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Die Yugur-Nationalität (2)
   2006-04-27 14:48:06    cri
Wie wir in der letzten Folge berichtet haben, leben die Yugur vorwiegend im Autonomen Kreis der Yugur-Nationalität Sunan an der Grenze der nordwestchinesischen Provinzen Gansu und Qinghai sowie im Gebiet Huangnibao bei der nordwestchinesischen Stadt Jiuquan in der Provinz Gansu.

Aus historischen Gründen verwenden die Yugur drei Sprachen. Die im Westen des Autonomen Kreises Sunan wohnenden Yugur sprechen eine Yugur-Sprache, die zu den Turksprachen der altaischen Sprachfamilie gehört. Die im Osten des Autonomen Kreises Sunan wohnenden Yugur sprechen eine Yugur-Sprache, die dagegen zur mongolischen Sprachgruppe der altaischen Sprachfamilie gehört. Und die im Gebiet Huangnibao wohnenden Yugur sprechen Chinesisch, das zugleich die gemeinsame Verkehrssprache aller Yugur ist.

Die Yugur-Nationalität verfügt über eine inhaltsreiche mündlich überlieferte Literatur, die historische Sagen, Erzählungen, Sprichwörter und Volkslieder umfasst. Ihre Volkslieder haben einen besonderen Stil mit schlichten Melodien und anschaulichen Texten.

Früher war die Religion eine der Säulen der reaktionären Herrschaft. Schon zu der Zeit ihrer Einwanderung nach Osten bekannten sich die Yugur zum Lamaismus. Aber gleichzeitig bewahrten sie ihren alten Glauben­ -- den "Han Diangar". Han bedeutet Khan, Diangar bedeutet Himmel, zusammen bedeutet dies der heilige Himmel oder der Himmel-Khan. Höchstwahrscheinlich waren dies Reste des Schamanismus dem die Huihu im Altertum anhingen. Während der Ming-Dynastie, die von 1368 bis 1644 dauerte, und der Qing-Dynastie, die von 1644 bis 1911 dauerte, glaubten die Yugur hauptsächlich an den Lamaismus. Jeder Stamm hatte eigenes Kloster. Die Oberschicht der Klöster unterhielt enge Beziehungen zu den Stammesoberhäuptern und war bei wichtigen Angelegenheiten des Stammes auch mitentscheidend, während bei einigen Stämmen die Religion mit dem Machtorgan zu einer Einheit verschmolz. Die Klöster verfolgten ein Feudalsystem zur Unterdrückung und Ausbeutung. Sie hatten private Gerichte, Gefängnisse und Strafmittel. Sie konnten den Menschen Spenden und Fronarbeit aufzwingen und Kinder zwingen, Lamas zu werden. Manche Lamas schüchterten durch Wahrsagen und Rezitieren von Zauberformeln die Volksmassen ein und betragen sie, um mehr Güter von ihnen zu erpressen. Die Belastung durch die Religion machte rund 30% des jährlichen Einkommens eines mittleren Haushalts aus. Die Religion hatte daher großen Einfluss auf die Wirtschaft, die Kultur und das soziale Leben der Yugur-Nationalität.

Die von den Yugur gewebten Wollwaren, wie Wollsäcke, Teppiche und Pferdezügel, sind mit schönen Mustern verziert. Kragen, Ärmel und Baumwollstoffstiefel der Frauen sind mit Blumen-, Gras-, Insekten- und Vögelmustern bestickt. Die Frauen haben eine geometrisch aussehende Haartracht, die mit farbigen Seidenfäden, Korallenperlen, Muscheln, kleinen blauen oder grünen Steinen geschmückt ist.

Auch die Kleidung der Yugur ist von besonderem Stil. Die Männer tragen gern Filzhüte, lange, an der linken Seite zugeknöpfte Gewänder mit hohen Kragen, rote oder blaue Gürtel und Pelzstiefel. Die Mädchen im Heiratsalter flechten das Haar in viele dünne Zöpfe und dann in drei dicke Zöpfe, von denen zwei nach vorne und einer nach hinten hängen. Die Frauen tragen normalerweise einen weißen trompetenförmigen Hut, der an der Vorderseite zwei schwarze Säume und oben eine rote Fadenborte hat.

Nach der Gründung der Volksrepublik China 1949 haben die Yugur ihre rückständigen Sitten und Gebräuche abgelegt. Zum Beispiel war vor der Gründung der Volksrepublik die Geldheirat gang und gäbe. In manchen Gegenden gab es Kinderbräute oder Kinderbräutigams. Manche reiche Familien, die keine Söhne hatten, kauften Töchter der Hirten als „Schwiegertöchter", um dadurch Männer anzuziehen, die sie als Arbeitskräfte ausnutzen. Solch eine Eheschließung stellte eine schlimme Unterjochung der Frauen dar. Nach der Gründung der Volksrepublik wurde ein neues Ehegesetz eingeführt , so dass junge Männer und Frauen über ihre Eheschließung selbst entscheiden können.

Früher gab es bei den Yugur drei Formen der Bestattung: die Feuerbestattung, die Beerdigung und die Bestattung unter freiem Himmel. Bei der Trauerfeier bat man Lamas, religiöse Schriften zu rezitieren, und musste deshalb den Klöstern große Spenden machen, was eine Belastung für die armen Leute bedeutete. Nach der Gründung der Volksrepublik wurden diese alten Sitten und Gebräuche nach und nach reformiert, und die leicht durchführbare Feuerbestattung wurde popularisiert.

Nach der Gründung der Volksrepublik haben die Yugur durch ihre harte Arbeit auf allen Gebieten große Fortschritte erzielt. In der Viehzucht ist das Schafscheren in einigen Gegenden bereits mechanisiert. Außerdem wurde Zuchtvieh veredelt. Das Jagdwesen war früher nur schwach entwickelt. Erst nach der Gründung der Volksrepublik wurde eine Hirschzuchtfarn erreicht. Seitdem ist man in der Lage, dieses Wild, das im Gebirge und in den Wäldern vorkam, nahe den Behausungen zu halten.

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