Der Stabilitätspakt wird von 440 Milliarden Euro auf eine Billion Euro aufgestockt. Über die konkreten Maßnahmen soll später auf der Finanzministerkonferenz der EU- und Euro-Länder diskutiert werden.
Das Kapital der europäischen Banken wird um zirka 100 Milliarden Euro aufgestockt. Vor Ende Juni 2012 muss jedes Finanzinstitut in Europa neu eine Eigenkapitalquote von neun Prozent aufweisen.
Griechenland wird ein Schuldenschnitt in Höhe von 50 Prozent gewährt. Private Gläubiger und Banken werden auf 100 Milliarden Euro verzichten, um die Schuldenlast des südeuropäischen Landes zu reduzieren.
Darüber hinaus wurde Italien auf dem Gipfel in Brüssel aufgefordert, seine Finanzpolitik zu verbessern und weitere Wirtschaftsreformen durchzuführen. Die Reformbemühungen von Spanien, Portugal und Irland wurden von den Gipfelteilnehmern begrüßt.
Nach Ansicht der deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel kommt die Rettung Griechenlands der Rettung des Euro und der EU gleich. Diese Überzeugung findet in Europa immer mehr Befürworter. Die Verzögerungen und langwierigen Kontroversen, die auf dem Weg zur Einigung des neuesten Hilfsprogramms aufgetreten sind, zeigen aber auch, dass die Entscheidungskompetenz innerhalb der EU noch immer sehr schwach ausgeprägt ist. Hinsichtlich der Krisenbewältigung kommt die EU nicht darum herum, ihre strukturellen Mängel zu beheben.