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Der Urwald von Shennongjia
  2007-10-23 14:25:31  cri
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Der Urwald Shennongjia liegt im Nordwesten der zentralchinesischen Provinz Hubei. In diesem Wald gibt es 3.700 Pflanzenarten, hier leben 1.000 verschiedene Tiere. Daher ist dieser Wald einer der wenigen sehr üppigen Genpools für Pflanzen und Tiere auf diesem Breitegrad.

Der Name Shennongjia geht auf eine Legende zurück. In der Vergangenheit litten die Menschen sehr unter Epidemien und an Nahrungsmittelknappheit. Der Stammesführer Shen-Nong hatte es sich daher zum Ziel gemacht, verschiedenste Pflanzen zu probieren, um Heilkräuter für die Menschen zu entdecken und zugleich Samen zu finden, die gute Erträge brachten. Shen-Nong unternahm dazu eine lange Reise durchs Land. Als er in einen Wald im heutigen Hubei kam, stand er plötzlich vor einem hohen Riff. Shen-Nong musste insgesamt 36 Leitern bauen und aufstellen, um das Riff zu überwinden. Die Stellen, an denen er die Leitern aufstellte, nannte man Shennongjia, zu Deutsch Leiter von Shen-Nong. Später wuchsen an diesen Stellen üppige Bäume.

Der Shennongjia Urwald erstreckt sich auf einer Fläche von mehr als 3.200 Quadratkilometern. Mehr als 70 Prozent der Fläche sind von Bäumen bedeckt. Lei Jinguang ist knapp 70 Jahre alt. Er arbeitet seit 20 Jahren als Holzfäller in Shennongjia. Er erinnert sich:

"Das ganze Gebiet hier war ein Urwald, in dem sehr viele Wildtiere lebten wie etwa Wasserrehe, Bären oder Leoparden."

Da der Urwald sich sehr gut erhalten hat und sich die Legende der Entdeckung des Tees um diesen Urwald rankt, ist das Gebiet ein begehrtes Reiseziel. Denn, so berichtet die Legende, der Stammesführer Shennong habe an diesem Ort die Kräuter entdeckt, die als Tee getrunken werden können. Außerdem kann man bis heute in diesem Wald wilde Tiere sehen.

Der feuchte und warme Monsun und kontinentales Hochdruckklima beeinflussen über das Jahr hinweg abwechselnd die Region, der Shennongjia bleibt im Sommer angenehm kühl, im Winter ist es nicht zu kalt.

Im Shennongjia Urwald leben die von Aussterben bederohten Stumpfnasenaffen. Da sich seit einigen Jahren das Ökosystem im Shennongjia verbessert, nimmt die Zahl der Stumpfnasenaffen wieder zu. Die ehemals 600 Affen zählende Kolonie besteht heute schon aus etwa 1.200 Tieren. Einige QSL-Karten von Radio China International zeigen Stumpfnasenaffen. Über die Bemühungen, die Affen zu schützen, berichtet uns Qian Yuankun, ein Vertreter der lokalen Regierung:

"Einige Menschen waren in der Vergangenheit sehr besorgt, dass die Stumpfnasenaffen im Shennongjia Urwald nicht mehr lange existieren könnten. Man befürchtete sogar, dass der Wald zerstört werden könnte. Heute können wir stolz darauf sein, dass der Shennongjia so erfolgreich geschützt wird. Die Zahl der Stumpfnasenaffen nimmt ständig zu. Sie dehnen ihren Lebensraum aus. Der Shennongjia Urwald wird nicht nur gut geschützt, sondern er wird auch immer attraktiver für Lebewesen."

Seit fast 20 Jahren bemüht sich die lokale Verwaltung nun darum, den Naturschutz und die Erschließung des touristischen Potentials des Shennongjia Urwalds unter einen Hut zu bringen. Jährlich kommen mehr als 600.000 Besucher nach Shennongjia. Durch die Entwicklung des Tourismus sind die Einkommen der Menschen in der Nähe des Urwaldes gestiegen. Li Shikai, ein Waldarbeiter, hat beispielsweise eine Pension eröffnet. Vor allem im Sommer kann er dadurch mehr verdienen:

"Die Möglichkeiten, eine Reise in ein ökologisch interessantes Gebiet zu machen, locken immer mehr Besucher nach Shennongjia. Besonders im Sommer steigt die Zahl der Touristen. Daher habe ich einen Kredit aufgenommen, um eine Pension zu eröffnen. Seit einigen Jahren kann ich dadurch mein Einkommen verbessern."

Die steigenden Besucherzahlen stellen für den Naturschutz in Shennongjia eine große Herausforderung dar. Für die lokale Verwaltung hat der Naturschutz aber oberste Priorität. Dazu der Regierungsvertreter Qian Yuankun:

"Wir betrachten den Naturschutz immer als Voraussetzung für die Entwicklung der Wirtschaft und der Gesellschaft in der Nähe des Shennongjia. Daher hat der Naturschutz für uns oberste Priorität, wenn es darum geht, die wirtschaftliche Entwicklung und die Bewahrung der Natur in Einklang zu bringen."

Zum ersten Mal wurde daher der Urwald im Jahr 2006 drei Monate lang für Besucher gesperrt. Die mehr als 1.000 Arten von Wildtieren im Shennongjia erlebten dadurch eine Schonzeit. Das Ökosystem konnte sich in dieser Zeit regenerieren.

Heute ist der gesamte Shennongjia ein Naturschutzgebiet, das Ökosystem erholt sich zusehends. Dazu die Naturschützerin Jiang Lingling:

"Seit das Waldschutzprojekt im Jahre 2000 beschlossen wurde, kann man Wildtiere wie Stumpfnasenaffen, Goldfasane oder wilde Ziegen wieder häufiger sehen. Die Gegend ist viel grüner, das Wasser wird immer klarer."

Reisetipps:

Das für Besucher zugänglich gemachte Gebiet des Urwaldes wird in vier Landschaftszonen unterteilt. Der Eintritt in die vier Zonen kostet von umgerechnet zwei bis 15 Euro. Eine 1.300 Meter Straße zieht sich durch die vier Landschaftszonen.

Sie können mit dem Zug von Wuhan, der Hauptstadt der Provinz Hubei, nach Shiyan fahren. In Shiyan steigen Sie in den Überlandbus nach Shennongjia um.

In Shennongjia sollten Sie nicht vergessen, die lokalen Spezialitäten wie Pökelfleisch, Kartoffeln oder Toufu zu probieren. Beliebte Reisesouvenirs sind Tee, Pilze, Heilkräuter, Walnüsse und Kastanien.

Die beste Reisezeit ist der Sommer.

Forum Meinungen
• mengyingbo schrieb "Leben in Changshu"
seit etwas über einer Woche ist nun Changshu 常熟 in der Provinz Jiangsu 江苏 meine neue Heimat - zumindest erstmal für rund 2 Jahre.Changshu (übersetzt etwa: Stadt der langen Ernte) liegt ungefähr 100 km westlich von Shanghai und hat rund 2 Millionen Einwohner, ist also nur eine mittelgroße Stadt.Es gibt hier einen ca. 200m hohen Berg, den Yushan 虞山 und einen See, den Shanghu 尚湖...
• Ralf63 schrieb "Korea"
Eine schöne Analyse ist das, die Volker20 uns hier vorgestellt hat. Irgendwie habe ich nicht genügend Kenntnisse der Details, um da noch mehr zum Thema beitragen zu können. Hier aber noch einige Punkte, welche mir wichtig erscheinen:Ein riesiges Problem ist die Stationierung von Soldaten der USA-Armee in Südkorea...
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