Staatschef Muammar al-Gaddafi sagte dazu am Mittwoch in einer Fernsehrede, der Westen dürfe sich nicht in die inneren Angelegenheiten Libyens einmischen und keine oppositionellen Kräfte unterstützen. Ansonsten könnte ein blutiger Krieg ausbrechen, bei dem unzählbare Menschen ums Leben kommen würden. Gleichzeitig warf Gaddafi der Terrororganisation al-Qaida vor, Drahtzieher der Unruhen zu sein. Er betonte, al-Qaida habe die Absicht, Libyens Territorium und Ölressourcen unter ihre Kontrolle zu bringen.
Zudem kritisierte Gaddafi Medienangaben, wonach mehrere hochrangige Regierungsvertreter und Offiziere zurückgetreten sein sollen und bezeichnete diese Meldungen als falsch. Er forderte die internationale Gemeinschaft und die UNO auf, dazu ein Untersuchungskomitee zu errichten. Zum Einfrieren von libyschen Konten in einigen Staaten sagte Gaddafi, es handle sich dabei um Eigentum Libyens. Andere hätten kein Recht, es zu rauben.
Einige westliche Regierungen haben nun vor, strengere Sanktionen gegen Libyen zu verhängen. So wird unter anderem über die Verhängung einer Flugverbotszone diskutiert. Der britische Premierminister David Cameron etwa forderte das Verteidigungsministerium und die Stabschefs auf, einen Plan dazu auszuarbeiten. Die USA sind dabei, Schiffe und Flugzeuge in der Nähe von Libyen zu mobilisieren. Die US-Regierung ließ verlauten, es sei alles möglich, auch Patrouillen in der Nähe des libyschen Luftraums. Dadurch solle das libysche Volk geschützt werden.
Es gibt aber auch Gegner. NATO-Generalsekretär Anders Fogh Rasmussen sagte, alle militärischen Maßnahmen gegen Libyen müssten vom Weltsicherheitsrat unterstützt werden.
Auch die Außenminister sowie Vertreter der 22 Staaten der Arabischen Liga haben am Mittwoch in der ägyptischen Hauptstadt Kairo die Lage in Libyen erörtert. Dabei ist laut einer angenommenen Resolution auch die Etablierung einer Flugverbotszone berücksichtigt worden. Allerdings wird in der Resolution betont, dass die arabischen Staaten eine direkte fremde militärische Einmischung jeglicher Form entschieden ablehnen.
Demonstranten in Libyen betonten ebenfalls, man brauche keine fremde Einmischung oder militärischen Aktionen. Abdel Hafiz Ghoqa, ein Sprecher der Opposition in der Stadt Benghazi, sagte, man wolle ohne Einmischung fremder Truppen Gaddafi stürzen.