Hongkongs Wirtschaft hat sich seit Abzug der Briten vor 15 Jahren im Wesentlichen erfreulich entwickelt. Von 1997 bis 2011 stieg das Pro-Kopf-BIP in der Sonderverwaltungszone von 24.000 auf 34.000 US-Dollar. Innerhalb der acht Jahre von 2004 bis 2011 verzeichnete Hongkong ein durchschnittliches Wirtschaftswachstum von fünf Prozent pro Jahr. Hongkongs Wirtschaft wuchs somit zweimal so schnell wie die Wirtschaft der führenden Industrienationen.
Überdies wurde Hongkong nun schon im 18. Jahr in Folge zum freiesten Wirtschaftsstandort der Welt gewählt. In punkto Wirtschaftsfreiheit liegt die chinesische Sonderverwaltungszone weltweit an erster Stelle. Laut dem Finanzentwicklungsindex des Weltwirtschaftsforums (WEF) ist Hongkong unter den 60 Weltwirtschaften der offenste Markt. Hongkong ist die erste asiatische Stadt, der diese Ehre zuteil wird.
Im Vergleich zu den Wirtschaftskrisen vor 1997 zeigte sich die Hafenstadt während der globalen Finanzkrise im Jahr 2008 weniger anfällig. Ein untrügliches Zeichen dafür, dass Hongkong unter chinesischer Verwaltung seine Kompetenz zur Krisenbekämpfung verbessert hat.
Hongkong hat sich aber nicht nur wirtschaftlich positiv entwickelt, sondern auch Fortschritte in der Demokratie erzielt. Das lässt sich anhand der Wahl des vierten Chefadministrators klar belegen. Die Zahl der Mitglieder im Wahlkomitee wurde auf 1.200 erhöht. Zudem hat der Ständige Ausschuss des Nationalen Volkskongresses in Beijing am 29. Dezember 2007 den Termin für eine allgemeine Wahl festgelegt. Der fünfte Chefadministrator von Hongkong wird somit erstmals durch eine allgemeine Wahl bestimmt werden.
Auch für die Entwicklung des Festlands spielt Hongkong seit seiner Rückgabe an China eine größere Rolle. Bis Ende 2011 haben Hongkonger Unternehmen insgesamt über 526 Milliarden US-Dollar auf dem Festland investiert. Das entspricht etwas mehr als 45 Prozent aller Auslandsinvestitionen in dieser Zeitspanne. Firmen aus Hongkong beschäftigen auf dem Festland Dutzende Millionen von Angestellten. Unternehmen vom Festland konnten umgekehrt durch den Gang an die Hongkonger Börse Kapital von insgesamt über drei Billionen Hongkong-Dollar generieren.
Von der Entwicklung des Festlands hat auch Hongkong profitiert – etwa in Form von zusätzlichen Geschäftsmöglichkeiten. So hat Hongkong nach und nach Mechanismen für die regionale Kooperation errichtet: zuerst mit der Provinz Guangdong, dann mit der Finanzmetropole Shanghai, danach mit dem politischen Zentrum Beijing und zuletzt mit dem wirtschaftlich florierenden Perlfluss-Delta. Und in Chinas 12. Fünfjahresplan werden Hongkong und Macao zum ersten Mal in einem eigenständigen Kapitel erwähnt. Ein Beweis, dass die strategische Position Hongkongs für die Entwicklung Chinas in Zukunft eine noch wichtigere Rolle spielen wird.