sollte, und in "Garten der Harmonischen Einheit" (Yi He Yuan) umbenannt. 1900 besetzten die alliierten Interventionstruppen als Reaktion auf den Boxer-Aufstand Beijing und plünderten den bereits zu Ruinen reduzierten Yuan Ming Yuan ein weiteres Mal. Die britischen, russischen und italienischen Truppen wurden ein Jahr lang im Sommerpalast stationiert währenddessen sie Kulturgüter raubten und zahlreiche Bauwerke zerstörten. Um den Yi He Yuan für ihren siebzigsten Geburtstag wieder herrichten zu lassen, schreckte die Kaiserinwitwe Cixi im Jahr 1902 nicht davor zurück, Mittel aus dem Armeebudget abzuzweigen. So machte der Yi He Yuan wiederholt Phasen der Zerstörung und des Wiederaufbaus durch, denn unter der im Verfall befindlichen Qing-Dynastie war der schwache Staat nicht in der Lage, diesen kostbaren Garten unversehrt zu erhalten.

Unter allen Gärten erlitt der Yuan Ming Yuan die schlimmste Verwüstung. Was nach der zweimaligen Zerstörung und Plünderung durch die Aggressionstruppen zurückblieb, wurde über viele Jahre hinweg von habgierigen Beamten, marodierenden Soldaten und Vagabunden entwendet und verkauft. Vor allem in den ersten zehn oder zwanzig Jahren der Republik (1911 - 1949) blieben die Ruinen unbeaufsichtigt und dienten als Steinbruch, aus dem fast täglich kolonnenweise Raubgut auf Pferdewagen abtransportiert wurde. Selbst von den Mauerresten, Säulenstücken und Ziegeln der einst zahlreichen Gebäude im Garten blieb nur wenig übrig - jede Steinsäule, jeder Steinlöwe, der einigermaßen unbeschädigt war, wurde weggebracht. Später siedelten sich zahlreiche Betriebe und Bauernhöfe auf dem Gelände des Gartens an, und ein Gebäude nach dem anderen wurde errichtet. Deiche und Ufer wurden umgegraben, Bäume abgeholzt, die Seen in Reisfelder umgewandelt, so dass von einigen ursprünglich Szenerien selbst das Gelände und die Vegetation verschwanden. Besonders verachtenswert ist, dass von den Aggressoren geplünderte Kulturgüter seit einem Jahrhundert auf dem internationalen Kunstmarkt auftauchen und versteigert werden.

Über die Schönheit des Yuan Ming Yuan schrieb ein Pastor, der damals die englischen Truppen begleitete, Folgendes: "Man müsste ein Genie sein, das gleichzeitig Poesie und Malerei beherrscht, sich in Kunst und Sinologie auskennt und andere Talente mitbringt, um den Anblick dieses Gartens beschreiben und Ihnen einen kleinen Eindruck vermitteln zu können..." Heute sind auf dem Gelände des Yuan Ming Yuan nur noch Wunden zu sehen, die mit Mauerresten und zerbrochenen Ziegeln übersät sind. Einige kaum auszumachende Säulenbasen, gewundene Wasserläufe und kleine Pfade sind übriggeblieben, und vom "Großen Springbrunnen" (Da Shui Fa) und von der "Aussicht auf das Weite Meer" (Yuan Ying Guan) stehen noch Steinsäulen.

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