Bis heute sind über 2.000 Menschen beim verheerenden Erdbeben von Yushu in der westchinesischen Binnenprovinz Qinghai am 14. April ums Leben gekommen. Mehr als 12.000 Personen wurden verletzt. Am Mittwoch wurden landesweit Trauerfeierlichkeiten abgehalten, um der Todesopfer zu gedenken. Im ganzen Land sowie bei allen chinesischen Botschaften und Konsulaten im Ausland sind die Staatsflaggen auf Halbmast gesetzt worden. Alle Unterhaltungsaktivitäten wurden vorübergehend eingestellt. Dies ist die zweite Staatstrauer Chinas für die Opfer einer Naturkatastrophe nach dem Erdbeben von Wenchuan im Jahre 2008.
Am frühen Mittwochmorgen ist die Staatsflagge auf dem Tian'anmen-Platz in Beijing auf Halbmast gesetzt worden.
Um 10 Uhr ertönten in der ganzen Provinz Qinghai die Sirenen. Spitzenpolitiker wie Hu Jintao, Jiang Zemin, Wu Bangguo, Wen Jiabao und Jia Qinglin haben um 10 Uhr in einer landesweiten Schweigeminute der Erdbebenopfer gedacht.
Am gleichen Tag haben sich mehrere tausend Leute der Han- und der tibetischen Nationalität zu einer Trauerfeier in der Gemeinde Jiegu des Kreises Yushu versammelt. Diese wurde vom Beben am schwersten erschüttert. Buchung Drolma, eine über 60 jährige tibetische Frau, sagte traurig:
„Zu viele meiner Landsleute sind gestorben. Alle meine Nachbarn sind ums Leben gekommen. Ich bin sehr traurig und will hier für sie trauern."
Ngamse Tsering hat während des Erdbebens 13 Familienangehörige verloren. Er sagte, er wolle nun einen Neustart.
„Viele Menschen sind tot, doch die Lebenden sollten weiter leben. Ich möchte der Regierung meine Dankbarkeit ausdrücken. Am zweiten Tag nach dem Erdbeben wurden bereits Zelte, Trinkwasser und Lebensmittel hierher transportiert."
In Schulen, Plätzen und Wohnvierteln haben in ganz China Menschen verschiedener Nationalitäten und Gesellschaftsschichten der Todesopfer des Erdbebens gedacht.
Auf dem Expo-Gelände in Shanghai sind am Mittwoch alle Kunstaufführungen des Probebetriebs eingestellt worden.
Auch vor den Regierungssitzen der Sonderverwaltungszonen Hongkong und Macao hat die chinesische Staatsflagge auf Halbmast geweht.
Chinesische Botschaften und Konsulate im Ausland haben ebenfalls Trauerfeierlichkeiten abgehalten. Daran nahmen sowohl Überseechinesen als auch Einheimische teil.