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Die Xibo-Nationalität (2)
   2006-04-12 11:05:29    cri
Wie wir in der letzten Folge berichtet haben, leben die ungefähr 180 000 Angehörigen der Xibo-Nationalität größten Teils im Autonomen Kreis der Xibo-Nationalität Qapqal des Kasachischen Autonomen Bezirks Ili in Xinjiang sowie in den Kreisen Huocheng und Gongliu - nämlich Tokkztara - am Ili-Fluß, einige auch verstreut in Nordostchina.

Aus historischen Gründen haben sich die Xibo Nordostchinas und Nordwestchinas unterschiedlich entwickelt. Die Sprache, Kleidung und Ernährung sowie die Wohnverhältnisse, Sitten und Gebräuche der Xibo in Nordostchina sind heute im Grunde genommen mit denen der dortigen Han-Chinesen und Mandschuren gleich. Die Xibo in Xinjiang, die sich auf einige Siedlungsgebiete konzentrieren, haben in Sprache, Schrift und Lebensweise mehr ihren eigenen Charakter beibehalten.

Seit alters lebte die Xibo-Nationalität hauptsächlich von Jagd und Fisch-Fang. Vor Mitte des 16. Jahrhunderts hatte sich die Gesellschaft der Xibo von einer Gemeinschaft Blutsverwandter zur Siedlungsgemeinschaft entwickelt. Die ursprünglich patriarchalische, blutsverwandte Sippe Hala und deren Untergliederung "Muokun" hatte sich gelockert. In der "Gashang" genannten Dörfern lebten Angehörige verschiedener "Hala" oder "Muokun" zusammen. Wegen des niedrigen Niveaus der Produktivkräfte mussten die Jagd und der Fischfang kollektiv betrieben werden. Unter den Mitgliedern eines "Gashang" entstanden durch die gemeinsame Arbeit enge Beziehungen. Es galt das Prinzip "Gemeinsame Arbeit, gleiche Verteilung". Bis Mitte des 17. Jahrhunderts brachte das "Acht-Banner-System" nicht nur die Xibo unter die direkte Herrschaft der Qing-Dynastie, sondern führte auch in ihrem Wirtschaftsleben und in ihrer Gesellschaftsorganisation radikale Veränderungen herbei.

Infolge der geographischen Trennung nahmen die Xibo in Nordost- und Nordwestchina eine unterschiedliche geschichtliche Entwicklung. Doch sie haben alle zur Erschließung und Verteidigung der Grenzgebiete Chinas beigetragen. Vor allem haben sie in Xinjiang bei der Entwicklung der Bewässerungsanlagen im Gebiet um Ili und Tacheng Hervorragendes geleistet. Nach Ankunft der Xibo in Xinjiang stellte die Qing-Regierung sofort ihre Proviantlieferung an sie ein und befahl ihnen, sich selbst zu versorgen. Auch bei der Landgewinnung und beim Bau von Kanälen erhielten sie von der Qing-Regierung keine Hilfe. Sie begannen zuerst mit dem Umbau des alten Bewässerungskanals Chaor und machten über 700 ha Land urbar. Mit dem Wachstum der Bevölkerung reichten schließlich die Felder nicht mehr aus. Es mangelte ständig an Getreide und Saatgut. Das Gebiet wurde immer wieder von Naturkatastrophen heimgesucht. Um leben zu können und die Existenz der nächsten Generationen zu sichern, entschlossen sich die Xibo, die Einöde südlich des Ili-Flusses in fruchtbare Felder umzuwandeln. Trotz vieler Misserfolge und Schwierigkeiten gelang es ihnen mit Unterstützung ihres Oberverwalters Turgen nach sechs Jahren harter Arbeit im Jahr 1802, einen 100 km langen Kanal durch das Gestein zu brechen. Dadurch wurde Wasser aus dem Ili-Fluß in ihr Siedlungsgebiet geleitet. Seitdem sind einige Teile der Xibo an beiden Seiten des Kanals sesshaft.

Neben Wasserbau und Feldarbeit bewachten Angehörige der Xibo zusammen mit Soldaten anderer Nationalitäten die Nordwestgrenze. In den 20er Jahren des 19. Jahrhunderts zogen über 800 Offiziere und Soldaten der Xibo auf Befehl der Qing-Regierung mit den Qing-Truppen in den Krieg gegen den Lakaien der britischen Imperialisten, Zhangger. In einer Schlacht gelang es den Offizieren und Soldaten der verschiedenen Nationalitäten in heldenhaftem Kampf, die Feinde in die Flucht zu schlagen und Zhangger gefangenzunehmen.

Die feudalen Produktionsverhältnisse in der Xibo-Gesellschaft haben sich mit der Eingliederung in das Acht-Banner-System geformt und entwickelt. Der Boden im Banner war "Gemeineigentum" und wurde vom administrativen Organ des Banners verwaltet. ER wurde zum größten Teil den Offizieren je nach Rang in unterschiedlicher Größe zugeteilt. In den 80er Jahren des 19. Jahrhunderts begann das Bannersystem bei den Xibo im Nordosten zu zerfallen. Der Boden geriet immer mehr in die Hände einiger weniger Grundherren. Die meisten Xibo verloren ihr Land und wurden Knechte oder Pächter.

Mit der Gründung der Volksrepublik China im Jahr 1949 eröffnete sich die Xibo-Nationalität nach generationenlangem Elend eine lichte Zukunft. Seitdem genießen die Xibo trotz ihrer kleinen Bevölkerungszahl politische Gleichberechtigung. Im März 1954 wurde im ehemaligen Kreis Ningxi in Xinjiang der Autonome Kreis der Xibo-Nationalität Qapqal gegründet.

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