Mei Zhaorong war der letzte chinesische Botschafter in der BRD und der erste nach der Wiedervereinigung. Er hat sowohl den Bau der Berliner Mauer als auch die Wiedervereinigung hautnah miterlebt. Dazu erzählte er:
„Ich bin wahrscheinlich der einzige chinesische Diplomat, der sowohl den Bau, als auch den Fall der Berliner Mauer miterlebt hat. Als die Mauer am 13. August 1961 erbaut wurde, arbeitete ich in der chinesischen Botschaft in der DDR. Als die Menschen am 9. November 1989 aus Ostberlin nach Westberlin strömten, war ich Botschafter in der BRD und habe die Ereignisse im Fernsehen verfolgt." Laut Mei Zhaorong spielte der Berliner Mauerfall im komplizierten Prozess der Wiedervereinigung eine bedeutende Rolle. Er erklärte: „Mit dem Mauerfall war die Grenze zwischen Ost- und Westberlin verschwunden. Um die Wiedervereinigung zu verwirklichen, waren zwei weitere Faktoren erforderlich: Zum einen mussten sich BRD und DDR einigen, zum anderen Sowjetunion, Großbritannien, Frankreich und die USA. In diesem Zusammenhang gab es mehrere Bedingungen. Wenn man heute zurückblickt, ist der 3. Oktober 1990 der richtige Zeitpunkt für die Wiedervereinigung gewesen. 1988 waren die Bedingungen noch nicht reif genug."