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Die Zhuang-Nationalität (5)
   2006-04-29 16:30:04    CRI
Wie wir in den letzten Folgen berichtet haben, leben die Zhuang hauptsächlich in Guangxi im zentralen Süden Chinas. Die Wohnhäuser der Zhuang gleichen meistens denen der dort lebenden Han-Chinesen. Manchmal jedoch wurden die alten traditionellen zweistöckigen Wohnhäuser beibehalten, die "Ganlan" oder "Malan" heißen. Das Erdgeschoss dient als Stall und Scheune, im Obergeschoss liegen die Wohnräume. Die Kleidung der Zhuang unterscheidet sich normalerweise nicht sehr von den der Han-Chinesen. In vielen Gegenden haben sie jedoch ihre nationale Tracht beibehalten. So tragen die alten Zhuang-Frauen im Nordwesten Guangxis kragenlose, an der linken Seite geknöpfte Jacken mit bestickten Säumen und Hosen mit weiten gesäumten Beinen. Außerdem tragen sie eine Schürze, einen Faltenrock und Schuhe, alle mit Mustern bestickt. Sie schmücken sich gern mit Silberschmuck. In den Gebieten Longzhou und Pingxiang in Südwest-Guangxi tragen die Zhuang-Frauen heute noch kragenlose, an der linken Seite geknöpfte Jacken, ein schwarzes viereckiges Kopftuch und schwarze Hosen mit weiten Beinen.

Die Zhuang kauen gern Betelnuss, eine Tradition, die sich bis heute erhalten hat. In einigen Gebieten wird Betelnuss den Gästen schon bei der Ankunft angeboten. Reis und Mais gehören zur Hauptnahrung der Zhuang, in Süd-Guangxi isst man meistens klebrigen Reis.

Die Zhuang lebten auch früher schon in Monogamie. Es war Sitte, daß die Braut nach der Hochzeit nicht in der Familie des Bräutigams wohnte. Am Hochzeitstag wurde die Braut von zahlreichen Mädchen ihres Alters zur Familie des Bräutigams begleitet. Am nächsten Tag schon kehrte die Braut zu ihren Eltern zurück. Dann ging sie nur während der Hauptarbeitszeit in der Landwirtschaft oder zu Festtagen für einige Tage zur Familie ihres Mannes zurück. In der Regel zog die Braut erst zwei bis drei Jahren nach der Hochzeit vollständig zur Familie ihres Mannes. Nach der Gründung der Volksrepublik China im Jahr 1949 wurde diese Sitte verändert und allmählich abgeschafft.

Die Zhuang feiern dieselben Feste wie die örtlichen Han-Chinesen. Das "Zhongyuan-Fest", das "Rinderseelen-Fest" und das "Chili-Fest" sind jedoch typische Feste der Zhuang. Das "Zhongyuan-Fest", auch "Geister-Fest" genannt, fällt auf den 14. Tag des 7. Monats nach dem Bauernkalender. Nach dem Frühlingsfest ist es das zweitgrößte Fest der Zhuang. An diesem Festtag schlachten alle Familien Hühner und Enten und bereiten klebrigen Reis in fünf Farben zu, um den Ahnen und anderen Geistern Opfer darzubringen. Das "Rinderseelen-Fest" wird meistens an einem Tag nach der Frühjahrs-Bestellung gefeiert. In einigen Gegenden aber fällt dieses Fest auf den 8.Tag des 4.Monats nach dem Bauernkalender. An diesem Tag opfern alle Haushalte mit einem Korb voll von fünffarbigem klebrigem Reis und einem frischen Grasbüschel am Einderstall den Seelen der Rinder. Dann wird der Zugochse mit der Hälfte der Opfergabe und des Grases gefüttert. Man feiert dieses Fest angeblich, um die Seele des Zugochsen zurückzuholen. Das "Chili-Fest" wird nur in den Gegenden Longzhou und Pingxiang begangen. Nach einer Überlieferung konnten die örtlichen Zhuang während des Chinesisch-französischen Krieges ihr Frühlingsfest nicht feiern, weil sie gegen die französischen Aggressoren kämpfen mussten. Als sie am 30.Tag des 1.Monats nach dem Bauernkalender im Triumph vom Krieg zurückkehrten, wurden an diesem Tag Hühner und Schafe für sie geschlachtet, damit sie die Feier des bereits vergangenen Frühlingsfestes nachholen konnten, und zugleich um den Sieg über die französischen Aggressoren zu feiern. Seit jener Zeit wird dieses "Chili-Fest" am 30.Tag des 1. Monats nach dem Bauernkalender begangen.

Der Glaube der Zhuang richtete sich früher an viele Dinge, zum Beispiel an riesige Steine, alte Bäume, hohe Berge, Erde, Schlangen, Vögel, ihre Ahnen und an anderes. Nach der Tang-Dynastie vor über 1000 Jahren wurden sie stark vom Taoismus beeinflusst. In den Dörfern waren halbberufliche taoistische Priester tätig, die häufig gebeten wurden, zu verjagen, das Gebet zu leisten und andere religiöse Handlungen auszuführen.

Die Volksliteratur der Zhuang umfasst Mythen, Märchen, Erzählung, Sagen und Legenden, Volkslieder und Volksdichtung. In den Gebieten der Zhuang hört man überall schöne Lieder. Vor der Gründung der Volkrepublik China 1949 hießen die besonderen Stellen, an denen sich die Zhuang zum Singen versammelten, "Gexu" -- Gesangsstätten. Je nach Ort unterschieden sich die Termine der "Gexu"- Versammlungen. Doch wurden alle "Gexu" - Feste regelmäßig gefeiert. Während der "Gexu"- Tage versammelter sich festlich gekleidete Jungen und Mädchen von nah und fern auf der "Gesangsstätte" zu Wechselgesängen.

Die Zhuang haben diese volkstümlichen Musikinstrumente: die Holzrohrtrompete Suona, Fenggu - eine Art Trommel, Bronzetrommel, Bronzeschallbecken, Gong, die Mundorgel Sheng, die Bambusflöte Xiao, die Querflöte Dizi und die Pferdeknochen-Geige.

Unter den zahlreichen Volkstänzen der Zhuang sind die bekanntesten der "Reisschalenstampf-Tanz", der "Stoffball-Tanz", der "Krabbenfang-Tanz", der "Teepflücken-Tanz" und der "Bronzetrommel-Tanz". Alle diese Tänze werden mit kräftigen Tanzschritten aufgeführt.

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