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Die Wa-Nationalität (1)
   2006-04-07 15:39:57    cri
Die Wa, die zur Zeit ungefähr 400 000 Angehörige zählen, leben konzentriert in den Kreisen Ximeng, Cangyuan, Menglian, Gengma, Lancang, Shuangjiang, Zhenkang und Yongde im Südwesten der Provinz Yunnan. Ein Teil von ihnen lebt verstreut im Autonomen Bezirk der Dai-Nationalität Dehong. Am dichtesten sind die Wa in den Kreisen Ximeng und Cangzuan konzentriert. In den Wa-Gebieten leben neben den Han-Chinesen noch andere Minoritäten wie die Yi, die Hani, die Lahu, die Jingpo, die Blang und die Lisu.

Die Kreise Ximeng, Cangyuan, Menglian und Lancang liegen in der Gebirgszone zwischen den Flüssen Lancangjiang und Nujiang. Das Gebiet, im allgemeinen Awa-Gebirgsgebiet genannt, liegt zum größten Teil 2000 Meter über dem Meeresspiegel, ein Teil der Täler unter 1000 Meter.

Die Awa-Gebirgsregion liegt in der subtropischen Zone und hat fruchtbare Böden. Das Klima hier ist mild und der Niederschlagreichlich. Die Frostperiode dauert nur rund 40 Tage. Es ist dahergeeignet für den Anbau von Trockenreis, Wasserreis, Mais, Hirse, Buchweizen, Kartoffeln, Baumwolle, Bastfaserpflanzen, Tabak und Zuckerrohr. Auch subtropische Früchte wie Zwergbananen, Ananas, Jackbaum, Mango, Quitte und so weiter wachsen hier.

Die Wa-Sprache gehört zur Mon-Khmer-Sprachgruppe der austro-asiatischen Sprachfamilie. Vor 1949 wurde in einigen Gegenden die Wa eine Schrift mit lateinischem Alphabet verwendet, aber sonst hatten die Wa keine einheitliche Schrift. Zum Zählen oder Nachrichtenübermitteln wurden Gegenstände oder Einkerbungen verwendet. Für die Einkerbungen benutzte man 1,5 bis 3 cm breite Bambuscheiben verschiedener Länge und ritzte sie an einer oder an beiden Seiten ein, um etwas mitzuteilen oder zu notieren. Bestimmte Gegenstände hatten bei der Nachrichtenübermittlung eine bestimmte Bedeutung, so waren beispielsweise Zuckerrohr, Zwergbananen und Kochsalz Ausdruck der Freundschaft, Paprika zeigten Empörung an, Hühnerfedern drückten Dinglichkeit aus, und Pulver und Patronenerklärten einen bewaffneten Streit und so weiter. 1957 wurde eine Schrift auf Grund des lateinischen Alphabets entworfen.

Im Jahr 109 v. Chr. richtete der Kaiser Wudi der Han-Dynastie die Präfektur Yizhou ein, deren Jurisdiktion bis zu den ausgedehnten Gebieten östlich des heutigen Gaoligong-Gebirges reichte. Die westlich des Lancangjiang-Flusses lebenden Vorfahren der Wa, der Blang und der Benglong stand also bereits damals unter der Herrschaft der Han-Dynastie. Auch während der Tang-, der Song-, der Yuan-, der Ming- und der Qing-Dynastie unterhielte die Wa enge Beziehungen zu den Nationalitäten im Landesinneren. Die Wa-Gebiete sind schon seit langem ein Teil des chinesischen Territoriums.

Zur Zeit der Tang-Dynastie waren die Wa hauptsächlich Jäger und Viehzüchter, begannen aber mit dem Ackerbau. Während der Ming- und der Qing-Dynastie wandelte sich die Wa-Gesllschaft von alten Sippengemeinschaften zu bodenständigen Dorfgemeinschaften, die hauptsächlich von der Landwirtschaft lebten. Aber die Entwicklung in verschiedenen Gebieten war unterschiedlich.

Seit langem leben die Wa in enger Nachbarschaft mit der Han-, der Dai- und der Lahu-Nationalität. Der wirtschaftliche und kulturelle Austausch mit diesen Nationalitäten förderte ihre Entwicklung. Aber vor 1949, dem Jahr der Gründung der Volksrepublik China also, entwickelten sich die einzelnen Gebiete der Wa unter unterschiedlichen historischen Bedingungen und Einflüssen, wegen der ungleichmäßigen sozialen Entwicklung sowie infolge der langjährigen Unterdrückung durch die reaktionären herrschenden Klassen und der Aggression des Imperialismus sehr langsam. Hinsichtlich des Standes der gesellschaftlichen Entwicklung vor 1949 kann man die Wa-Gebiete im großen und ganzen in drei Kategorien einteilen: Im Zentralgebiet des Awa-Gebirges mit dem Kreis Ximeng als Mittelpunkt und Teilen der Kreise Lancang und Menglian, wo rund ein Drittel der Wa-Bevölkerung lebten, hatte sich das Privateigentum an Produktionsmitteln herausgebildet, es waren aber auch noch Überreste der Urgesellschaft erhalten. Die Randgebiete des Awa-Gebirges einschließlich von Xangyuan, Gengma, Shuangjiang sowie Teilen der Kreise Lancang und Menglian und der Wa-Gegend im heutigen Autonomen Bezirk der Dai-Nationalität Xishuangbanna, wo zwei Drittel der Wa-Bevölkerung lebten, hatten bereits Züge der feudalen Lehnsherrenwirtschaftaufzuweisen. Die Kreise Yongde, Zhenkang und Fengqing mit knapp einem Zehntel der Wa-Bevölkerung befanden sich in der Entwicklungsetappe der feudalen Grundherrenwirtschaft.

Am 1. Oktober 1949 wurde die Volksrepublik China gegründet. Im Dezember 1949 wurden auch die Wa zusammen mit den anderen Nationalitäten in Yunnan befreit. 1951 schickte die Zentralregierung eine Delegation ins Awa-Gebirge, um der Wa-Bevölkerung zu helfen, die dringendsten Probleme in der Produktion und im Alltagsleben zu lösen und Konflikte zwischen den Stämmen beizulegen. Seitdem führt die Wa-Bevölkerung ein neues Leben. Im Laufe der Reform und Öffnung Chinas seit 1978haben sich die von den Wa bewohnten Gebiete wirtschaftlich und gesellschaftlich noch schneller als früher entwickelt.

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