In letzter Zeit kommt es in den von Tibetern bewohnten Gebieten in der südwestchinesischen Provinz Sichuan immer wieder zu Selbstverbrennungen und Sabotageakten. Li Decheng vom Chinesischen Tibetologischen Forschungszentrum spricht in einem Exklusivinterview mit CRI davon, dass die Unruhen von feindlichen, separatistischen Kräften angestiftet werden.
Seit Ende 2011 häufen sich in Sichuan Fälle von Selbstverbrennungen von jungen Mönchen. Am 23. Januar kam es im Kreis Luhuo im Tibetischen Autonomen Bezirk Ganzi in der Provinz Sichuan zu Ausschreitungen. Die Krawallen sind auf das Gerücht zurückzuführen, wonach drei tibetische Mönche sich selbst verbrannt hätten. Die Leichen dürften keinesfalls der Regierung übergeben werden, so die Unruhestifter. Nach dem Appell haben nahezu Hundert Tibeter vor Ort Polizeieinrichtungen angegriffen. Zwei Polizeiautos und zwei Feuerwehrwagen wurden zerstört, Läden und Bankautomaten geplündert. Am 24. Januar gab es ähnliche Sabotageakten im benachbarten Kreis Seda. Dort wurden 14 Polizisten verletzt.
Li Decheng wies auf eine Gesetzmäßigkeit bei solchen Vorfällen. Unruhestifter und Mönche seien von fremden Kräften aufgewiegelt worden.
"Manche haben persönliche Widersprüche mit anderen Menschen, und so begehen sie Selbstmord. Aber manche haben ein falsches Bild von der Religionspolitik und werden aufgehetzt. Das Letztere ist bei den meisten der Fall. Es gibt nach wie vor Menschen in Tibet, die mit dem sozialistischen System und der Glaubensfreiheit unzufrieden sind. Sie hängen noch an dem alten Feudalsystem. Dazu mischen sich noch Vorstellungen vom „Freien Tibet".
Laut Li Decheng lässt die hohe Zahl der Sabotageakte auf Aufwiegelung von außen schließen.
"In der Geschichte waren religiöse Unruhen in von Tibetern bewohnten Gebieten eng mit separatistischen Kräften aus dem Ausland verbunden. Sie wurden von feindlich gesinnten Kräften unterstützt. Das heißt, es gibt zwei Unruhestifter. Zum einen die separatistischen Kräfte im Ausland, also die Dalai-Clique. Die anderen sind die internationalen antichinesischen Kräfte. Sie unterstützen diese Leute im Innland."
Mittlerweile hat sich das Leben in Luhuo und Seda wieder normalisiert. Die Geschäfte haben wieder geöffnet und die Verletzten werden behandelt.